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Keine Rechnerei bei Salzburg nach Hinspiel-Sieg

"Bullen" messen Ende der Auswärtstorregel vor Bröndby-Rückspiel keine Bedeutung zu:

Keine Rechnerei bei Salzburg nach Hinspiel-Sieg Foto: © GEPA

Vor nicht allzu langer Zeit hätte der 2:1-Hinspiel-Sieg des FC Salzburg über Bröndby IF im Playoff der Champions-League-Qualifikation (Spielbericht>>>) als kein besonders gutes Ergebnis für das Heimteam gegolten.

Durch das Ende der Auswärtstorregel mit dem Saisonstart 2021/22 hat sich dieser Umstand allerdings geändert. In der Vergangenheit schieden die "Bullen" drei Mal aufgrund der Auswärtstorregel aus der Champions-League-Quali aus. Vor dem Rückspiel in Bröndby müssen sie sich zumindest darum keine Sorgen mehr machen.

Bei jeder Niederlage mit einem Tor Unterschied ginge es im Rückspiel in Kopenhagen in die Verlängerung, mit einem Remis oder einem Sieg würden die Mozartstädter in die Gruppenphase aufsteigen.

Auf solche Rechenspiele lässt man sich in Salzburg aber erst gar nicht ein. Coach Matthias Jaissle erklärt nach dem Hinspielsieg: "Wir fahren dort hin, um zu gewinnen. Das ist unser Anspruch."

Auswärtstorregel? Ulmer: "Ist mir egal"

Bereits vor der Partie äußerte sich der Deutsche zum Aus der Auswärtstorregel gleichgültig. Auf der Pressekonferenz danach wiederholt er seine Aussage: "Dadurch, dass wir es nicht beeinflussen können, nehmen wir es genau so hin wie alle anderen neuen Regeln. Wir machen uns keine Gedanken darüber. Wir fahren nach Bröndby, um den nächsten Sieg einzufahren."

Ähnlich geht es Kapitän Andreas Ulmer. Der 35-Jährige war sowohl gegen Düdelingen 2012, gegen Rijeka 2017 als auch gegen Roter Stern Belgrad 2018 live dabei, als die "Bullen" aufgrund der Auswärtstorregel um eine Verlängerung umfielen und ausschieden. Dennoch findet er: "Ob es die Auswärtstorregel gibt oder nicht, ist mir eigentlich egal."

Auch der Linksverteidiger will vor dem Rückspiel in Kopenhagen nicht herumrechnen, sondern erklärt: "Wir haben gewonnen und gehen in das Rückspiel so rein, dass wir unseren Fußball auf den Platz bringen, gewinnen und in die Gruppenphase einziehen wollen."

Jaissle: "Bröndby wird es uns noch schwieriger machen"

Einfach wird die Aufgabe im 25.800 Zuseher fassenden Bröndby Stadion am Mittwoch in einer Woche sicherlich nicht. Auch wenn der dänische Meister weiterhin mit zahlreichen Corona-Fällen in der Mannschaft sowie einem Kaderumbruch zu kämpfen hat. "Die erste Hälfte ist vorbei. Das Auswärtsspiel wird wieder intensiv werden. Wir wollen dort nichts verwalten, sondern gewinnen", wiederholt Ulmer seine Forderung.

Einer, der genau weiß, wie stark Bröndby im heimischen Stadion sein kann, ist Matthias Jaissle. Der 33-jährige wechselte im Sommer 2017 als Co-Trainer von Alexander Zorniger zu Bröndby. In der darauffolgenden Saison 2017/18 verlor Bröndby nur eines von 21 Heimspielen - ein 0:1 am drittletzten Spieltag der dänischen Liga gegen den späteren Meister FC Midtjylland.

"Ich glaube, dass die Jungs von Bröndby es uns noch schwieriger machen werden als heute, weil sie ein paar Spieler zurückbekommen werden. Deshalb wird es sicher ein richtig umkämpftes Spiel werden", befürchtet Jaissle.

Einer der möglichen Rückkehrer ist Josip Radosevic, der kommende Woche nach einer Corona-Infektion wieder fit sein dürfte. Der 27-jährige Kroate schnürte in der Saison 2016/17 seine Schuhe für Salzburg und ist seit 2018 ein wichtiger Bestandteil der Kopenhagener.

Kristensen: "Reisen mit gutem Gefühl nach Dänemark"

Jaissle erwartet sich im Rückspiel eine etwas offensivere Herangehensweise von Bröndby: "Wir werden das Spiel analysieren, werden aber von unserer Art und Weise nicht groß abweichen. Wir ziehen unsere Spielidee auch im Rückspiel durch. Bröndby wird offensiv agieren müssen, insofern werden mehrere Räume entstehen."

Im Hinspiel in Wals-Siezenheim mauerte der dänische Meister über 90 Minuten. Normalerweise gilt Bröndby als offensivstarkes Team, doch aufgrund der zahlreichen Ausfälle sowie der gefährlichen "Bullen"-Offensive entschied sich Coach Niels Frederiksen in der Red Bull Arena für eine extrem defensive Betontaktik.

Genau über die Spielphilosophie von Bröndby Bescheid weiß auch Rasmus Kristensen. Der Däne spielte in seiner Zeit beim FC Midtjylland oft gegen die Kopenhagener und verfolgt die dänische Superliga weiterhin intensiv. "Wir gewinnen 2:1 und reisen mit einem guten Gefühl nach Dänemark. Wir haben die erste Hälfte verloren, die zweite gewonnen. Jetzt gibt es noch zwei, die müssen wir auch gewinnen", denkt Kristensen in Etappen.

Auch wenn es bei Salzburg keiner zugeben will, das Ende Auswärtstorregel spielt den "Bullen" nach dem 2:1 im in Hinspiel in die Karten. Allerdings ist eine Verlängerung durch den Wegfall der Auwärtstorregel in dieser Saison bisher etwa doppelt so wahrscheinlich geworden, was wiederum Bröndby Vorteile bringen könnte.

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