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Ried legt Heraf-Thema ad acta

Die Innviertler wollen sich von Nebengeräuschen nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Ried legt Heraf-Thema ad acta Foto: © GEPA

Die Entlassung von Andreas Heraf bei der SV Ried kam für viele Beobachter des heimischen Fußball-Geschehens durchaus überraschend.

Auch Heraf selbst konnte sich mit der Trennung nur bedingt anfreunden und schoss den ein oder anderen verbalen Giftpfeil in Richtung seines ehemaligen Co-Trainers und zumindest mittelfristigen (Interims-)Nachfolgers Christian Heinle.

Auf die Performance des Teams hat sich der Trainerwechsel aber nicht ausgewirkt. Nach 15 Saisonspielen sind die "Wikinger" im eigenen Stadion noch ungeschlagen, stehen mit 20 Punkten und Rang vier bestens da.

Für Routiner Markus Lackner hat die Heimstärke einen Grund, wie er in der "Sky"-Sendung "Dein Verein" erklärt: "Das Publikum spielt für uns eine sehr große Rolle. Es ist eng, die Fans gehen voll mit, das erzeugt eine gute Stimmung."

Dementsprechend ungelegen kommt der seit Montag geltende Lockdown, der auch für die Innviertler Geisterspiele zur Folge hat. "Sehr bitter", meint Lackner.

Heinles Modifikationen

Anders als den Zusehern trauert man Ex-Trainer Heraf im Innviertel mittlerweile aber nicht mehr nach. Auch der von Heinle leicht modifizierte Heraf-Fußball mit etwas mehr Ballbesitz führt bewiesenermaßen zum Erfolg.

Das Team erzielt mit dem "neuen" Spielstil zwar statistisch gesehen etwas überraschend weniger Tore (1,2 pro Spiel zu 1,7 unter Heraf), kassiert aber auch weniger Gegentreffer (1,5 pro Spiel zu 2,3 unter Heraf).

Und während der Ex-Trainer nach wie vor seine Meinung über die Entlassung zum Besten gibt, sich vor dem Spiel gegen Hartberg beispielsweise überrascht zeigte, wie viel Nachfolger Heinle während seiner Absenz "über den Haufen geworfen" habe, sind die Ried-Verantwortlichen um Ruhe bemüht.

Sport-Vorstand Wolfgang Fiala betonte ebenfalls auf "Sky" lediglich: "Der Andi hat jetzt mehrere Medienkanäle genutzt, um seine Sicht der Dinge darzustellen. Wir als Verein wollen uns an die Vereinbarung, die unter sechs Augen ausgemacht wurde, halten und das nicht im Detail nach außen tragen."

Viel spannender als der Blick zurück ist für die Rieder ohnehin jener nach vorne.

Die Trainersuche läuft auf Hochtouren und am Sonntag (17:00 im LIVE-Ticker) gibt es für Lackner und Co. gegen Rapid die erste Gelegenheit, zu beweisen, dass die Josko-Arena auch ohne Fans im Stadion eine uneinnehmbare Festung bleibt.

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