Das nennt man wohl Trainer-Effekt.
Der FC Bayern gewinnt auch das zweite Spiel unter dem neuen, alten Coach Jupp Heynckes - diesmal in der Champions League mit 3:0 gegen Celtic. Nach zwei Partien unter der Führung des 72-Jährigen halten die Münchner bei zwei Siegen und einem Torverhältnis von 8:0.
"Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht und wahnsinnig viele Tor-Chancen herausgespielt", lobt Heynckes bei "Sky" sein Team. Er sieht aber auch Luft nach oben: "Wir hätten viel mehr Tore schießen müssen."
Heynckes mahnt trotz Sieg
Der Trainer-Routinier weiß den Erfolg richtig einzuschätzen, von Euphorie ist er trotz aller Freude über die geglückte CL-Rückkehr weit entfernt.
Unter anderem mahnt Heynckes: "Nach einer sehr guten ersten Hälfte haben wir dann zu viel zugelassen. Das müssen wir abstellen. Wenn man beim Stand von 2:0 ein Gegentor kassiert, wird es ganz anders."
VIDEO - Heynckes unterlief vor dem Spiel ein Fauxpas:
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Nachsatz: "Man muss immer zu Null spielen, das hat Priorität." Dies gelang dem deutschen Rekordmeister zum zweiten Mal in Folge, auch da Celtic einige Chancen liegen ließ.
"Dann kann man Fazit ziehen"
Zum Vergleich: Carlo Ancelotti holte in den letzten drei Spielen vor seiner Entlassung zwei Punkte (zwei Unentschieden, eine Niederlage), die Bayern kassierten in diesem Zeitraum sieben Gegentreffer.
Heynckes selbst will noch nicht von einem endgültigen Turnaround sprechen. "Das waren jetzt die ersten Schritte", holt er aus und erklärt: "Auf uns warten nun schwere Aufgaben, danach kann man ein kleines Fazit ziehen."
Gemeint sind die schweren Aufgaben in den nächsten Wochen: Nach dem Bundesliga-Auswärtsspiel beim HSV wartet zweimal RB Leipzig (DFB-Pokal, Bundesliga), dann erneut Celtic (CL) und schließlich der Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund.
Was Heynckes positiv stimmt
Heynckes ist jedoch guter Dinge: "Ich spüre, dass die Mannschaft sehr motiviert und aufnahmebereit ist. Das ist sehr positiv."
Doch auch bei diesem Lob für seine Truppe hebt er den mahnenden Zeigefinger. "Wenn man sehr erfolgreich sein möchte, muss man noch einiges verändern", so sein Ansatz. Mehr will sich der ehemalige Stürmer nicht entlocken lassen: "Was genau, werde ich den Spielern sagen."
Eines ist sicher: Bereits nach zwei Spielen unter Heynckes ist bei den Bayern eine Aufbruchsstimmung spürbar.