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Das ist Salzburgs letzte Hürde Roter Stern

Roter Stern Belgrads Höhepunkt liegt weit zurück. Bessere Zeiten gab es zuletzt:

Das ist Salzburgs letzte Hürde Roter Stern Foto: © getty

Zum elften Mal versucht Red Bull Salzburg in die Gruppenphase der UEFA Champions League einzuziehen.

Zum siebenten Mal steht Österreichs Serienmeister in der letzten Qualifkations-Runde.

Zum ersten Mal trifft der Klub seit dem Einstieg von Red Bull auf eine serbische Mannschaft.

Roter Stern Belgrad heißt die letzte Hürde. LAOLA1 stellt sie vor dem Hinspiel (Dienstag, 21 Uhr, LIVE-Ticker) vor.

Der Verein

Der Klub wurde 1945 gegründet, insgesamt stehen seither 28 Meisterschaften und 24 Pokalsiege zu Buche. In der Hauptstadt Belgrad (1,369 Mio. Einwohner) gibt es eine der bekanntesten Rivalitäten im Fußball, beim Derby zwischen Roter Stern und Partizan geht es naturgemäß heiß her. Seit der Staat Serbien eigenständig ist (2006), haben nur diese beiden Klubs die Meisterschaft gewonnen. Roter Stern holte 2007, 2014, 2016 und 2018 den Titel, Partizan wurde in diesem Zeitraum acht Mal Meister. Der Erzrivale trifft im Europa-League-Playoff auf LASK-Bezwinger Besiktas, während Roter Stern erstmals in die Gruppenphase der UEFA Champions League einziehen will. Dusan Jovancic bezeichnet den Aufstieg als "Traum aller Roter-Stern-Fans". Die müssen aber am Dienstag draußen bleiben, nachdem die UEFA aufgrund rassistischer Gesänge zwei Geisterspiele ausrief. Das "Marakana" (international können 55.000 Zuschauer beiwohnen) bleibt so gut wie leer. Weil die Fans nicht ohne ihre Mannschaft können, waren sie beim Abschlusstraining ihrer Mannschaft und sorgten auf ihre Art für einen "Motivation Monday".

Die Mannschaft

Roter Stern spielte vergangene Saison nach zehn Jahren Pause wieder in einer europäischen Gruppenphase. Mit zwei 1:0-Siegen gegen Köln, zwei Unentschieden gegen BATE und einem Remis gegen Arsenal holte man sich Platz 2 und spielte im Sechzehntelfinale gegen ZSKA Moskau - man schied mit 0:0 und 0:1 aus. In der Meisterschaft wurde vergangene Saison mit 17 Punkten Vorsprung der Titel geholt. Es war ein Start-Ziel-Sieg mit nur einer Niederlage. Das weckt natürlich Begehrlichkeiten, der 15-fache Torschütze Richmond Boakye (25) wechselte noch während der Saison für 5,5 Millionen Euro nach China. Dusan Jovancic ist optimistisch: "Ich bin sicher, dass unser Gegner unser Spiel nicht so leicht lesen kann. Wir haben viele fantastische Spieler und der Chef (Trainer Vladan Milojevic, Anm.) kann sich auf jeden verlassen." Nemanja Radonjic, der bereits fünf Einsätze für Serbiens Nationalteam am Konto hat, soll aber nach dem CL-Playoff auch den Klub verlassen und für 12 Millionen Euro zu Olympique Marseille und damit zum Ex-Salzburger Duje Caleta-Car wechseln. Der Flügelstürmer schlägt ähnliche Töne wie Teamkollege Jovancic an. "Wir haben gezeigt, dass wir als Team unschlagbar sind. Unsere Stärke liegt im Kollektiv", sagt Radonjic. Das Team tritt zumeist in einem 4-2-3-1 auf und spielte sieben der zehn Partien in dieser Saison zu Null.

Der Trainer

Für die jüngsten Erfolge, Roter Stern wird zumindest wie in der Vorsaison fix in der Gruppenphase der UEFA Europa League spielen, zeichnet Trainer Vladan Milojevic verantwortlich. Der 48-jährige ist Serbe, spielte aber den größten Teil seiner Karriere in Griechenland. Mit Cuckaricki scheiterte er in der Saison 2014/15 an Grödig in der Europa-League-Quali und wird kommende Woche in die Red-Bull-Arena zurückkehren. Ehe Milojevic Trainer von Roter Stern wurde, ging es für eine Saison zu Panionios. Im Juni 2017 wurde der frühere Verteidiger, der auf eine disziplinierte Defensive setzt, engagiert und seither gibt es praktisch nur Erfolge zu feiern. Das kennt man auch in Salzburg. Aber während Marco Rose auf einen Punkteschnitt von 2,30 blicken kann, hält Milojevic aktuell sogar bei einem von 2,41. Rose hat nur drei Spiele mehr auf dem Buckel als sein Pendant. In der vergangenen Saison wurde im Playoff der UEFA Europa League immerhin Krasnodar ausgeschaltet, an dem Salzburg in der Gruppenphase 2016/17 scheiterte. Zuvor eliminierte das Team Sparta Prag.

Die Sternstunde von Roter Stern

Roter Stern Belgrad gewann 1991 den Vorgänger-Bewerb der UEFA Champions League, den Europacup der Landesmeister. Damals musste man vier Runden überstehen, um im Finale zu spielen. Roter Stern setzte sich damals gegen die Grasshoppers, Glasgow Rangers, Dynamo Dresden und Bayern München durch, ehe im Finale Olympique Marseille nach 0:0 über 120 Minuten mit 5:3 im Elfmeterschießen besiegt wurde. Trainiert wurde die Auswahl von Ljupko Petrovic, mit dabei war unter anderem der spätere Rapid-Spieler Dejan Savicevic.

Roter-Stern-Startelf im Finale am 29. Mai 1991 in Bari (ITA): Stevan Stojanović; Miodrag Belodedici, Ilija Najdoski, Refik Šabanadžović, Vladimir Jugović, Slobodan Marović; Siniša Mihajlović, Dragiša Binić, Dejan Savićević (84. Vlada Stošić), Robert Prosinečki; Darko Pančev.

P.S.: In dieser Saison war Peter Pacult (FC Tirol) ex aequo mit Jean-Pierre Papin (Olympique Marseille) mit sechs Treffern Torschützenkönig des Bewerbs.

Die Parallele zu Red Bull Salzburg

Die "Bullen" scheiterten in bisher zehn Anläufen auf die Champions League, Roter Stern probierte es sechsmal ohne Erfolg. Für den serbischen Meister sind die gescheiterten Versuche auch ein wunder Punkt im Hinblick auf den Lokalrivalen: Partizan schaffte den Einzug in die Gruppenphase bereits zweimal. Damit nun nichts schiefgeht, wurde sogar am Wochenende das Meisterschaftsspiel von Roter Stern verschoben. Es ist auch der erste Playoff-Auftritt in der Champions League. Das Team wurde in den letzten fünf Europapokal-Heimspielen nicht bezwungen (3 Siege, 2 Unentschieden). Die letzte Pleite gab es beim 0:1 gegen Arsenal in der Gruppenphase der UEFA Europa League letzte Saison. Es ist das einzige Mal, dass man in den letzten zwölf Europapokal-Heimspielen als Verlierer vom Platz gehen musste. In diesen zwölf Partien gab es auch lediglich fünf Gegentore.

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