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Salzburg am Ende der Kräfte? "Waren so müde"

Keine englischen Wochen mehr! Verletzungsgeplagte Salzburger erleichtert:

2020 war lange Zeit nicht das Jahr des FC Red Bull Salzburg.

Aus den ersten drei Bundesliga-Runden wurde nur ein Remis mitgenommen, die Tabellenführung ging an den LASK verloren und in der Europa League gab es das frühe Aus gegen Eintracht Frankfurt.

Umso größer ist die Erleichterung bei Jesse Marsch und Co. nach einer höchst erfolgreichen Woche, in der zunächst der LASK im Cup-Halbfinale mit 1:0 eliminiert und mit einem ungefährdeten 2:0-Sieg gegen den SK Sturm eine Sieglos-Serie von vier Spielen beendet werden konnte (Spielbericht>>>).

"Die Jungs waren so müde. Es war ein schwieriger Monat für uns, nicht nur wegen den Ergebnissen. Sondern weil wir so viele Spiele gehabt haben. Das heutige Spiel war ein gutes Zeichen für die Zukunft, für die letzten zehn Spiele", pustet der RBS-Coach nach dem achten Bewerbsspiel innerhalb von nur 28 Tagen durch.

Marsch: "Endlich wieder mehr Pausen"

Vor dem Start in das Meisterplayoff - der Kracher gegen den SK Rapid in der Red Bull Arena am nächsten Sonntag (17 Uhr im LIVE-Ticker) - haben die Salzburger mit Ausnahme der Winterpause erstmals seit der Länderspielunterbrechung Mitte November wieder eine ganze Kalenderwoche Zeit zum regenerieren.

"Jetzt haben wir mehr Pausen zwischen den Spielen. Jetzt können wir wieder eine frische Mannschaft auf dem Platz haben und gesund bleiben in den nächsten Wochen", ist Marsch darüber froh, dass im Spielplan der Meistergruppe nur eine englische Woche eingeplant ist. Dazu kommt noch das Cup-Finale am 1. Mai gegen Austria Lustenau, in dem die Salzburger in Klagenfurt ebenfalls unter der Woche ran müssen.

Die kräftezerrenden Wochen merkte man den "Bullen" nicht nur am Platz an. Am Sonntag spitzte sich die Situation mit gleich sieben Ausfällen zu. Rasmus Kristensen (Oberschenkel), Philipp Köhn (Knöchel), Karim Adeyemi (Muskelfaserriss), Sekou Koita (Adduktorenprobleme), Zlatko Junuzovic (Oberschenkelblessur) und Hee-chan Hwang (Muskelverletzung) fehlten allesamt verletzt, die meisten mit Muskelverletzungen. Zudem trauert Mo Camara um seine verstorbene Mutter.



Viele Muskelverletzungen wegen hoher Belastung?

So kam es im Spiel gegen Sturm zur kuriosen Situation, dass mit dem wieder fitten Alex Walke und Carlos Miguel Coronel gleich zwei Tormänner und nur vier Feldspieler auf der Ersatzbank Platz nahmen. Warum es geradezu so vielen Muskelverletzungen kam, kann sich Marsch so erklären:

"Wir haben letzte Woche ein großes Gespräch mit der Athletik-Abteilung gehabt. Wir haben am Ende gesagt, dass es wegen der hohen Belastung ist. Das Spiel gegen den LASK und auch die Spiele gegen Frankfurt waren so intensiv."

Positiv ist, dass im Vergleich zum gejagten LASK, wo Marvin Potzmann mit einem Kreuzbandriss in dieser Saison nicht mehr auf dem Platz stehen wird und auch Thomas Goiginger ein ähnliches Schicksal treffen könnte (Alle Infos>>>), die meisten Ausfälle nur von kurzer Dauer sein werden. "Die meisten Verletzungen sind nicht so lange. Sekou (Koita, Anm.), Rasmus (Kristensen, Anm.) und 'Zladdi' (Junuzovic, Anm.) kommen nächste Woche zurück ins Training. Der längste Ausfall ist 'Chan' (Hwang, Anm.)", freut sich Marsch.

"Wir können immer ein Tor erzielen"

Ebenfalls Grund zur Freude gibt es für den US-Amerikaner über den zweiten Zu-Null-Sieg in Folge, gegen Sturm stand die zuletzt in Kritik geraten "Bullen"-Defensivabteilung bombenfest und ließ bis auf eine Doppelchance von Thorsten Röcher nach einem Freistoß kaum was zu.

"Es war ein gutes Spiel von uns. Sehr souverän und sauber, viele gute Leistungen auf dem Platz und taktisch auch gut. Jetzt haben wir wieder zu null gespielt, das war immer ein Thema in dieser Saison. Wir können immer ein Tor erzielen, darüber mache ich mir keine Sorgen", sagt Marsch, dessen Team auch im 34. von 35 Saisonsspielen mindestens ein Tor erzielen konnte.

Die beiden Treffer von Masaya Okugawa und Patson Daka waren bereits Nummer 73 und 74 in dieser Bundesliga-Saison. Zum Vergleich: In der Vorsaison brachte es die Sturm-Abteilung rund um Munas Dabbur nach 32 Spielen auf 79 Treffer. Besagter Dabbur war am Sonntag übrigens in der Red Bull Arena. Der Israeli, der mittlerweile bei der TSG Hoffenheim in der deutschen Bundesliga unter Vertrag steht, drückte seinen Ex-Kollegen vor Ort die Daumen.


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El Maestro: "Waren auf Anstoß vorbereitet, aber..."

Leidtragender von der Offensivpower der "Bullen" war am Sonntag der SK Sturm. Nachdem die "Blackies" den Salzburgern beim ersten Saisonduell noch ein 1:1 in Liebenau abtrotzen konnten, waren sie in Wals-Siezenheim schlussendlich chancenlos.

Dementsprechend angefressen ist Nestor El Maestro, der Serbe holt aus: "Wäre das ein Freundschaftsspiel oder ein Spiel am Anfang der Saison gewesen, könnten wir einiges analysieren und auch einiges Positives mitnehmen - wie wir gelaufen sind, welche Chance wir verhindert haben und wie wir teilweise nach vorne verschoben haben. Aber es ist nicht der Anfang der Saison, jetzt zählen nur mehr Ergebnisse und Punkte bzw. halbe Punkte, die wir mitnehmen."

Nachdem die Grazer trotz Überlegenheit der "Bullen" die Partie zur Pause noch relativ offen und torlos gestalten konnten, fingen sie sich nur acht Sekunden, nachdem Julian Weinbergers Pfeife zum Wiederanpfiff erklang, doch das 0:1 ein. Die Salzburger starteten direkt vom Anstoß einen Angriff, Mergim Berisha, Dominik Szoboszlai, Andreas Ulmer und Masaya Okugawa hießen die Stationen, bis der Ball im Netz zappelte.

"Wir waren auf den Anstoß vorbereitet. Das ist nicht das erste Mal, dass sie diese Variante gespielt haben", lässt El Maestro wissen und fügt an: "Aber das zu wissen und darauf vorbereitet zu sein, ist das eine, und nicht mindestens einmal in drei Situationen schneller zu sein, ist das andere. Sie waren im Halbfeld schneller, sie waren über außen schneller und sie waren in der Mitte schneller."

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