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Robert Ljubicic: Rapid-Zeichen mit geringem Risiko

Die Hütteldorfer stechen die Konkurrenz aus. Und es gibt viele Wiedersehen.

Robert Ljubicic: Rapid-Zeichen mit geringem Risiko Foto: © GEPA

Man kennt sich. Und das nur zu gut. Freilich ist jeder Transfer mit einem gewissen Risiko behaftet, im Falle des Wechsels von Robert Ljubicic zum SK Rapid (Infos >>>) nähert sich dieses Risiko aber der Null schon ziemlich an.

Da wäre etwa die Beziehung des 21-Jährigen zu seinem zukünftigen Trainer – die Vertragsverlängerung von Didi Kühbauer beim SCR ist ja nur noch Formsache. Der Burgenländer ist nämlich gleichzeitig auch Ljubicics Ex-Trainer.

Im Alter von 18 Jahren, neun Monaten und 28 Tagen verhalf Kühbauer dem Mittelfeldspieler zu dessen Profi-Debüt im Trikot des SKN St. Pölten. Insgesamt bestritt Ljubicic unter dem nunmehrigen Rapid-Coach 15 Pflichtspiele, davon zehn in der Startelf, erzielte dabei zwei Tore und lieferte vier Assists.

„Er hat seither einen sehr guten Weg gemacht“, sagt Kühbauer, „jetzt hat er die Möglichkeit, sich bei einem Klub, der etwas größer ist als St. Pölten, weiterzuentwickeln. Und darüberhinaus kann die Reise natürlich noch weiter gehen. Wir kriegen einen Spieler, der sehr willig ist, der uns garantiert helfen wird und der zu uns wollte.“

Mit Wunsch, Müldür und Meister in der U9

Für Ljubicic, der ab Sommer einen Dreijahresvertrag in Hütteldorf besitzt, ist es aber nicht nur ein Wiedersehen mit dem Coach. Es ist auch eine Heimkehr zu Rapid. 2006 wechselte er als Kind vom FavAC zu Rapid, blieb bis 2009 in Hütteldorf, ehe er über den Umweg Wiener Sportklub in der St. Pölten Akademie landete. In Rapids U9 lief er unter anderem mit Nicholas Wunsch auf, der aktuell bei Rapid II kickt, aber auch Mert Müldür und (Noch-)SKN-Kollege Nicolas Meister waren Teil des Teams.

„Für mich geht ein Traum in Erfüllung, ich durfte ja schon als Kind hier kicken und schon damals habe ich mir immer vorgestellt, wie schön es sein muss, als Profi vor den super Rapid-Fans zu spielen“, sagt der Neuzugang.

Neben Taxiarchis Fountas, mit dem er 16 Mal in St. Pölten gemeinsam am Platz stand, kennt er als U21-Teamspieler des ÖFB auch Kelvin Arase und Yusuf Demir, wobei Letzterer kommende Saison eher schon woanders spielen wird.

Was macht das Bruderherz?

Und dann gibt es freilich noch das Bruderherz, den aktuellen Rapid-Kapitän Dejan Ljubicic. „Er ist ein sehr guter Spieler, Rapid wird sehr viel Spaß mit ihm haben“, kündigt der große Bruder an. Die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden gemeinsam für Rapid auflaufen, ist aber eher gering.

Der SCR-Spielführer gibt sich nach dem Duell mit der Austria bei „Sky“ aber noch bedeckt: „Es kann sein, dass es mein letztes Derby war. Ich weiß es nicht…“

Rapid-Sportchef Zoran Barisic jubelt über den Transfer des jüngeren Bruders und zieht auch den Vergleich zwischen den beiden: „Charakterlich ist Robert ein Typ, der sehr gut zu uns passt, ich kenne ihn und seine Familie schon seit vielen Jahren. Er hat einen sehr starken linken Fuß, hervorragendes Spielverständnis und ist im zentralen Mittelfeld sowohl defensiv als auch offensiv eine Option, wobei ich ihn in einer etwas offensiveren Rolle sehe als seinen älteren Bruder Dejan." Das sieht auch Kühbauer so: "Die beiden sind komplett andere Spielertypen."

Aufmerksamen Lesern wird bei der Aufzählung der U21-Kollegen ein Name abgegangen sein: Marco Grüll. Der zweite Rapid-Neuzugang des Sommers ist nämlich ebenso ÖFB-Nachwuchsteamspieler. Dass sich Rapid beide Kicker ablösefrei sichern konnte, ist in finanziell schwierigen Zeiten wie diesen freilich ideal.

Und es ist auch ein deutliches Zeichen. Zuletzt hatte sich so mancher heiß umworbener Österreicher gegen einen Wechsel nach Wien-Penzing und für einen Bundesliga-Konkurrenten entschieden, Husein Balic und Andreas Gruber etwa. Diesmal hat sich der SCR durchgesetzt. An Ljubicic war etwa auch der SK Sturm dran.

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