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Silberberger: "An Dramatik nicht zu überbieten!"

WSG Tirol lässt Korken knallen und gibt Kaufpflicht für Kofi Schulz aus:

Vor etwas mehr als einem halben Jahr sah es noch so aus, als müsste die WSG Tirol als sportlicher Absteiger den Gang in die 2. Liga antreten - heute feiern die Wattener mit dem Einzug in die Bundesliga-Meistergruppe einen der größten Erfolge der Klubgeschichte.

Während im Sommer der finanzielle Ruin des SV Mattersburg die Rettung für die WSG bedeutete, richtet sich der Dank der Tiroler zum Ende des Grunddurchgangs überwiegend an den SKN St. Pölten, der mit seinem späten 3:3-Ausgleich beim TSV Hartberg dafür sorgte, dass die WSG Tirol auch trotz eines 1:1 gegen Rapid Wien (Spielbericht >>>) über einen Platz in den Top-6 jubeln darf.

Als wäre das Ganze an Spannung nicht noch zu überbieten, musste die WSG Tirol gegen Rapid auch noch bis ganz zum Schluss um den Punktgewinn zittern, ein gehaltener Elfmeter von Ferdinand Oswald gegen Ercan Kara sicherte den Wattenern letztlich aber doch noch das Remis.

"Es war an Dramatik nicht zu überbieten", sagt ein sichtlich aufgewühlter WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger nach dem Spiel im Interview mit "Sky".

Kofi Schulz? "Werden ihn wahrscheinlich im Sommer holen"

"Wir sind schon gefühlt auf der Ziellinie gestanden, dann hat sich die Ziellinie nochmal massiv verändert für uns", so Silberberger. "Wir waren gefühlt schon draußen, weil wir natürlich gewusst haben, wie es in Hartberg steht. Da war unser Spiel eigentlich nebensächlich."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

Am Nebenschauplatz Hartberg wurde dann Kofi Schulz mit seinem späten Ausgleichstreffer zum ganz großen Helden der Wattener. "Wir haben heute eigentlich kein gutes Spiel gemacht, aber am Ende des Tages hat uns St. Pölten enorme Hilfe geleistet. Für uns ist Kofi Schulz ein All-Time-Hero. Gratulation an ihn. Wir werden ihn wahrscheinlich im Sommer holen", scherzt Thomas Silberberger.

"Großen Dank an Kofi Schulz. Wir werden uns noch erkenntlich zeigen bei St. Pölten, dass sie das 3:3 noch geschossen haben. Das ist überragend", sendet auch Elfmeter-Killer Ferdinand Oswald seinen Dank an die Niederösterreicher.

Bereits einen klaren Plan, wie man sich gegenüber St. Pölten erkenntlich zeigen will, hat WSG-Verteidiger Raffael Behounek. "Danke an die St. Pöltner. Ich habe gestern noch mit Christoph Halper geschrieben und hab der Mannschaft vom SKN bei einem Punktgewinn ein Essen versprochen. Das werde ich jetzt einlösen müssen, muss ich selber zahlen, aber das ist es mir wert."

Silberberger: "Fix-Absteiger spielt in der Meistergruppe"

Dass die WSG das große Ziel Klassenerhalt bereits im März erreicht hat, hätte vor wenigen Monaten wohl kaum einer für möglich gehalten - insbesondere nach dem vermeintlichen Abstieg vergangenen Juli.

"Uns ist ein Riesen-Stein vom Herzen gefallen. Ich bin froh, dass wir es geschafft haben. Das ist eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit im letzten Jahr. Im Juli war ich noch zu Tode betrübt und heute kann ich ein Interview geben, wo sehr viel richtig gegangen ist", sagt WSG-Coach Thomas Silberberger.

Der Qualigruppe entgangen zu sein, bedeutet Silberberger viel. "Jetzt wird auch die Qualigruppe spannend, weil der Abstiegskandidat Nummer eins und gefühlte Fix-Absteiger in der Meistergruppe spielt."

 

Oswald: "Werden ein paar Kisten aufbrauchen"

Auch bei WSG-Manager Stefan Köck hat die letzte Runde des Grunddurchgangs seine Spuren hinterlassen: "Es war eine richtige Achterbahnfahrt. Wir haben immer den Live-Ticker in der Hand gehabt. Als es dann 3:2 für Hartberg gestanden ist, da war schon Zittern da, wo auch fast der Glaube etwas verloren gegangen ist. In den letzten Sekunden war dann dieses Herzschlag-Finish. Ich bin total hin und hergerissen."

Das große Ziel Klassenerhalt ist geschafft, nun steht die Meistergruppe an. Ziele sind für den Rest der Saison aber noch ausständig. "Es wird nicht langweilig. Wir werden uns wieder Ziele setzen, wir träumen jetzt aber nicht vom Europacup. Jetzt ist einmal wichtig, dass wir den Klassenerhalt gesichert haben. Jetzt können wir die Planungen für die neue Saison vorzeitig beginnen", so Köck.

Zuerst ist im Lager der WSG aber Feiern angesagt. "Jetzt gibt es eine Corona-Feier in der Kabine", gibt Köck den Ton für den restlichen Abend vor. "Wir werden heute hoffentlich noch ein paar Kisten aufbrauchen und Gas geben", pflichtet Ferdinand Oswald bei.


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