news

Salzburg-Knipser Haaland eiskalt: "Fragt Gott!"

Das antwortete Erling Haaland Italienern, ob er in Zukunft bei Napoli spielt.

Salzburg-Knipser Haaland eiskalt: Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg hat sich mit einem 1:1 im San Paolo von Neapel wieder teuer verkauft.

Zum wiederholten Male hat eine starke kollektive Leistung Zählbares eingebracht. Zum wiederholten Male stand aber nach dem Schlusspfiff ein Spieler besonders im Blickpunkt: Erling Haaland.

Der Torgarant, der gegen den SSC Napoli den Elfmeter zum 1:1 eiskalt verwertete und damit sein bereits siebentes Champions-League-Tor im vierten Spiel erzielte, war in aller Munde.

Dabei war es weniger die gesamte Leistung des 19-jährigen Norwegers, die durchaus kritisch beäugt werden könnte. Aufgrund seines Treffers und der Liebesbekundungen der Italiener war er dann aber doch ein umgarnter Interview-Partner.

Hol' dir jetzt deinen gratis Probemonat bei DAZN! >>>

Napoli? "Ich genieße derzeit mein Leben in Salzburg"

Ein italienischer Journalist nahm sich nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund und fragte Haaland, ob er sich in Zukunft beim SSC Napoli sieht.

Trocken, cool - so wie der Youngster eben ist - beantwortete dieser die Frage grinsend: "Nun bin ich in Salzburg und ich genieße derzeit mein Leben in Salzburg. Das denke ich darüber!"

Die Kappe nach hinten gedreht, das Pokerface aufgesetzt. Haaland ist kein Mann der großen Worte, beherrscht das Spielchen mit den Medien jedoch bereits perfekt.

Die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate gehen an einem jungen Burschen wie ihm auch nicht spurlos vorbei. Nach außen hin eiskalt weiß er aber scheinbar genau, wie er mit der Situation umzugehen hat.

"Ich lebe einen Traum"

Sieben Tore in vier Spielen - damit vor Robert Lewandowski (5), Harry Kane (4), Lionel Messi (1) oder Cristiano Ronaldo (1), die alle ein Spiel weniger haben - eine Top-Quote, die Haaland schon stolz macht.

"Ich lebe einen Traum und versuche, jeden Tag in meinem Leben zu genießen und es zu leben. Ich werde so weitermachen", verspricht der Sohn des Ex-England-Legionärs Alf-Inge Haaland.

Abseits des Elfmeters war es jedoch bei weitem nicht die beste Partie des Stoßstürmers. Wie schon in den vergangenen Spielen war er nicht mehr jener Zielspieler, der bei jeder Balleroberung gesucht wurde, den Ball abschirmte und Räume für seine Mitspieler öffnete.

Napoli hatte ihn eigentlich sehr gut unter Kontrolle und aus dem Spiel genommen. So gab er bis auf seinen Elfmeter keinen einzigen Torschuss ab. Deshalb darf seine Entwicklung nicht nur hochgejubelt werden, in Neapel wurde er deshalb auch in der 75. Minute ausgewechselt.

Haaland ohne Nerven? "Fragen Sie Gott"

Trotzdem ist das Riesen-Interesse an ihm verständlich, leichte Leistungsschwankungen mit gerade einmal 19 Jahren durchaus zu verzeihen. Vor allem weil Salzburgs Spiel extrem auf ihn zugeschnitten ist und von seiner Durchschlagskraft in der Offensive lebt.

Vor allem ist er laut Trainer Jesse Marsch "ein Spieler für die großen Spiele", und einer, der die entscheidenden, wichtigen Tore macht.

Sportchef Christoph Freund ist hin- und hergerissen, schließlich steigt das Interesse an seinem Schützling von Spiel zu Spiel. "Ich glaube, es ist nie unangenehm, wenn ein Spieler für seinen Verein trifft. Jetzt hat er sieben Tore nach vier Spielen – das ist natürlich unglaublich und spektakulär. Wir sind sehr stolz, dass er bei uns ist. Ein richtig guter Spieler mit einer außergewöhnlichen Entwicklung. Mal schauen, was in den letzten zwei Spielen noch passiert."

Besonders auffallend ist die Kaltschnäuzigkeit im jungen Alter. Als sich Haaland den Ball für den Elfmeter schnappte, zweifelte keiner seiner Kollegen daran, dass er diesen auch im Tor versenken würde.

Bild 1 von 15 | © GEPA
Bild 2 von 15 | © GEPA
Bild 3 von 15 | © GEPA
Bild 4 von 15 | © GEPA
Bild 5 von 15 | © GEPA
Bild 6 von 15 | © GEPA
Bild 7 von 15 | © GEPA
Bild 8 von 15 | © GEPA
Bild 9 von 15 | © GEPA
Bild 10 von 15 | © GEPA
Bild 11 von 15 | © GEPA
Bild 12 von 15 | © GEPA
Bild 13 von 15 | © GEPA
Bild 14 von 15 | © GEPA
Bild 15 von 15 | © GEPA

Hat der blonde Norweger keine Nerven? "Ich weiß es nicht, fragen Sie Gott! Natürlich habe ich ein bisschen Nerven, aber es war ein guter Elfer, also war es okay." Nachsatz: "Ich war mir sicher, dass ich ihn reinmache."

"Ein irrsinniges Talent, irrsinnig cool vor der Kiste"

Eine Qualität, die nur wenige Stürmer mit 19 Jahren zeigen können und die auch von seinem Umfeld hochgelobt wird.

"Ganz sicher kann man sich nie sein, weil es immer das Restrisiko gibt, aber die Chance, dass ihn Haaland reinhaut, ist schon sehr, sehr hoch. Mein Puls ist nicht sehr hoch gegangen", meinte etwa Freund.

"Wenn er zum Elfer hingeht, kann man sich ziemlich sicher sein, dass man zum Jubeln ansetzen kann. Ein irrsinniges Talent, irrsinnig cool vor der Kiste, es macht sehr viel Freude mit ihm zu spielen, weniger Spaß macht es gegen ihn zu trainieren", hatte auch Abwehrchef Maximilian Wöber vollstes Vertrauen in Haaland.

"Ein irrsinnig wichtiger Spieler für uns und ein super Typ. Da kann man einfach nur gratulieren, was er da für Leistungen zeigt. Eiskalt vor der Kiste, deshalb war sich jeder am Platz sicher, dass er den reinhaut."

Die Gerüchte um Haalands Zukunft werden somit nicht abreißen - ob Manchester United, Barcelona, Real Madrid, Bayern München oder Napoli. Nach außen hin bleibt der Spieler selbst relaxt, auch Salzburgs sportlicher Leiter macht sich noch keine großen Gedanken darüber. Trotz der Möglichkeiten der Bullen wird es wohl schwierig werden, ihren Superstar über den Sommer hinaus zu halten.

Kommentare