Die Austria feiert am 25. Spieltag den ersten Heimsieg 2017. Die Veilchen kommen gegen den Wolfsberger AC zu einem souveränen 3:0-Erfolg.
Michael Sollbauer sorgt in der 34. Minute mit einem Eigentor nach Stanglpass von Alexander Grünwald für die Führung der Violetten.
Nach dem Wiederanpfiff machen die Hausherren ordentlich Druck und belohnen sich durch ein Kopfballtor von Grünwald nach Eckball von Raphael Holzhauser (54.). Larry Kayode setzt in der 81. Minute nach einem Konter den Schlusspunkt.
Ex-Austrianer Mario Leitgeb vergibt die beste Chance der Gäste (22.). In der 44. Minute scheitert Austrias Petar Filipovic mit einem Eckball an der Latte.
Die Wiener haben somit weiterhin in jedem Bundesliga-Spiel in dieser Saison mindestens einen Treffer erzielt. Der WAC hat im Ernst-Happel-Stadion noch kein Bundesliga-Spiel gewinnen können, kassierte seine vierte Auswärtsniederlage in Serie. Schon die beiden bisherigen Saisonduelle mit der Austria hatten die Kärntner deutlich verloren (1:4 bzw. 0:3).
Austrias Innenverteidigung zurück
Bei der Austria kehrten die Stamm-Innenverteidiger Lukas Rotpuller und Petar Filipovic zurück. Dafür fehlte Christoph Martschinko. An seiner Stelle verteidigte Thomas Salamon links hinten. WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger setzte auf eine Fünferabwehrkette. Gleich mehrere Flügelspieler standen den Kärntnern verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Die Wiener starteten vor 6.053 Zuschauern mit gewohnt viel Ballbesitz. Zündende Ideen fehlten vorerst aber ebenso wie große Torszenen. Einen als Vorarbeit für Kayode gedachten Grünwald-Kopfball hatte WAC-Keeper Alexander Kofler erst im Nachfassen gegen den nigerianischen Neo-Teamspieler (9.).
Hadzikic im Glück
Auf der Gegenseite hatten die Wiener Glück, dass Fehler von Rotpuller (16.) und Keeper Osman Hadzikic folgenlos blieben. Der Vertreter von ÖFB-Teamtorhüter Robert Almer spielte einen unüberlegten Pass, den Mario Leitgeb abfing. Der Ex-Austrianer ging nach einer Berührung von Hadzikic im Strafraum zu Boden, es gab aber keinen Elfmeter (22.).
Den ersten Treffer schossen sich die Wolfsberger selbst. Lucas Venuto setzte in einem Gegenstoß Grünwald in Szene. Dessen Ball zur Mitte bugsierte Sollbauer ins eigene Netz. Bei einem Schuss von Raphael Holzhauser musste sich Kofler strecken (40.), Filipovic köpfelte nach Flanke von Jens Stryger Larsen an die Querlatte (44.).
Souverän nach der Pause
Nach Seitenwechsel erhöhte die Austria die Schlagzahl. Mit einem Gewaltschuss von Larsen hatte Kofler Probleme (53.). Einen weiteren von Felipe Pires drehte er zum Corner, der zum 2:0 führte (54.). Holzhausers Hereingabe verlängerte WAC-Kapitän Nemanja Rnic zu Grünwald, der seine Rolle als WAC-Schreck unterstrich. In den vergangenen sieben Pflichtspielen gegen seine engeren Landsleute hat der Klagenfurter sechsmal getroffen.
Ein Dreifachwechsel des WAC änderte nur bedingt etwas am Spielgeschehen. Einen Kopfball von Joachim Standfest bändigte Hadzikic (73.). Für den Endstand sorgte Kayode. Der Nigerianer, der kurz davor noch aus kurzer Distanz über das Tor geschossen hatte (80.), erzielte sein 16. Pflichtspieltor in dieser Saison, sein neuntes in der Liga. Auch ein Zusammenstoß mit Rnic stoppte ihn auf dem Weg dorthin nicht.
Die Austria gastiert nächsten Sonntag in Salzburg. Mit einem Sieg, dem dann dritten in Serie, könnten die Wiener sogar noch in den Titelkampf eingreifen. Der WAC rutschte vorerst hinter die Admira auf Rang sieben zurück. In der nächsten Runde empfangen die Kärntner ihren nur noch zwei Punkte zurückliegenden Tabellennachbarn St. Pölten.
Stimmen zum Spiel:
Thorsten Fink (Trainer Austria): "Ich denke, wir haben verdient gewonnen, den Ball gut laufen gelassen. In dieser einen Situation hatten wir Glück. Aber selbst wenn der Elfer gegeben wird, hätten wir heute das Spiel drehen können. Wir hatten viel Spielfreude, gute Ballbesitzpassagen und ein schnelles Spiel nach vorne. Wir haben den Gegner auch so erwartet, waren nicht überrascht. Wir freuen uns jetzt auf Salzburg, sind gut drauf."
Alexander Grünwald (Torschütze Austria): "Wir waren von 1. Minute an hellwach, in der zweiten Hälfte war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Tor fällt. Vielleicht können wir nächste Woche in Salzburg überraschen, dann ist wieder etwas möglich."
Heimo Pfeifenberger (Trainer WAC): "Wir haben mit einem anderen System gespielt, haben gesagt, wir machen das. Am Anfang lief es so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber in gewissen Situationen waren wir zu hektisch. Dann diese strittige Situation beim Stand von 0:0 mit dem, denke ich, Elfer. Aber es ist das passiert, was die Austria auszeichnet. Sie haben viel Geduld und Ballbesitz und nützen Unsicherheiten des Gegners aus. Es war ein verdienter Sieg. Wir haben ihnen die drei Tore praktisch geschenkt."
Mario Leitgeb (Spieler WAC): "Ich wollte den Ball erwischen, er berührt mich und bringt mich aus dem Gleichgewicht. Schon der Versuch wäre strafbar und damit ein Elfmeter."