Es waren äußerst beunruhigende Szenen in der ersten Spielhälfte beim 1:0-Auswärtssieg von Ajax Amsterdam im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League (Spielbericht >>>).
Nach etwa einer halben Stunde Spielzeit krachte Tottenham-Profi Jan Vertonghen beim Versuch, einen Kopfball zu erwischen, mit dem Gesicht mit voller Wucht an den Hinterkopf seines Teamkollegen Toby Alderweireld und blieb blutüberströmt am Boden liegen.
Nach einer langen Behandlungspause und einem Tausch seines kompletten Trikotsatzes, wurde der Abwehrspieler wieder auf das Feld gelassen. Der spanische Referee Antonio Matheu Lahoz hatte zuvor beim medizinischen Staff der Londoner intensiv nachgefragt, ob es dem Belgier wirklich gut gehe.
Keine Gehirnerschütterung?
Wenige Momente später ließ sich der Abwehrspieler, der zu diesem Zeitpunkt sehr wackelig auf den Beinen war, doch auswechseln. An der Seitenlinie hatte es kurz den Anschein, als würde Vertonghen das Bewusstsein verlieren, er konnte nicht mehr aus eigener Kraft in die Kabine gehen, musste von zwei Betreuern gestützt werden.
Nach dem Spiel ging es dem Unglücksraben schon viel besser. Der "Guardian" berichtet, Vertonghen habe das Stadion nach dem Spiel zu Fuß verlassen und den anwesenden Reportern versichert, dass er keine Brüche und auch keine Gehirnerschütterung erlitten hätte. Er habe sich auf dem Feld schwach gefühlt und ganz kurz ohnmächtig geworden.
"Er ist okay, es geht ihm gut. Als er das Stadion verlassen hat, war er entspannt. Aber natürlich werden wir ein Auge auf ihn haben, es war doch ein großer Krach", sagt Tottenham-Coach Mauricio Pochettino nach dem Spiel.
"Protokoll befolgt"
Der Trainer verteidigt die medizinische Abteilung: "Sie haben das Protokoll befolgt und entschieden, dass es für ihn möglich ist, wieder zu spielen. In so einer Situation sind sie die Bosse und ich würde ihre Entscheidungen nie infrage stellen."
"The Sun" berichtet indes, dass die UEFA aufgrund des Vorfalls möglicherweise eine Untersuchung gegen Tottenham einleiten werde.
