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Salzburg in Champions League ganz vorne dabei

RB Salzburg bei Statistiken unter den Top-Teams. Auch für Haaland sprechen die Zahlen:

Salzburg in Champions League ganz vorne dabei Foto: © GEPA

Mit etwas Abstand überwiegt nach dem Ausscheiden von RB Salzburg in der Champions League der Stolz auf das Erreichte.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass es sich ja um die erste CL-Gruppenphase überhaupt handelte. Dafür haben die Mozartstädter nicht nur außergewöhnlich performt und bis zuletzt um den Aufstieg ins Achtelfinale mitgespielt, sondern auch statistisch beeindruckt.

Denn in vielerlei Hinsicht übertrumpfen die Bullen andere Top-Teams und CL-Dauerkartenbesitzer, zumindest aber halten sie in den meisten Kategorien mit dem Who-is-Who der Königsklasse mit.

Natürlich hat auch Erling Haaland seinen Anteil an der positiven Bilanz aus RBS-Sicht. Zahlen lügen bekanntlich nicht. Deshalb beleuchtet LAOLA1 zum Abschluss der Gruppenphase noch einmal die Fakten und Zahlen des Serienmeisters:

TORE:

Teamwertung: Bereits durch das 6:2 zum Auftakt gegen KRC Genk war klar: Salzburg hat auch die Qualität, in der Champions League Tore zu erzielen. Von den geschossenen Toren her schlossen die Bullen die Gruppenphase mit 16 Toren (2,67 Tore im Schnitt pro Spiel) als viertbestes Team ab, ex aequo mit Manchester City - nur Bayern München (24), Tottenham (18) und PSG (17) trafen öfter ins Schwarze. Hinter Salzburg landen hingegen Hochkaräter wie Real Madrid (14), Titelverteidiger Liverpool (13) oder Juventus Turin (12). Der FC Barcelona qualifizierte sich etwa mit nur neun Treffern souverän.

Spielerwertung: Dass Erling Haaland zum viel bejubelten Jungstar avancierte, ist hinlänglich bekannt. Auch, dass er mit seinem Dreierpack zum Auftakt Rekorde schrieb, zum drittjüngsten Dreierpacker der CL-Historie überhaupt nach Raul und Wayne Rooneywurde und er hätte der Erste überhaupt werden können, der in seinen ersten sechs Spielen immer trifft. Dieses Kunststück blieb ihm am letzten Spieltag verwehrt. 8 Tore sind aber trotzdem aller Ehren wert, denn nur einer war besser: Bayern-Star Robert Lewandowski, der es auf zehn Treffer brachte. Hinter Haaland  stehen Stars wie Harry Kane (6), Kylian Mbappe, Heung-Min Son, Raheem Sterling, Dries Mertens, Lautaro Martinez, Memphis Depay und Mauro Icardo mit je fünf Treffern. Die besten Salzburger nach Haaland: Hee-Chan Hwang 3 Tore, 3 Assists, Takumi Minamino 2 Tore, 3 Assists.

Art der Tore: Auffällig: Salzburg erzielte alle 16 Tore innerhalb des Strafraums! Kein Weitschuss war somit erfolgreich. 9 Mal landete der Ball mit rechts, 6 Mal mit links, 1 Mal per Kopf und zwei Mal aus einem Elfmeter im Tor - gut aufgeteilt könnte man meinen. Top-Goalgetter Haaland teilte sich die acht Treffer so auf: 5 Mal links, 2 Mal rechts, 1 Mal Kopf, 2 Mal Elfer - und folgerichtig vollstreckte er jedes Mal innerhalb des 16-Meter-Raums.

Spieler Verein Tore
  1. Robert Lewandowski
FC Bayern 10
  1. Erling Haaland
RB Salzburg 8
  1. Harry Kane
Tottenham Hotspur 6
  1. Hee-Chan Hwang
RB Salzburg 3
  1. Takumi Minamino
RB Salzburg 2

GEGENTORE:

Genau das Gegenteil ist in puncto Defensive der Fall. In dieser Hinsicht beckleckerte sich die Truppe von Jesse Marsch nicht mit Ruhm. RBS schließt die Gruppenphase mit 13 Gegentoren als sechstschlechtestes Team ab. Im Schnitt bekamen die Bullen 2,17 Gegentreffer - im Endeffekt zu viel, um den Aufstieg zu bewerkstelligen. Nur KRC Genk, Roter Stern Belgrad (je 20), Tottenham, Olympiakos Piräus und Galatasaray Istanbul (je 14) bekamen mehr Tore eingeschenkt. Mit plus drei ist die Tordifferenz der Salzburger aber zumindest positiv.

SCHÜSSE/VERSUCHE:

Teamwertung: Trotz der Vielzahl an Toren: Salzburg hätte noch viel mehr Chancen auf Tore gehabt. Insgesamt gaben die Bullen in sechs Spielen 94 Schüsse ab, das sind 15,67 pro Spiel - ein Mega-Wert. Dabei handelte es sich um 36 Versuche auf das Tor - 35 davon gingen vorbei, 23 wurden geblockt. Ebenfalls interessant: Die Mozartstädter machten kein einziges Mal Bekanntschaft mit Aluminium, weder die Stange noch die Latte wurden getroffen.

Spielerwertung: Für seine 8 Tore benötigte Haaland lediglich elf Versuche aufs Tor aus dem Spiel heraus. Vier Schüsse gingen vorbei, zwei wurden geblockt - dazu gesellten sich zwei Elfmeter, die der Norweger eiskalt verwandelte. Die zweitmeisten Versuche der Salzburger gab Hwang ab, er versuchte es neun Mal, verfehlte vier Mal und wurde zwei Mal geblockt. Haaland ist in puncto Abschluss auf Rang vier, den Top-Wert hält Lewandowski, der es 17 Mal probierte.

PASSVERSUCHE:

Salzburg ist jetzt keine Ballbesitzmaschine, sondern ist darauf eingestellt, durch hohe Ballgewinne schnell zum Torabschluss zu kommen und das Pressing bestmöglich umzusetzen. Durchschnittlich wiesen die Bullen 45 Prozent Ballbesitz pro Partie auf, was 25 Minuten Netto-Spielzeit entspricht. Von insgesamt 2652 Pässen kamen 2040 an (77 Prozent). Die meisten Passversuche gaben Zlatko Junuzovic (305), Maximilian Wöber (296), Andreas Ilmer (266) und Enock Mwepu (260) ab. Von jenen spielte Wöber am exaktesten, 245 seiner Pässe (83 Prozent) kamen auch an. Bei Junuzovic waren es 239 (78 Prozent), bei Mwepu 215 (83 Prozent) und bei Ulmer lediglich 164 (62 Prozent). Wenige Pässe, dafür genaue, spielte Antoine Bernede. Er kam auf 95 Prozent Passquote, 62 von 65 Pässen kamen an.

LAUFLEISTUNG:

Wer lief am meisten? An Slavia Prags Tomas Soucek kommt niemand heran, er spulte 76121 Meter ab . Danach folgen Marcelo Brozovic (Inter) mit 74850 und Miralem Pjanic (Juventus) mit 72366 Metern. Der lauffreudigste Salzburger ist Takumi Minamino, der 66798 Meter für Salzburg abspulte. Dabei lohnt sich ein Blick auf die Top-Torschützen, denn Haaland hat in nur 374 Minuten 44785 Meter vorzuweisen, Robert Lewandowski in 437 Minuten 49900 Meter. Harry Kane (51598) kam etwa auf über 50 Kilometer, Lautaro Martinez (59583) fast an die 60 Kilometer heran. Zum Vergleich: Haaland spielte 44 Minuten mehr als Kylian Mbappe, der Franzose kam aber nur auf 31694 Meter - diese jedoch wohl zum Großteil im Sprint.

FOULS:

Überraschend? Schon. RB Salzburg hat in der Champions-League-Gruppenphase die drittmeisten Fouls begangen. Insgesamt langten die Bullen 93 Mal hin und wurden selbst "nur" 34 Mal gefoult. Dafür heimsten die Salzburger zehn Gelbe Karten ein. Zum Vergleich: Die meisten kassierte Galatasaray Istanbul (21 Mal Gelb). Dafür gab es bei RBS keinen einzigen Ausschluss, bei Club Brügge flog gleich drei Mal ein Spieler vom Platz. Von den Salzburgern beging Mwepu mit 13 Fouls die meisten, gefolgt von Hwang (11), Junuzovic und Minamino (je 10). Nur Rasmus Kristensen sah zwei Gelbe Karten, alle anderen weniger oder gar nicht. Am öftesten gefoult wurde Junuzovic, nämlich ganze sieben Mal, Mwepu und Hwang wurden sechs Mal von den Beinen geholt.

ASSISTGEBER:

Hakim Ziyech von Ajax Amsterdam führt die Statistik mit fünf Torvorlagen vor Corentin Tolisso, Riyad Mahrez und Robert Firmino (je 4) an. Die besten Salzburger sind Takumi Minamino und Zlatko Junuzovic mit je drei Assists.

GESPIELTE MINUTEN:

Ein Beweis für die große Rotation der Salzburger und die Einteilung der Kräfte ist, dass nur ein Spieler die kompletten 540 Minuten auf dem Platz stand: Andreas Ulmer war der Dauerläufer der Bullen, der in allen sechs Gruppenspielen bis zum bitteren Ende das Vertrauen von Jesse Marsch genoss.

FLANKEN:

Das Spiel der Salzburger ist nicht unbedingt auf Flanken ausgelegt, insgesamt wurden 74 vom österreichischen Vertreter abgegeben, von denen jedoch nur 19 ihr Ziel fanden. Trotzdem gab 20 davon Junuzovic ab, von denen sechs einen Abnehmer fanden. Andreas Ulmer kam auf 18 Hereingaben, vier kamen an. Ein Flankengott ist aber ein ganz anderer: Joshua Kimmich kam auf 38, Trent Alexander-Arnold, Kieran Trippier auf je 37 Flanken und Kerem Demirbay auf 36.

ECKEN:

34 Mal konnte Salzburg von der Eckfahne aus zum Corner ansetzen, im Schnitt bekam RBS 5,67 Ecken zugesprochen. Dem Gegner ermöglichte mal 31 Ecken (5,17 im Schnitt).

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