news

Haaland: "Bestes Gefühl meines Lebens"

Salzburgs Stürmer-"Monster" nicht zu stoppen. Auf einer Stufe mit Legenden:

Haaland: Foto: © GEPA

Gerademal sechs Jahre alt war Erling Braut Haaland, als der FC Red Bull Salzburg am 26.07.2006 zum ersten Mal versuchte, in die UEFA Champions League einzuziehen.

Von einem Fußball-Team aus der Mozartstadt ahnte der Norweger damals wahrscheinlich genau so wenig, wie davon, dass er für eben jenen Verein 13 Jahre später zum Mann für die Geschichtsbücher werden wird.

Genau 105 Sekunden waren in Wals-Siezenheim gespielt, als der heute 19-Jährige vorm Tor des KRC Genk auftauchte und die Party beim „Königsklassen“-Debüt der Salzburger (Spielbericht) so richtig zum Kochen brachte.

"Das ist das beste Gefühl, dass ich in meinem ganzen Leben hatte", erklärt der Norweger nach dem Spiel bei "Sky".

Nur Rooney und Raul waren jünger

Doch das sollte es an diesem Abend bei weitem noch nicht gewesen sein. In Minute 34 schnürte er einen Doppel-, in Minute 45 schließlich einen Triple-Pack - den bereits vierten in einem Pflichtspiel in dieser Saison.

"Ich habe einen Hattrick erzielt, wir haben gewonnen. Also war es ein guter Start in die Champions League", gibt sich der bullige Stürmer nach der Traum-Premiere ganz cool.

Über 50 internationale Scouts im Stadion und Millionen an Fußball-Fans auf der ganzen Welt sahen zu, wie sich Haaland innerhalb von nur 45 Minuten auf eine Stufe mit den ganz Großen dieses Sports stellte:

Das 19-jährige Wunderkind war nämlich der erste Teenager, der bei seinem Champions-League-Debüt mehr als einmal traf, seit Wayne Rooney im Jahr 2004. Nach Rooney und Ex-Real-Superstar Raul ist Haaland nun der drittjüngste Kicker, der jemals einen Dreierpack in der Champions League erzielte.

"Haaland ist verrückt"

Für lange Zeit unvergessen wird auch Haalands Reaktion nach seinem dritten Tor bleiben: Als der Ball schon lange wieder im Spiel war und seine Aufgabe es eigentlich gewesen wäre anzupressen, sprang der Blondschopf mit dem spitzbübischen Grinsen vor lauter Freude gleich mehrfach jubelnd in die Luft, als der Salzburger Stadionsprecher gemeinsam mit den gut 30.000 Fans in der Red Bull Arena seinen Namen skandierte.

"Haaland ist verrückt. Gestern Abend ist Kapitän Andi Ulmer mit seiner Tochter spazieren gegangen. Dann ist ein Auto stehen geblieben. Erling ist drinnen gesessen, er hat das Fenster runtergefahren und die Champions-League-Hymne ist laut in seinem Auto gelaufen", gibt Mitspieler Max Wöber eine Anekdote zum Besten, die viel über den Norweger aussagt.

Haaland ist nämlich Fußball-Profi geworden, um einer der besten Spieler überhaupt zu werden. Dass er dafür nicht nur die nötigen fußballerischen Mittel mitbringt, verrät Zlatko Junuzovic:

"Er hat unglaubliche Fähigkeiten in allen Belangen. Er hat die Größe, er hat die Wucht, er hat das Dribbling, er hat die Technik, er hat einen Top-Abschluss – und er ist erst 19 geworden, also er wird sich auch noch entwickeln. Er hat die richtige Einstellung, der wird seinen Weg auf jeden Fall gehen. Er hat es heute auch in der Champions League bestätigt."

Einen Kritikpunkt findet der Routinier an seinem zwölf Jahre jüngeren Mitspieler aber doch: "Am Kopfballspiel muss er noch ein bisschen arbeiten."


Bild 1 von 16 | © GEPA
Bild 2 von 16 | © GEPA
Bild 3 von 16 | © GEPA
Bild 4 von 16 | © GEPA
Bild 5 von 16 | © GEPA
Bild 6 von 16 | © GEPA
Bild 7 von 16 | © GEPA
Bild 8 von 16 | © GEPA
Bild 9 von 16 | © GEPA
Bild 10 von 16 | © GEPA
Bild 11 von 16 | © GEPA
Bild 12 von 16 | © GEPA
Bild 13 von 16 | © GEPA
Bild 14 von 16 | © GEPA
Bild 15 von 16 | © GEPA
Bild 16 von 16 | © GEPA

Ramalho schwärmt: "Richtiges Monster"

Auch Andre Ramalho kommt aus dem Schwärmen über den 1,94 Meter großen Hünen nicht mehr raus: "Erling verdient das, er arbeitet sehr hart dafür und versucht in jeder Trainingseinheit, sein Bestes zu geben. Wenn er so weitermacht, hat er eine große Zukunft vor sich. Er gibt immer 1000 Prozent und versucht, Tore zu schießen. Er hat enorm viel Qualität, aber was ihn besonders macht, ist seine Mentalität."

Der Brasilianer fährt fort: "Er ist wirklich eine Maschine, ein richtiges Monster, mit seiner Wucht."

Doch nicht nur sportlich ist der Linksfuß ein Riesen-Gewinn für die Salzburger, wie sein Coach Jesse Marsch erklärt: "Was Erling so besonders macht, ist, dass er ein guter Junge, ein guter Mensch ist. Alle Spieler in unserer Mannschaft lieben ihn. Er hat immer ein Lächeln auf den Lippen, er sucht immer nach Verbesserungen im Training."

Der US-Amerikaner hängt an: "Er hat eine besondere Kombination in seiner Persönlichkeit, es macht viel Spaß mit ihm. Er ist gut für die Mannschaft und die Mannschaft ist gut für ihn."


Kommentare