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Marsch schwärmt von Rapid-Talent

Marsch von Rapid beeindruckt. RBS-Trainer erwartet engen Titelkampf.

Der große Bundesliga-Schlager vom Sonntag zwischen dem SK Rapid Wien und Meister Red Bull Salzburg wurde seinem Namen gerecht.

Mit sechs Siegen in sechs Spielen reisten die Mozartstädter nach Wien - mit dem Ziel, die Serie dort fortzusetzen. Ein spätes Aufbäumen von Rapid bedeutete letzten Endes ein 1:1 (Spielbericht >>>).

"Ich glaube, es war ein sehr intensives Spiel. Wir wollten natürlich das Spiel gewinnen, die drei Punkte holen. Das ist uns nicht gelungen, von dem her ist das Ergebnis natürlich bitter und enttäuschend, weil mehr möglich war", so Salzburg-Mittelfeldmotor Zlatko Junuzovic nach dem Spiel bei "Sky".

Salzburg trauert zweitem Tor hinterher

Nach einem etwas holprigen Beginn fanden die "Bullen" mit Fortdauer der Partie immer besser rein und gingen auch verdient durch Sekou Koita in Führung, in Halbzeit zwei verpasste es Salzburg allerdings, die knappe Führung über die Zeit zu bringen.

"Rapid hat einen super Start gehabt. Sie waren aggressiv und haben viele Zweikämpfe gewonnen. Wir sind dann aber besser ins Spiel gekommen und verdient in Führung gegangen", so Junuzovic.

"In der zweiten Halbzeit hätten wir einige Konter besser ausspielen müssen, da hätten wir das zweite Tor machen müssen. So haben wir jetzt nur einen Punkt. Rapid hat sich den Punkt erkämpft, das muss man auch anerkennen", meint der ehemalige ÖFB-Teamspieler.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Marsch zeigt sich von Demir begeistert

Salzburg-Cheftrainer Jesse Marsch sieht die Sachlage nach dem Spiel ganz ähnlich. "Wenn wir das zweite Tor machen, haben wir das Spiel im Griff. Hinten müssen wir sicher sein und keine großen Chancen für den Gegner zulassen. Wir haben das nicht gemacht, dann kommt Ärger in den letzten zehn Minuten", so Marsch.

Der Ärger kam in diesem Fall in den Personen von Ercan Kara und Yusuf Demir, die dem Rapid-Spiel nach ihren Einwechslungen in der 61. Minute neuen Schwung verliehen und letztlich auch große Beteiligung am Ausgleichstreffer durch Christoph Knasmüllner hatten.

"Der Gegner kommt dann mehr und mehr rein. Die Spieler von der Bank hatten auch viel zu tun mit dem Rhythmus des Spiels in der zweiten Halbzeit", so der US-Amerikaner.

"Ich glaube, Kara hat ein paar Bälle gut gehalten, dann wird auch die restliche Mannschaft besser bei Umschaltsituationen. Demir ist ein guter Spieler, ich glaube, dass Österreich sehr begeistert sein kann", zollt Marsch den Gegenspielern Respekt.

Wöber: "Können mit dem Punkt leben"

Sowohl Salzburg als auch Rapid waren unter der Woche im Europacup im Einsatz. Während die "Bullen" am Dienstag gegen Bayern München eine 2:6-Klatsche in der Champions League einstecken mussten, gewann Rapid zuhause gegen den irischen Meister Dundalk mit 4:3 in der Europa League. So richtig angesehen hat man den engen Terminplan in der Schlussphase aber nur den Salzburgern.

"Bei dem Spielplan laufen mittlerweile alle am Limit, das hat man dann auch gegen Ende hin bei uns gemerkt. Rapid hat von der ersten Minute an gut dagegengehalten, es war eine ausgeglichene Partie. Von dem her geht das 1:1 in Ordnung", meint RBS-Verteidiger Maximlian Wöber, der selbst von 2010 bis 2016 bei Rapid spielte.

"Ich glaube, es war ein stetiges Hin und Her. Wir haben viele Umschaltmöglichkeiten gehabt. Wir haben dem Gegner aber oft den Ball in den Fuß gespielt, dann ist es wieder in die andere Richtung gegangen", so Wöber.

"Wir haben Rapid aber auch bewusst etwas mehr den Ball gegeben, dass wir unsere Kontermöglichkeiten bekommen, die waren heute zwar da, wir haben sie aber nicht genützt. Wir können aber mit einem Punkt leben", findet der Abwehrspieler.

Marsch: "Eines der besten Spiele seit ich da bin"

Salzburg-Cheftrainer Jesse Marsch zeigt sich nach dem Spiel im Allianz Stadion nicht sehr enttäuscht, sondern vielmehr stolz darüber, gegen ein "starkes" Rapid gepunktet zu haben.

"Es war nicht einfach für beide Mannschaften. Es war sehr intensiv. Ich glaube, das Niveau des Spiels war sehr gut. Ich glaube, es war eines der besten Spiele seit ich in der Liga bin. Kompliment an Rapid, besonders, dass sie nach drei Tagen so eine Leistung geliefert haben. Das Unentschieden ist auch kein schlechtes Ergebnis. Es war eine gute Leistung von beiden Mannschaften", zollt der US-Amerikaner den Hütteldorfern Respekt.

Das Spiel am Sonntag war vermutlich erst das erste von fünf Matches, das Salzburg und Rapid in dieser Saison noch bestreiten werden. Neben zwei Spielen im Grunddurchgang kommen auch noch (wahrscheinlich) zwei Spiele in der Meistergruppe sowie ein Spiel im Achtelfinale des ÖFB-Cups am 16. Dezember dazu.

Salzburg erwartet Dreikampf um Meisterschaft

Marsch erwartet auf alle Fälle einen engen Fight mit Rapid bis zum Saisonende, daher schmerzt ihn der Punktverlust am Sonntag auch nicht allzu sehr. "Ich habe letztes Jahr gelernt, dass sich alles erst in der Meisterrunde entscheiden wird."

Der Bullen-Cheftrainer erwartet, dass sich neben den Hütteldorfern auch noch der LASK im Kampf um die Meisterschaft hinzugesellen wird. Die Linzer liegen aktuell drei Punkte hinter Salzburg auf Platz drei.

"Ich glaube, dass LASK und Rapid in dieser Saison sehr stark sind. Ich liebe das Format mit der Meisterrunde in unserer Liga. Wir müssen weiter gut spielen. Im Frühling wird es aber erst entscheidend", so Marsch.

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