Endstand
1:2
1:0, 0:2
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Unserie gestoppt! Magnin löst Wettschulden ein

Schweizer bezahlt ersten Altach-Sieg nach Monaten mit körperlicher Betätigung.

Elf Spiele lang quälte sich der SCR Altach durch die Bundesliga, ehe am Samstag im zweiten Spiel der Qualifikationsgruppe wieder über einen Sieg gejubelt werden durfte.

Auswärts bei der SV Ried gab es einen 2:1-Sieg für die Vorarlberger (Spielbericht >>>). Es waren drei Punkte, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war, schaffte es in dieser Saison doch bislang gar kein einziges Team in Ried zu gewinnen - nicht einmal Salzburg!

Am Samstag fand die beeindruckende Heimserie der Innviertler aber ein Ende - und das ausgerechnet gegen das Tabellenschlusslicht aus dem Ländle, das nach monatelanger Dürrephase wieder den Anschluss an das rettende Ufer herstellen konnte.

"Das freut mich für meine Mannschaft, die seit Wochen sehr viel arbeitet", erklärt Altach-Cheftrainer Ludovic Magnin nach dem Spiel im "Sky"-Interview. "Das tut einfach gut, dass die Mannschaft merkt, wir träumen nicht. Wir haben das Niveau für die Bundesliga und sind fähig, gegen jeden Gegner zu bestehen."

Altach: "Tut gut, über Tore zu jubeln"

Nicht nur auf einen Sieg musste Altach rund fünf Monate warten, auch der letzte erzielte Treffer liegt bereits über drei Monate zurück - ehe in Ried der Bann brach.

"Wir haben uns in den letzten sechs Wochen immer rechtfertigen müssen - und zurecht", so Magnin, "es war extrem negativ rund um den Verein. Ich habe die letzte Woche trotzdem eine intakte Mannschaft gefühlt. Das tut einfach mal gut, über Tore zu jubeln."

Neben Mickael Nanizayamo traf am Samstag auch LASK-Leihgabe Christoph Monschein. Für den 29-Jährigen war klar, dass man den Tor-Bann irgendwann brechen werde: "Wir haben in den letzten zwei Spielen gezeigt, dass wir uns wirklich mal Tore verdient haben. Heute haben wir zwei gemacht und dann hat es auch gereicht für den Dreier."

Magnin? "Würde am liebsten selber die Schuhe schnüren"

Dabei lag Altach in Ried zur Pause eigentlich mit 0:1 in Rückstand, ein Ergebnis, das man allerdings noch drehen sollte. "Heute haben wir von der ersten Minute an in der Luft gespürt, dass etwas zu holen war. Ich muss ehrlich sagen, wir sind in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft, Ried ist total gegen den Spielverlauf in Führung gegangen. Die Mannschaft ist dieses Mal aber nicht zusammengebrochen", so Magnin.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

Somit darf der Schweizer auch über seinen ersten vollen Erfolg als Altach-Cheftrainer jubeln. In den vorangegangen fünf Spielen war ein 0:0 gegen Hartberg das höchste der Gefühle.

"Er hat sich schon längst den Sieg verdient", streut Monschein seinem Trainer Rosen. "Wie er die Arbeit von Tag eins an gemacht hat, ist überragend. Er ist ein sehr emotionaler Mensch, akribischer Arbeiter. Ich glaube, am liebsten würde er sich selber die Schuhe schnüren und mit uns kämpfen."

Wette mit Sky: Magnin dreht Runden im Stadion

Diesen Kampfgeist zeigte Magnin auch schon vor dem Spiel, als er sich im "Sky"-Interview zu einer Wette hinreißen ließ, bei einem Sieg ein paar Runden im Stadion zu laufen. Wettschulden, die der Schweizer auch gerne einlöst.

"Wenn Sky mich vor dem Spiel herausfordert und ich dumme Sprüche mache, dann muss ich da auch dahinterstehen. Wenn ihr wollt, dass ich jedes Mal vier Runden laufe, wenn wir gewinnen, hätte ich damit kein Problem. Mit Klassenerhalt mache ich auch 20", so der Altach-Coach.

Und genau dieser Klassenerhalt scheint nun wieder sehr realistisch, ist der Vorletzte Hartberg - auch dank der Punkteteilung - doch nur mehr zwei Zähler entfernt.

 

Punkteteilung für Altach "ein Segen"

"Ich denke, es ist wichtig, nicht euphorisch zu sein. Es ist wichtig, dass wir Taten sprechen lassen. Ich glaube, dass uns viele Leute schon abgeschrieben haben. Wir sind aber weiter vor der Kamera gestanden und haben gesagt, es ist noch machbar", findet Magnin.

"Dank dem Modus sind wir nur mehr vier Punkte hinter Ried. Der Modus ist für die Top-Vereine natürlich ein harter Knochen, aber für die Vereine, die hinten sind, ein Segen", legt der Schweizer nach.

"So ehrlich muss man sein, ohne die Punkteteilung wäre es ganz schwer geworden. Es ist noch immer sehr schwer, aber wir geben nicht auf. Wir trainieren jede Woche noch härter als die Woche zuvor, hauen uns noch mehr rein und ich glaube, am Ende wird man dafür auch belohnt", sagt Monschein.

Ried im Abstiegskampf: "Sehen wir, wie schnell es gehen kann"

Einen gebrauchten Tag erlebte am Samstag dafür die SV Ried. Neben der gerissenen Heimserie rutschen die Innviertler nach zwei Qualigruppen-Niederlagen in Folge natürlich auch dem Tabellenende wieder etwas mehr entgegen. Aktuell liegt Ried nur mehr vier Zähler vor Schlusslicht Altach.

"Wir haben schon gesagt, dass wir dieses Abstiegsgespenst einfach mal so schnell wie möglich wegbringen wollen, dann können wir uns nach vorne orientieren. Wir haben immer gesagt, wir müssen mal unsere Hausaufgaben machen, dann können wir über neue Ziele sprechen. Jetzt sehen wir, wie schnell es gehen kann", erklärt Ried-Coach Robert Ibertsberger nach dem Spiel.

Auch Marcel Ziegl appelliert an seine Mitspieler, so schnell wie möglich aufzuwachen: "Wir müssen die Situation annehmen, wie sie ist. Vor zwei Wochen haben wir die unglaubliche Chance gehabt, wo wir mit eineinhalb Füßen in der Tür drinnen waren und dann ist sie uns wenige Minuten vor Schluss weggenommen worden. Wir sind Ried. Wir müssen nicht die Ambitionen haben, dass wir zu den Top 5 gehören, für uns heißt es Abstiegskampf und wenn wir das nicht schleunigst annehmen, kann es unten schnell gehen."

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