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Real und Benitez: Trennung unausweichlich?

Benitez unter Druck. Wengers Traum droht erneut zu zerplatzen. CL-(P)Review:

Real und Benitez: Trennung unausweichlich?

Der Liga-Betrieb hat Pause, jetzt sind die Besten der Besten am Zug.

Der Dienstag und Mittwoch (alle Spiele LIVE im LAOLA1-Ticker) gehört traditionell der Champions League - und das ist auch gut so.

Wir beleuchten die Königsklasse des Vereinsfußballs ab sofort noch näher und stimmen euch auf den jeweiligen Spieltag ein.

Wer steht im Fokus? Wer ist unter Druck? Wir nehmen das Teilnehmerfeld genau unter die Lupe und unternehmen zudem regelmäßig eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit.

Zudem behandeln wir das Thema der Woche, zu dem zwei Redakteure ausführlich Stellung nehmen. Viel Spaß mit der umfassenden Champions League (P)Review!

Dienstagsspiele
Gruppe E Gruppe F
Bate Borisov vs. Bayer Leverkusen (18 Uhr) FC Arsenal vs. Dinamo Zagreb
FC Barcelona vs. AS Roma FC Bayern vs. Olympiakos Piräus
Gruppe G Gruppe H
FC Porto vs. Dynamo Kiev FK Zenit vs. FC Valencia (18 Uhr)
Maccabi Tel Aviv vs. FC Chelsea Olympique Lyon vs. KAA Gent
Mittwochsspiele
Gruppe A Gruppe B
Malmö FF vs. PSG Manchester United vs. PSV Eindhoven
Shakhtar Donetsk vs. Real Madrid ZSKA Moskau vs. VfL Wolfsburg (18 Uhr)
Gruppe C Gruppe D
FK Astana vs. Benfica (16 Uhr) Borussia M"gladbach vs. FC Sevilla
Atletico Madrid vs. Galatasaray SK Juventus Turin vs. ManCity

Da war doch was

Es gibt Gegner, gegen die läuft's. Und es gibt Gegner wie den FC Sevilla. Für Borussia Mönchengladbach sind die Spanier seit letzter Saison ein rotes Tuch. Im Sechzehntel-Finale der Europa League trafen die Fohlen auf den Klub aus Andalusien und rechneten sich - berechtigterweise - durchaus Chancen aufs Weiterkommen aus.

Gladbach, damals noch von Lucien Favre trainiert, spielte keinesfalls schlecht, stellte sich aber nicht besonders geschickt an und kassierte am Ende zwei Niederlagen: 0:1 auswärts, 2:3 (inklusive Stranzl-Eigentor) zuhause. Die Chance zur Revanche bot die Auslosung zur diesjährigen CL-Gruppenphase, wo die beiden erneut gegeneinander gereiht wurden.

Mit einer 0:3-Niederlage wurden die Deutschen im Hinspiel, zugleich Gladbachs Rückkehr aufs edelste europäische Parkett nach 37 Jahren, nach Hause geschickt. Seither hat sich jedoch einiges getan, Favre wurde durch Andre Schubert ersetzt, einer Niederlagen- folgte eine Siegesserie und die Gladbacher fanden zu alter Stärke zurück. Nachdem der Aufstieg ins Achtelfinale auch theoretisch ad acta gelegt werden musste, heißt das neue Zauberwort "Umstieg" - in die Europa League. Dafür braucht das Team einen Sieg. Angstgegner hin oder her.

 

REAL SOLLTE SICH SO SCHNELL WIE MÖGLICH VON BENITEZ TRENNEN

PRO - Ein Kommentar von Martin Wechtl

Real Madrid. Das steht für Spektakel, Show und Offensivfußball!

Rafael Benitez. Der steht für wenig Entertainment, eine defensive Spielweise und ein striktes taktisches Konzept.

Logische Folge: Die Ehe war von Beginn an zum Scheitern verurteilt.

Erst recht nach der 0:4-Demütigung im Clasico.

Ich stehe mit meiner Meinung wohl nicht alleine da, dass die Ära des 55-Jährigen seit dem vergangenen Samstag ein Ablaufdatum besitzt.

Zu groß ist der Gegenwind der Fans und der Medien. Noch viel größer aber der Unmut der eigenen Spieler.

Die Vorstellung, mit dem gebürtigen Madrilenen, der als Aktiver weit über 200 Partien für Reals B-Elf absolvierte, auf der Trainerbank Erfolge zu feiern, war romantisch – doch die Realität ist eine andere.

Die Chemie passt nicht. Sie hat von Beginn an nicht gepasst.

Warum also noch warten? Fehler sind menschlich. Also sollten sich die Verantwortlichen der „Königlichen“, in erster Linie Präsident Florentino Perez, den Fehler eingestehen, sofort handeln und die Reißleine ziehen.

Es kann nur besser werden.

 


 

CONTRA - Ein Kommentar von Christoph Nister

0:4 gegen den FC Barcelona – autsch, das tat weh! Kein Wunder, dass der ohnehin umstrittene Rafael Benitez schwer angezählt im Ring und der Knockout kurz bevor steht.

Ob ein Rauswurf des 55-jährigen Madrilenen Sinn machen würde, möchte ich an dieser Stelle allerdings stark bezweifeln. Es greift mir viel zu kurz, immer sofort den Trainer anzuzählen und ihn als schwächstes Glied der Kette abzusägen.

Man muss dem Mann Zeit geben. Real wurde bislang wie kaum ein anderes Topteam vom Verletzungsteufel heimgesucht. Carvajal, Ramos, Pepe, James, Bale, Benzema – allesamt Superstars, die mehrere Wochen verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt waren.

Und dennoch ist noch nichts verloren. In der Champions League steht man längst in der K.o.-Phase, in der Copa del Rey steht man in der Runde der letzten 32. Gut, in der Liga fehlen auf Leader FC Barcelona bereits sechs Zähler, auch Stadtrivale Atletico liegt zwei Punkte vor den „Königlichen“.

Aber was heißt das? Gar nichts! Ein kurzer Schwenk in die Saison 2013/14, als Real Madrid sich Europas Krone aufsetzte: Real lag nach zwölf Spieltagen auf Position drei, sechs Zähler hinter Barca, fünf hinter Atletico. Auch Ancelotti stand in der Kritik, die Klubführung stärkte ihm jedoch richtigerweise den Rücken.

„Im Frühjahr zählt’s“ ist nicht nur eine alte Floskel, es ist schlicht die Wahrheit. Real muss natürlich aufpassen, den Abstand nach vorne nicht noch größer werden zu lassen, doch wenn die Startruppe um Cristiano Ronaldo erst wieder eingespielt ist und ins Rollen kommt, wird sie kaum zu stoppen sein.

Dann werden alle froh sein, dass Rafael Benitez nicht völlig überstürzt nach einer kurzen Schwächeperiode bereits im Spätherbst entlassen wurde.

Im Fokus

"Es wäre toll, eines Tages mit Arsenal die Champions League zu gewinnen", erklärte Arsene Wenger vor wenigen Wochen im offiziellen CL-Magazin. Eine Floskel, die seit Amtsantritt des Franzosen beim FC Arsenal vor mehr als 19 Jahren zu jedem x-beliebigen Zeitpunkt gegolten hätte. Der Haken an der Sache: Es hat bis dato nie geklappt. Die Chancen, das in dieser Saison zu ändern, sind verschwindend gering.

Die Gunners sind akut gefährdet, der Königsklasse schon im Herbst "Goodbye" zu sagen. Mit nur drei Punkten aus vier Spielen beträgt der Rückstand auf den FC Bayern und Olympiakos Piräus bereits sechs Zähler. Aufgrund des verlorenen direkten Duells mit den Münchnern müssen die Engländer ab sofort auf Schützenhilfe selbiger hoffen.

Nur wenn der FCB seine beiden ausstehenden Spiele gewinnt, auch Arsenal zweimal drei Punkte einfährt und gleichzeitig den direkten Vergleich mit Olympiakos und Dinamo Zagreb für sich entscheidet, gelingt der Aufstieg in die K.o.-Phase. Ansonsten bleibt Wenger nur eines: Seine Floskel in der nächsten Saison erneut zu dreschen.

 


 

Dreht sich bei Juventus alles um? Zu Saisonbeginn lief in der Serie A überhaupt nichts zusammen, der Titelverteidiger dümpelte in der unteren Tabellenhälfte herum und befand sich wochenlang im Formtief. Dafür lief es international nach Wunsch. Neben einem Sieg bei Manchester City feierte das Team aus dem Piemont auch einen Dreier gegen den FC Sevilla.

Aktuell läuft es in der Liga wieder wie am Schnürchen, die Allegri-Truppe gewann zuletzt drei Spiele in Folge und bezwang u.a. den AC Milan. Im Gegensatz dazu gab es in der Königsklasse gegen Borussia Mönchengladbach "nur" zwei Remis. Für den Vorjahres-Finalisten zu wenig, die Tabellenführung wurde an ManCity verloren. Gegen die Engländer gilt es nun, die Hackordnung wiederherzustellen. Bei einer Niederlage im Juventus Stadium wäre nämlich nicht nur Platz eins verloren, dann käme es am letzten Spieltag sogar zum Showdown mit dem FC Sevilla.

 


 

Im Fokus steht auch einer, der das Rampenlicht magisch anzieht: Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede kehrt mit Paris St. Germain zu seinem Heimatklub Malmö FF zurück und sorgt dort schon vorab für Ausnahmezustand. So mietet der 34-Jährige einfach mal den Hauptplatz der 300.000-Einwohner-Stadt. Welche Bedeutung das Duell für Ibrahimovic hat, verraten wir euch morgen näher, wenn wir das Spiel noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.


Christoph Nister

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