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"Auf diesem Niveau muss man seine Chancen nutzen"

Die Linzer wollen aus verpasstem Sprung in die Champions League lernen.

Foto: © GEPA

Europa statt Champions League. Der ganz große Wurf ist dem LASK nicht gelungen.

Obwohl bei den Spielern die Enttäuschung nach dem knapp verpassten Sprung in die Gruppenphase groß war, durften die Linzer mit der am Mittwoch im Rückspiel beim FC Brügge gebotenen Leistung aber durchaus zufrieden sein.

Nach der unglücklichen 0:1-Heimniederlage im Hinspiel fehlte in der Schlussphase beim Stand von 1:1 nur ein einziger Treffer, um das Blatt zu Gunsten der Oberösterreicher zu wenden.

Erst ein schneller Konter, den Emamnuel Dennis in der 89 Minute abschloss, besiegelte das knappe Aus des österreichischen Vize-Meisters.

"Unser Auftreten erfüllt uns mit Stolz"

„Es ist einfach schade“, meinte Goalie Alexander Schlager.  „Wir haben so gut gearbeitet. In der ersten Halbzeit waren wir nicht so gut im Spiel, danach haben wir aber guten Fußball gezeigt. Unser Auftreten erfüllt uns mit Stolz. Wir betreiben einen irrsinnig großen Aufwand. Ich ziehe den Hut vor den Spielern.“

Der Neo-ÖFB-Team-Torhüter konnte sich gegen die Belgier mehrmals auszeichnen, war beim Kopfball-Treffer von Hans Vaneken, der schon in Linz das Siegtor erzielte, in der 70. Minute aber chancenlos. Verteidiger Emanuel Pogatetz kam dabei einen Hauch zu spät in den Zweikampf.

Kein Vorwurf von Coach Ismael

Coach Valerien Ismael wollte dem Routinier deshalb aber keinen großen Vorwurf. Auch wen der Gegentreffer schmerzte: „Das 0:1 hat uns weh getan. Schlager hatte kurz zuvor eine fantastische Parade gemacht und dann fällt das Gegentor.“

Dabei hätte auch der LASK in Führung gehen können. In Minute 54 machte Brügge-Goalie Simon Mignolet einen Ausflug, der LASK eroberte sich den Ball, der Weitschuss von Reinhold Ranftl auf das leere Tor wurde dann aber gerade noch per Kopf von Verteidiger Simon Deli auf der Linie abgewehrt.

„Wenn sie nicht auf der Linie klären, gehen wir 1:0 in Führung. Dann schaut’s auch wieder anders aus“, haderte Pogatetz mit dem „fehlenden Spielglück. Wir waren sehr nah dran.“

„Wir haben auf solche Fehler gelauert und sie auch provoziert. Ranftl hat alles richtig gemacht“, tröstete Ismael seinen Spieler, der die Situation ähnlich bewertete: „Ich werde mir die Szene heute noch einmal anschaue, es ändert sich aber eh nichts. Ich kann beim Schuss nicht viel besser machen. Vielleicht eine Spur höher…“

Für Ranftl waren es diese kleinen Unterschiede, die am Ende den Ausschlag machten: „Auf diesem Niveau muss man seine Chancen einfach nutzen und wir hätten in den beiden Spielen genug Möglichkeiten gehabt.“

Ausgleich sorgt bei Belgiern für Unruhe

Verwerten konnte die Linzer in den gespielten 180 Minuten nur eine einzige: Der Brasilianer Joao Klauss traf vier Minuten nach dem 0:1 vom Elfmeterpunkt und sorgte damit für ein Raunen im Brügge-Stadion.

„Mit dem Ausgleich ist es unruhig im Stadion geworden. Leider konnten wir das nicht ausnützen“, ärgerte sich Ranftl. Ismael: „Nach dem schnellen Ausgleich haben wir gespürt, dass alles möglich ist. Wir haben eine zweite Luft bekommen.“

Doch die Hoffnung währte nur kurz: Nach einem Foulspiel musste LASK-Verteidiger Gernot Trauer mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz. Ein Rückschlag von dem sich die Linzer schlussendlich nicht mehr erfangen konnten.

„Die Rote Karte war dann der Knackpunkt“, sagte auch Ranftl. Coach Ismael gab sich aber trotzdem fair: „Die Gelb-Rote Karte hat uns dann aber den Boden unter den Füßen weggezogen. Es war gerecht, aber für uns spielentscheidend. Es war zu befürchten, dass wir dann einmal einen Konter bekommen“, kommentierte der Franzose den späten Siegtreffer durch Emmanuel Dennis.

Vorfreude auf Europa League

Für Ismael steht aber fest, dass nicht nur die LASK-Anhänger, sondern auch alle österreichischen Fans stolz auf die bislang im Europacup gebotenen Leistungen der Oberösterreicher sein kann. "Die Mannschaft hat die Farbe schwarz-weiß hochgetragen und Österreich im Eurocpaup gut präsentiert", so Ismael, der daran erinnert, dass in dieser noch einige internationale Highlights auf die Linzer warten. "Wir freuen uns auf die Europa League."

Mit den gegen Brügge und Basel gewonnenen Erfahrungen wollen die Oberösterreicher nun auch in der Gruppenphase der Europa League eine gute Figur machen. "Wir haben gesehen, dass wir auch gegen sehr gute Mannschaften bestehen können und ihnen wehtun können", fiebert James Holland schon den nächsten Aufgaben entgegen.

Ähnlich sieht es Pogatetz: "Ich bin traurig für uns alle, dass wir nicht in der Champions League sind. Die Europa League ist aber auch okay und eine schöne Sache für den LASK."

"Natürlich tut es weh, wenn wir die Champions-League-Hymne nicht mehr hören. Jeder kleine Bub träumt davon", so Ranftl. "Wir dürfen dem aber nicht nachweinen, sondern in der Europa League Gas geben und schauen, was rauskommt. Die hat uns ja auch keiner zugetraut und darauf sind wir auch stolz."

Und so sehr das bittere Aus gegen Brügge auch schmerzt, Lust auf mehr haben die LASK-Auftritte gegen Basel und Brügge auf jeden Fall gemacht.

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