Endstand
5:1
1:1, 4:0
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Wieder 1:5! Aber Hartberg hält Schmidt weiter die Stange

Oststeirer fangen sich gegen Rapid zweite 1:5-Klatsche binnen weniger Tage ein. Hartberg-Fans fordern Veränderung auf der Trainerbank. Korherr winkt ab.

Wieder 1:5! Aber Hartberg hält Schmidt weiter die Stange Foto: © GEPA

Sechs Niederlagen in den vergangenen sieben Spielen - der TSV Hartberg befindet sich im freien Fall.

Das verdeutlichen vor allem die letzten beiden Partien in der Admiral Bundesliga. Denn sowohl vergangenen Samstag gegen die WSG Tirol als auch im Nachholspiel am Mittwoch gegen den SK Rapid Wien (Spielbericht >>>) setzte es jeweils 1:5-Niederlagen.

"Es wiederholt sich", schnauft Hartberg-Cheftrainer Klaus Schmidt vor dem "Sky"-Mikro. "Das ist die böse Fratze des Fußballs, da wird man für alles bestraft, was daherkommt."

"Das ist nicht einfach, ein 1:5 in Wien zu erklären", weiß Schmidt nicht so recht, wie das Spiel seiner Mannschaft nach der ersten Halbzeit so entgleiten konnte.

Schmidt: "Spiel der Hochgefühle und der Watschn"

Zwar machte Rapid in der ersten Halbzeit viel Druck, ging auch 1:0 in Führung, die Hartberger gaben sich aber nicht auf und erzielten noch vor dem Pausenpfiff das 1:1 durch Okan Aydin. Nach dem Pausenpfiff ging jedoch alles den Bach runter.

"Es war ein Spiel der Hochgefühle und der Watschn. Wenn so ein Spiel, das lange offen ist – die erste Halbzeit war okay, ausgeglichen vom Ergebnis – wenn wir dann ein Tor kriegen, will jeder noch zusetzen. Wir verlieren den Kopf, machen Individualfehler, die gnadenlos bestraft werden", analysiert Schmidt.

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Sonnleitner deutlich: "Sind einfach zu unreif, zu naiv!"

An der Mentalität habe es jedoch nicht gelegen, wie der Coach meint: "Wir haben in der Halbzeit eine frische Mannschaft gesehen, die bereit war, nachzulegen und nochmal in Führung zu gehen. Vielleicht habe ich zu sehr auf die Euphorietaste gedrückt, aber es ist dann so ein Wellental, wo so ein Doppelschlag… das verkraftest du dann nicht. Darum stehen wir wieder mit den traurigen Augen da."

Deutliche Worte findet nach dem zweiten Debakel in Folge Mario Sonnleitner, der seine Mitspieler in die Pflicht nimmt: "Wir sind einfach zu unreif, zu naiv. Wir machen uns die Tore selber. Die letzten zwei Spiele haben wir uns sicher sechs, sieben Tore selber geschossen."

"Wir müssen stabiler werden. Es ist schön und gut, immer nach vorne zu spielen, aber wir haben keine Stabilität. Wir machen in den entscheidenden Aktionen immer das Falsche. Wir klären nicht konsequent, wenn man das nicht macht, dann wird man Spiele verlieren", ärgert sich der Routinier nach dem Spiel gegen seinen Ex-Klub.

Korherr hält Schmidt weiter die Treue

Ärger hat der jüngste Negativlauf auch bei den Anhängern der Oststeirer hervorgerufen. Diese machten der Vereinsführung mit "Schmidt raus"-Plakaten klar, wie sie in der aktuellen Situation handeln würden.

"Ich verstehe die Fans, die zahlen ihren Eintritt und können ihre Meinung kundtun", sagt Obmann Erich Korherr, der seinem Trainer jedoch ein weiteres Mal den Rücken stärkt. "Wir müssen alle finanziellen Aspekte und das Rundherum, was die ganze Woche passiert, analysieren. Da sind wir immer noch der Meinung, dass das funktioniert. Darum werden wir nicht so schnell reagieren."

Korherr bestätigte, dass Schmidt kommenden Samstag (ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker) gegen Salzburg definitiv auf der Trainerbank Platz nehmen werde. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass Hartberg unter Schmidt erfolgreichen Fußball spielen könne.

Schmidt glaubt an Verbleib "bis zum Winter"

Auch Schmidt stellte klar, noch immer die "Kraft" zu haben, diese Krise zu bewältigen. Er sehe genügend gute Ansätze, die ihn an den Turnaround glauben lassen. 

"Ich sehe sehr gutes bei der Mannschaft. Halbzeiten, die man sich anschauen kann. Ich sehe keine Mannschaft, die sich von Haus aus niederlegt und verkauft. Sondern eine, die unbedingt will, aber halt labil ist. Es sind die Ergebnisse und das ist klar", so der Trainer.

"Hartberg ist gewohnt, schwierige Phasen zu durchleben. Wir sind auch im April oder Mai durch eine schwere Phase gegangen, die wir gemeinsam geschafft haben. Zumindest bis zum Winter denke ich, dass es einen Klaus Schmidt auf der Trainerbank geben wird", gibt Schmidt die Hoffnung auf den Turnaround noch nicht auf.

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