Im Wahlkampf um den neuen Präsidenten des SK Rapid Wien sind so einige Themen auf den Tisch gekommen, die dem scheidenden Klub-Boss Michael Krammer alles andere als gefallen.
Dem 59-jährigen Unternehmer ist auch vorgeworfen worden, verbrannte Erde zu hinterlassen, da das Verhältnis zur Bundesliga angespannt sei und auch die Zusammenarbeit mit anderen Klubs, der Polizei und anderen Institutionen schon einmal deutlich besser war.
Vorwürfe, die Krammer nicht nachvollziehen kann. Dafür nennt er Beispiele und verpackt diese in Gegenfragen, die sich jeder selbst beantworten könne.
Krammer: "Glaubt man wirklich, dass..."
"Glaubt man wirklich, dass es verbrannte Erde mit der Stadt Wien gibt, wenn man ein Stadion in Rekordzeit baut?", fragt Krammer bei seiner Abschluss-Pressekonferenz.
"Glaubt man wirklich, dass es verbrannte Erde mit der Polizei und Magistratsabteilungen gibt, wenn man als einziger Verein in Österreich eine behördliche Ausnahmegenehmigung für Pyrotechnik im Stadion hat?"
"Glaubt man wirklich, dass man verbrannte Erde hat, wenn wir als Rapid im Zuge der TV-Vertragsverhandlungen dafür gesorgt haben, dass jetzt jeder Klub das Recht hat, alle Spiele Re-Live auf den eigenen Platfformen zu zeigen, und diese Bilder zu verwenden?"
"Wir haben nebenbei mit dem ÖFB bei dieser kritischen Situation im Vorfeld des letzten Cup-Finales eine super Lösung gefunden und übrigens auch gemeinsam mit Salzburg die Austria dafür entschädigt."
"Da kann man nicht der Bussi-Bär der Nation sein"
Diese Beispiele führt Krammer für die doch gute Zusammenarbeit mit anderen Institutionen an. In puncto TV-Vertrag sei jedoch angemerkt, dass man seine eigenen Ziele aufgrund der meisten Zuschauer durchdrücken wollte und der Widerstand schlussendlich zu Anfeindungen führte, vor allem mit LASK-Präsident Siegmund Gruber.
Am Ende einigten sich die Bundesliga-Klubs auf einen Kompromiss. Krammer betont aber auch, dass man nicht immer im Sinne aller handeln könne und durchaus auch einmal klar Position beziehen müsse.
So geschehen im Dezember 2018: "Natürlich gibt es Situationen, wo man als Rapid-Präsident Zivilcourage zeigen muss, wenn 1.400 Rapidler vor einem Derby bei minus zwei Grad und Schneefahrbahn neben der Tangente eingekesselt werden - dann muss man Stellung beziehen und kann nicht der Bussi-Bär der Nation sein. Das ist nicht die Aufgabe des Rapid-Präsidenten."
Von verbrannter Erde will der scheidende Rapid-Präsident somit nichts wissen. Die Frage wird aber sein, wie sich Krammers Nachfolger mit den oben angeführten Institutionen verstehen und verständigen. Erst dann wird man die Unterschiede erkennen.