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Wie sich Ruttensteiner für Alaba einsetzte

Der Israel-Sportdirektor hievt den Wiener ins Champions-League-Team der Saison:

Wie sich Ruttensteiner für Alaba einsetzte Foto: © GEPA

Die UEFA verkündete am Montag das Champions-League-Team der Saison. Mit Marcel Sabitzer (Leipzig) und David Alaba (Bayern) finden sich auch erstmals zwei Österreicher in dieser illustren Runde wieder.

Doch gerade Alaba, Abwehrchef des Champions-League-Siegers, wäre beinahe nicht im Team der Saison aufgeschienen. Die Mitglieder des UEFA Technical Observers Komitee hatten den Wiener nicht einmal zur Wahl aufgestellt. Es brauchte den Einwand von Willi Ruttensteiner, Sportdirektor und Interims-Teamchef von Israel sowie Mitglied der UEFA-Jury, um seine sieben Kollegen umzustimmen.

 

"Zuerst war David unverständlicherweise nicht nominiert worden. Erst als ich darauf aufmerksam gemacht habe, dass Alaba in diesem Jahr die Rolle des Innenverteidigers neu interpretiert hat und seine Spieleröffnung auf einem einzigartigen Niveau gewesen ist, stimmten mir der englische Nationaltrainer Southgate und der belgische Teamchef Martinez zu. Daraufhin wurde Alaba in den Kreis aufgenommen", beschreibt Ruttensteiner den Ablauf des Zoom-Calls.

UEFA-Champions-League-Team der Saison 2019/20:

Tor: Neuer (FC Bayern), Oblak (Atletico Madrid), Lopes (Olympique Lyon)

Abwehr: Alaba, Davies, Kimmich (FC Bayern), Upamecano, Angelino (RB Leipzig), van Dijk (FC Liverpool)

Mittelfeld:  Sabitzer (Leipzig), Müller, Goretzka, Thiago (FC Bayern), Aouar (Lyon), De Bruyne (Manchester City), Marquinhos (Paris SG), Gomez (Atalanta Bergamo)

Angriff: Gnabry, Lewandowski (FC Bayern), Messi (FC Barcelona), Neymar, Mbappe (Paris SG), Sterling (Manchester City)

Jury der UEFA: Pat Bonner (IR), Cosmin Contra (RU), Aitor Karanka (SPA), Roberto Martínez (BEL), Ginés Meléndez (SPA), Phil Neville (UK), Willi Ruttensteiner (Ö), Gareth Southgate (UK)

Nach dem Zoom-Call ist vor dem Teamchef-Debüt

Freilich spielt Ruttensteiners Tätigkeit im UEFA Technical Observers Komitee dieser Tage nur die zweite Geige hinter seiner Beschäftigung beim israelischen Fußballverband. Der 57-Jährige hat ja nach dem Abschied von Andreas Herzog als Teamchef nicht nur den Posten des Sportdirektors, sondern auch den des Interims-Teamchefs inne.

Am kommenden Freitag steht für Ruttensteiner somit sein Debüt als Teamchef von Israel an. Zuerst geht es für Ruttensteiner und sein Team zum Auswärtsspiel nach Schottland. Die restlichen Gegner in der Gruppe B2 heißen Slowakei und Tschechien.

"Wir wollen einen Gegner aus unserer Nations-League-Gruppe mit Slowakei, Schottland und Tschechien hinter uns lassen und im EM-Play-off im Oktober zumindest ins Finale", setzt sich Ruttensteiner kurzfristige Ziele. Dabei baut der Österreicher zum Großteil auf den Kader von Ex-Teamchef Andreas Herzog: "Der Stamm ist fast unverändert. Als Signal für die Zukunft habe ich jedoch den zweiten Anzug deutlich verjüngt."

Fans werden bei Ruttensteiners Israel-Debüt in Glasgow nicht dabei sein. "Kein Nachteil. Jeder, der die schottische Fankultur kennt, weiß, welchen Druck die Zuschauer auf den Gegner ausüben können. Und in Corona-Zeiten ist die israelische Mentalität von Vorteil. Israeli sind Krisen gewohnt und sie können sich an schwierige Bedingungen leichter anpassen", so Ruttensteiner.


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