plus-video

Keine Vorwürfe nach der nächsten Heim-Pleite

Nächste Heim-Pleite, aber negative Worte sind nach guter Leistung gegen Salzburg kaum zu hören:

Keine Vorwürfe nach der nächsten Heim-Pleite

Dritter statt Erster.

Herbstmeister Sturm Graz ist als Tabelenführer entthront, unzufrieden ist man bei den Steirern nach dem 0:1 gegen Meister Salzburg jedoch nur mit dem Resultat.

"Auf die Leistung bin ich auch stolz, aber natürlich ist das Ergebnis für uns nicht erfreulich", gibt etwa Günter Kreissl zu Protokoll.

Für Sturms Geschäftsführer Sport war dies "von der Intensität her eines der besten Spiele der ganzen Saison. Es gab keine drei, vier Minuten, in denen es nicht zur Sache ging."

Mildes Urteil von Foda

Große Enttäuschung ja, aber Worte der Selbstkritik sind bei den "Blackies" nach dieser Partie kaum zu hören. Von der Leistung her war es im Vergleich zu den zuletzt sieglosen Heimspielen gegen Mattersburg, St. Pölten und die Admira auch tatsächlich ein deutlicher Schritt nach vorne.

Selbst Franco Foda, gewöhnlich sehr kritisch, konnte seinen Schützlingen nur bedingt einen Vorwurf machen: "Meine Mannschaft hat 90 Minuten alles investiert und gegeben, um das Spiel zu gewinnen. Gerade in solch einer Partie, in der zwei Teams aufeinandertreffen, die auf Augenhöhe sind, entscheiden einfach die Kleinigkeiten. Das war der Unterschied. Aber wir haben ein gutes Spiel abgeliefert."

"Zwei Dinge" missfielen dem Deutschen schließlich doch: "Einerseits die Chancenverwertung am Ende des Spiels, da haben wir klare Möglichkeiten nicht genutzt. Andererseits haben wir in Überzahl oft die Geduld verloren, zu schnell lange Bälle gespielt. Das war eigentlich nicht der Plan. Wir hätten geduldiger über die Außen spielen müssen, um vielleicht noch mehr Möglichkeiten zu kreieren."

Sturm fehlt das Rezept

Sturm hatte die eine oder andere Chance, die meiste Zeit über biss man sich jedoch an der Defensive der "Bullen" die Zähne aus - auch in Überzahl nach dem Ausschluss von Dayot Upamecano.

Die Highlights der Partie:

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


"Solche Spitzenspiele leben von den Toren. Wer das erste macht, geht meistens als Sieger vom Platz und das war Salzburg. Wir haben diese zwingenden Torchancen nicht so herausgespielt, Salzburg hatte die eine oder andere Chance, eine davon haben sie genutzt. Deswegen gehen die drei Punkte nach Salzburg", analyierte Stefan Hierländer, der fand:

"Uns hat das Rezept für ein Tor gefehlt. Wir hätten auch mehr aus der zweiten Reihe zum Abschluss kommen müssen. Das haben wir nicht geschafft, vielleicht haben wir uns auch nicht getraut, weil die Salzburger sehr kompakt im Sechzehner gestanden sind."

Am Rande der Legalität

Kompakt sind beide Mannschaften gestanden, weshalb ein sehr intensives Match herausgekommen ist. 25 Fouls beging Salzburg, deren 14 Sturm. Vor dem Ausschluss von Upamecano wanderte schon Uros Matic am Rande einer Gelb-Roten Karte.

"Beide Mannschaften haben mit so einer Intensität verteidigt, sodass nie Zeit war, um etwas in Ruhe zu spielen. Es war pausenlos Stress, pausenlos Druck von beiden Seiten. Beide Defensivkonzepte haben gegriffen", urteilt Kreissl.

Eine rassige Spielweise, die auch bei den Verlierern Anklang fand. "Diese Hektik gehört zu einem Spitzenspiel", meint Hierländer. Christian Schulz nimmt den Schiedsrichter, der so manche enge Entscheidung treffen musste, in Schutz: "Viele Zweikämpfe waren am Rande der Legalität, daher war es ein schwieriges Spiel für ihn."

Generell findet der Kapitän der Grazer: "Beide Mannschaften haben gute Werbung für den österreichischen Fußball betrieben."

"Dass wir nicht mehr von der Tabellenspitze lachen, kann ich verkraften"

Sturms Problem: Kaufen kann man sich dafür nichts, die drei Punkte wandern nach Salzburg. In der Tabelle rangiert man nun drei Zähler hinter dem SCR Altach und einen hinter dem Titelverteidiger.

Zudem warten die Steirer seit Mitte Oktober auf einen Heimsieg, von den vergangenen vier Auftritten in Graz-Liebenau blieb nur ein Punkt daheim.

Christian Gratzei: "Das ist schade, dass wir schon so lange auf einen Heimsieg warten. Wir hätten die Fans ganz einfach noch einmal gerne für den grandiosen Herbst beschenkt. Gleichzeitig hätten wir uns selbst gerne beschenkt. Dass wir nicht mehr von der Tabellenspitze lachen, kann ich verkraften, aber die Niederlage ist ärgerlich."

Peter Altmann

Kommentare