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Nagelsmann: Werde nicht die Welt untergehen lassen

Bayern-Coach arbeitet Remis in Salzburg nüchtern auf und glaubt weiterhin an Aufstieg:

Nagelsmann: Werde nicht die Welt untergehen lassen Foto: © GEPA

Julian Nagelsmann verspürt erstmals in seiner Zeit als Chefcoach des FC Bayern München etwas Gegenwind.

Nachdem der deutsche Rekordmeister am Wochenende völlig überraschend mit 2:4 beim VfL Bochum verlor, reichte es im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales gegen den FC Salzburg nur zu einem späten 1:1-Remis (Spielbericht>>>).

Damit konnte Nagelsmann die Bayern erstmals seit seiner Übernahme im vergangenen Sommer in zwei Pflichtspielen hintereinander zu keinem Sieg führen - was prompt zu medialer Kritik führt.

Auf der Pressekonferenz nach der Partie in der Red Bull Arena bejaht der 34-Jährige die Frage eines deutschen Journalisten, ob der Anspruch des FC Bayern nicht sei, mehr als ein Remis aus Salzburg mitzunehmen, zwar, betont allerdings: "Um in Europas Elite mithalten zu können, haben wir noch etwas zu tun. Aber wir haben eine herausragende Gruppenphase gespielt. Ich werde jetzt nicht die Welt untergehen lassen – auch wenn es medial gewünscht ist."

Keine Angst bei Nagelsmann vor dem Ausscheiden

Die Bayern taten sich speziell im ersten Durchgang schwer, Österreichs Meister vor Probleme zu stellen und liefen ihrerseits immer wieder in Konter. Die Räume, die Salzburg den Münchnern durchaus anbot, konnten von der top-besetzten Offensive des FCB nicht genützt werden. Nach Seitenwechsel drückte der deutsche Serienmeister die jungen Mozartstädter zwar hinten rein, bis zum Ausgleich dauerte es aber fast 90 Minuten.

Nagelsmann analysiert die Partie so: "In der ersten Halbzeit war es grundsätzlich leichter, Tore zu erzielen, als in der zweiten. Die Räume waren größer, aber ich habe den finalen Ball vermisst. Wir haben den Raum hinter der Kette nicht ideal bespielt. Wir haben völlig verdient - und es ist scheißegal, ob spät oder nicht - den Ausgleich gemacht. Wir waren in der zweiten Halbzeit dominant und haben so gespielt, wie es sich für uns gehört. So werden wir auch im Rückspiel auftreten und dann bin ich guter Dinge, dass wir weiterkommen."

Der ehemalige Leipzig-Coach macht sich nach dem Unentschieden im Hinspiel jedenfalls keine ernsthaften Sorgen, dass der FC Bayern erstmals seit drei Jahren schon im Achtelfinale der Champions League die Segel streichen muss: "Angst habe ich im Fußball noch nie gehabt, Angst habe ich um andere Themen in der Welt und nicht vorm Ausscheiden."

Müller: "Kompliment an Salzburg"

Die Angst vorm Verlieren ist in der Bayern-DNA schlicht nicht vorhanden. Auch bei Thomas Müller nicht, der so ziemlich jeden Titel gewonnen hat, den es als Fußballer zu gewinnen gibt. Gegenüber "ServusTV" trauert auch er einem Auswärtssieg nach: "Salzburg hat wie erwartet eine intensive Spielweise gepflegt und auch auf den Platz gebracht, da muss man ein Kompliment aussprechen. Aber andererseits ärgern wir uns schon, dass wir die Räume, die da waren, nicht nutzen konnten. Wir hatten mehrere Situationen, in denen wir vor das Tor kommen und schlechte Entscheidungen treffen, oder den Tick zu langsam spielen."

So treffend die Spielanalyse des Bayern-Kapitäns ist, so fragwürdig ist seine Meinung zu einem Vorfall in Minute 59. In dieser Szene kam der 32-Jährige bei einem völlig harmlosen Zweikampf mit Max Wöber im Strafraum zu Fall und forderte bei Schiedsrichter Michael Oliver vehement Elfmeter.

Auch nach der Partie lässt Müller diese Szene keine Ruhe: "Von meinem Gefühl muss man Elfer geben. Ich habe da nicht viel Ballspielen vom Herrn Wöber gesehen, ich glaube keiner hat das."

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