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Salzburg sieht sich bereit für CL-Kracher

An Selbstbewusstsein mangelt es dem Serienmeister nicht.

Salzburg sieht sich bereit für CL-Kracher Foto: © GEPA

Die Bundesliga-Pflicht gegen Aufsteiger WSG Tirol hat Red Bull Salzburg mit dem souveränen 5:1-Heimsieg erledigt (Spielbericht >>>). Jetzt richtet sich der volle Fokus der Mozartstädter auf das große Endspiel in der Champions-League-Gruppenphase gegen Titelverteidiger FC Liverpool am Dienstag (18:55 Uhr im LIVE-Ticker).

Es machte den Anschein, als möchten die "Bullen" das Spiel gegen die Tiroler im Schnelldurchgang erledigen, bereits nach neun Minuten führte die Marsch-Elf durch Treffer von Daka (3.) und Haaland mit 2:0, die Partie war entschieden.

"Bei 3:0 in der Halbzeit ist die Partie so gut wie gelaufen. Von dem her haben wir dann vielleicht einen halben Gang zurückschalten und ein paar Kräfte für Liverpool schonen können", gibt auch Maximilian Wöber am "Sky"-Mikrofon zu.

Pflichtaufgabe erfüllt

Der Verteidiger gehört, durch seine Station bei Ajax, zu den erfahrensten Champions-League-Spielern im Kader der Salzburger. So weiß der ÖFB-Teamspieler auch, worauf es jetzt ankommt: "Es war wichtig, dass wir die Pflichtaufgabe schon in der ersten Halbzeit erledigen. Jetzt haben wir die drei Punkte, jetzt heißt es regenerieren und dann Fokus auf Dienstag."

Die Rollenverteilung ist für Wöber zwar klar, doch chancenlos seien die Salzburger nicht. "Wir sind natürlich der Underdog, aber wir haben gezeigt, dass wir mehr als mithalten können, dass wir uns zurückkämpfen können und Liverpool an den Rand einer Niederlage bringen können."

Auch Erfolgstrainer Jesse Marsch weiß logischerweise um die Stärken der Klopp-Elf, sagt: "Sie haben so viele gute Spieler, da ist es egal, wer auf dem Platz steht." Deshalb zeigt er sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft gegen den Aufsteiger.

"Die Belastung für unsere Jungs war nicht so hoch. Wir haben ordentlich gespielt, es hat sich keiner verletzt, alle unsere Jungs sind körperlich fit für Dienstag. Alles funktioniert relativ gut", so der US-Amerikaner.



RBS strotzt vor Selbstvertrauen

Aber die Salzburger denken nicht daran, sich vor dem Duell mit dem übermächtig erscheinenden "Reds" selbst zu klein zu machen - im Gegenteil.

"Wir trauen uns sehr viel zu und wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen."

Maxi Wöber mit einer klaren Ansage

Der Serienmeister geht voller Selbstbewusstsein in das Heimspiel, glaubt an die Sensation. "Wir trauen uns sehr viel zu und wir wollen dieses Spiel unbedingt gewinnen", stellt Wöber klar.

Auch Kapitän Andi Ulmer betont, dass man mit breiter Brust gegen den Tabellenführer der Premier League antreten müsse. "Wir müssen selbstbewusst antreten. Ich glaube wir haben gesehen, dass wir eine Chance haben, wenn wir mutig sind, wenn wir unser Spiel durchziehen. Dann haben wir immer eine Chance gehabt."

Wöber warnt aber davor, dass man nicht zu übermotiviert in das Spiel gehen dürfe und "blöde Fehler" vermeiden müsse. Sein Trainer macht sich da aber keine Sorgen, seine Jungs würden den Moment einfach genießen. "Wir sind ruhig, unsere Jungs sind bereit", so der Übungsleiter.

Match elektrisiert die Massen

Um tatsächlich noch das Wunder zu schaffen, benötigt Salzburg einen Sieg gegen den FC Liverpool. Die Red Bull Arena wird sich zu einem Hexenkessel verwandeln.

"Die ganze Stadt, der ganze Verein wartet sehnsüchtig auf dieses Finale - und wir sind bereit", sagt Ex-Rapidler Wöber. Sein Trainer stimmt ihm in diesem Punkt zu, die Begeisterung in der Stadt und im Verein sei schon sehr groß, die Leute würden dieses Spiel erwarten.

Wöber ist der Meinung, dass man das Spiel "überlegt und erfahren" aufziehen müsse. Dann könne Liverpool kommen. "Natürlich heißt das Motto voll drauf. Das ist einfach unser Spielstil", so der 21-Jährige.

Die Vorbereitungen auf das wichtigste Spiel der noch jungen Vereinsgeschichte der "Bullen" beginnt am Sonntag, auch wenn es bereits am Samstag nach Spielende kein anders Thema mehr gab.

"Jetzt bin ich eigentlich nur müde, aber ich glaube, ab morgen oder heute Abend im Bett wird jeder diesem Spiel entgegenfiebern", lässt Wöber wissen.

"Es ist 'business as usual' für uns. Klar ist es ein großes Spiel, aber wir sind ruhig im Kopf", betont Marsch. Es sei auch für Liverpool ein wichtiges Spiel. Ein Ausscheiden gegen Österreichs Serienmeister wäre für den Titelverteidiger wohl nicht zu rechtfertigen.

Für die "Reds" ist der Auftritt in der Mozartstadt eines von vielen Champions-League-Spielen. Für einige Kicker im RBS-Trikot hingegen wohl das größte Highlight der Karriere.

Aber dann zeigt es sich wieder, dieses unzerstörbare Selbstbewusstsein der Salzburger. "Von dem was bisher war, ist es auf alle Fälle das Highlight. Aber es kann ja dann noch weitergehen", träumt Salzburgs Kapitän Ulmer noch von der Ko-Phase. 

Ob er realistische Chancen auf den Aufstieg ins Achtelfinale sieht: "Ja", so der ÖFB-Teamspieler.

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