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Barisic: "Nachfolger-Suche muss laufen"

Rapid muss stark aufspielende Neuzugänge vielleicht bald wieder abgeben.

Barisic: Foto: © GEPA

Der SK Rapid hat seit Ausbruch der Corona-Pandemie finanziell harte Zeiten durchlebt. Die Zeit ohne zahlendes Publikum bei den Heimspielen in Wien-Hütteldorf hat ein Loch ins Budget gerissen. Der Vizemeister muss an allen Ecken und Enden Geld sparen, so auch beim Spielerkader.

"Es war 2019 eine meiner ersten Aufgaben, das Personalbudget zu senken. Dann kam eine Senkung wegen Corona und jetzt noch eine weitere wegen der Folgen", erklärt Rapids Geschäftsführer Sport Zoran Barisic im "Kurier".

"Die große Aufgabe ist es, dabei die Kaderqualität nicht zu schwächen. Deswegen muss das Maximum aus unserer Talentförderung herausgeholt werden".

Nachfolgersuche bei Shootingstars

Das gelingt den Hütteldorfern aktuell auch sehr gut. Im ursprünglichen Kader von U21-Teamchef Werner Gregoritsch für das EM-Quali-Doppel gegen Kroatien und Norwegen standen gleich sieben Rapid-Youngster.

Auch Neuzugänge wie Marco Grüll, Robert Ljubicic und Emanuel Aiwu wissen zu überzeugen. Barisic macht sich schon Gedanken darüber, wie er seine bei anderen Klubs begehrten Kicker im Falle eines Abganges ersetzen kann.

"Es ist ein Wahnsinn, wie sie funktionieren – aber auch, wie begehrt sie bereits sind. Unsere Arbeit wird bestätigt – aber sie hört nie auf. Unsere Nachfolger-Suche muss natürlich schon laufen", so der 51-Jährige, der für Neuzugänge in Zukunft auch wieder Geld in die Hand nehmen möchte.

Zuvor sei das aus großem Verantwortungsbewusstsein nicht der Fall gewesen, so der Wiener. "Als Corona ausgebrochen ist, haben wir den Strom abgedreht, um noch mehr einzusparen. Die Mitarbeiter waren in Kurzarbeit", erläutert Barisic, der sich bei den Angestellten ud den Fans für ihre Hilfe bedankt.

"Selbst diesen Winter wussten wir nicht, wann und wie viele Zuschauer ins Stadion kommen dürfen. Und da soll ich um viel Geld Spieler einkaufen gehen? Das geht sich für mich moralisch nicht aus."

"Bis zur Pension schaffe ich diesen Job nicht"

Wie lange Barisic seinen Job überhaupt noch ausübt, ist nicht absehbar. Bereits nach dem Wintertransfer-Fenster äußerte sich der Wiener über die Belastung, der er ausgesetzt war.

"Mir ist aufgefallen, was Max Eberl in dieser Position bei Gladbach passiert ist. Und ich hab' mir gedacht: Bis zur Pension schaff' ich diesen Job nicht", zieht Barisic eine Parallele zum ehemaligen Sportchef von Borussia Mönchengladbach.

"Das Wichtigste ist, dass du glücklich mit deiner Aufgabe bist und dass du ein dickes Fell hast. Ich werde künftig auch mehr auf mich aufpassen, aber meine Position gibt das nicht immer her", weiß der Wiener.

Doch die nahe Zukunft heißt ab 14:30 Uhr Wolfsberger AC (LIVE-Ticker). Gegen die Kärntner hat Ex-Trainer Didi Kühbauer, mit dem Barisic eine Freundschaft verbindet, seinen Job verloren. Die ehemaligen Teamkollegen aus aktiver Profi-Zeit hatten seither Kontakt, "aber es ist weiter schwierig", erzählt Barisic.

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