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Laimer nach Leipzig-Pleite: "Waren zu naiv"

Der ÖFB-Legionär zieht nach der knappen Niederlage aber auch positive Schlüsse.

Laimer nach Leipzig-Pleite: Foto: © getty

Beinahe hätte RB Leipzig Paris Saint-Germain ein Bein gestellt und seine Chancen auf den Aufstieg in die K.o.-Phase am Leben gehalten. Nach der knappen 2:3-Niederlage (Spielbericht >>) stehen die "Roten Bullen" in der UEFA Champions League aber weiter punktelos am Tabellenende.

Dabei wäre gegen das französische Star-Ensemble durchaus mehr drinnen gewesen, wie auch Leipzigs ÖFB-Legionär Konrad Laimer im "DAZN"-Interview nach Spielende bestätigt:

"Wir waren in der ein oder anderen Situation zu naiv, zu jung, zu wild. Unter dem Strich müssen wir auf diese Leistung trotzdem stolz sein. Hier in Paris über 90 Minuten nicht schlechter, vielleicht sogar besser gewesen zu sein, zeugt von unserer Qualität. Wir nehmen den Elan mit und hoffen, dass wir in den nächsten Wochen die Power in Punkte umwandeln können."

Power zeigte nicht nur der starke Laimer im Mittelfeldzentrum, sondern die ganze Mannschaft von Ex-Salzburg-Coach Jesse Marsch. Der Amerikaner lobt nach Schlusspfiff die Leistung seiner Mannschaft, ärgert sich aber vor allem über den Fehler von Tyler Adams vor dem 2:2 von Lionel Messi:

"Wir haben gut gespielt. Ich glaube wir haben oft die Spielkontrolle gehabt, waren auch gegen den Ball wirklich gut. Wir hatten zweite Halbzeit die Führung und eigentlich alles im Griff, dann machen wir einen sehr schweren Fehler. Das ist schwer zu akzeptieren und ich weiß nicht, wie das in so einem Moment passieren kann. Da haben wir es dem Gegner sehr leicht gemacht und Messi und Mbappe bestrafen solche Fehler sofort."

Marsch-Ärger über Schiedsrichter: "Top-Teams bekommen viele Fouls"

Aber nicht nur der Fehler seines US-Landsmannes bringt Marsch auf die Palme. Auch, dass die Pfeife des italienischen Schiedsrichters Marco Guaida beim Pariser Führungstreffer stumm blieb, beim Vergehen von Mohamed Simakan vor dem Elfmeter zum 3:2 aber ertönte, kann Marsch nur bedingt nachvollziehen.

Der 47-Jährige hat dafür eine eigene Theorie: "Ich habe es jetzt noch nicht gesehen, aber es war ein klares Foul für mich (Anm: Die Szene vor dem 1:0). Es ist aber oft so, dass die Top-Teams in der Champions League viele Fouls bekommen. Das habe ich jetzt schon drei Jahre gesehen und heute war es wieder so, das muss man akzeptieren."

Einig waren sich Laimer und sein Trainer bei der Einschätzung des Gegners. Beide schwärmen von den Pariser Matchwinnern Messi und Mbappe, die aus sehr wenigen Leipziger Unachtsamkeiten in der Defensive das absolute Maximum herausholten.

Laimer nüchtern: "Fußball ist nicht immer gerecht. Wir haben die ein oder andere Chance nicht genutzt, Messi und Mbappe haben unsere Fehler eiskalt bestraft. Das ist auf diesem Niveau dann normal."

"Mbappe einfach zu schnell"

In die Lobeshymnen für die beiden Superstars stieg mit Julian Draxler auch ein Spieler von Paris Saint-Germain ein. Der Deutsche ist vor allem vom Tempo von Mitspieler Mbappe begeistert: "Es macht natürlich sehr viel Spaß, mit solchen Spielern zu spielen. Man hat es bei den Toren und am Ende wieder gesehen, man kann ihn (Anm. Mbappe) unglaublich gut steil in die Spitze anspielen, da ist er einfach viel zu schnell."

Und auch Messi könne ja "ganz gut Tore schießen", erklärt Draxler mit einem Augenzwinkern. 

Die Pariser haben nach dem hart erkämpften Sieg nun auch beim Blick auf die Tabelle leicht lachen. Nach drei Spieltagen liegt man in Gruppe A an der Tabellenspitze, der Aufstieg scheint nur Formsache zu sein.

Ganz anders die Lage bei den Sachsen, die mit null Punkten ordentlich unter Zugzwang oder in Marschs Worten "mit dem Rücken zur Mauer" stehen. Das Rückspiel gegen Paris wird damit gleichzeitig zum Endspiel. Nur ein Sieg kann die Hoffnung Laimers "nach dem Winter doch noch international zu spielen" am Leben halten.


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