news

Schaub: "Weiß nicht, was da gegen uns läuft"

Unverständliche Rot-Flut aus Rapid-Sicht. Djuricin hätte wie Schwab reagiert.

Schaub: Foto: © GEPA

Fassungslosigkeit beim SK Rapid nach der 1:2-Heimniederlage gegen Altach.

Über weite Strecken waren die Wiener dominant, gaben 23 Torschüsse ab und gingen mit 1:0 in Führung.

Doch dann nahm das Chaos seinen Lauf: 2 Elfmeter, 2 Rote Karten, 2 Gegentore und eine Rudelbildung – was schlussendlich die zweite Niederlage in Folge für die Djuricin-Elf bedeutete.

Die Rot-Flut ist für Louis Schaub unerklärlich, wie er LAOLA1 verrät: „Ich weiß nicht, was da gegen uns läuft und ob man da jede geben muss.“

Schaub: "Das ist wirklich fragwürdig"

Schon bei der 2:3-Pleite gegen RB Salzburg waren einige Situationen diskussionswürdig, auch diesmal machte sich Schiedsrichter Manuel Schüttengruber keine Freunde im grün-weißen Lager.

„Das war sehr hart. Mir ist aufgefallen: In dieser Saison geht das bei uns ziemlich schnell“, ärgerte sich Schaub weiter über die Doppelbestrafung mit zwei Mal Rot. „Das ist wirklich fragwürdig, vielleicht hat er (Anm.: Schiedsrichter Schüttengruber) heute Lust gehabt.“

Insgesamt hält Rapid nach 17 Runden in der Bundesliga bei 7 (!) glatt Roten Karten, dabei gab es kein einziges Mal Gelb-Rot. Zählt man Giorgi Kvilitaias Gelb-Rot im ÖFB-Cup gegen ASK Elektra mit, hat Rapid in dieser Saison bereits acht Ausschlüsse hinnehmen müssen.

Rein auf die Bundesliga bezogen haben die Hütteldorfer fünf Rote mehr als der Zweite in dieser Wertung, Erzrivale Austria (2). Eine Quote, auf die Rapid keinesfalls stolz sein kann, vor allem da sich einige Undiszipliniertheiten dazugesellten. Diesmal waren jedoch ein Handspiel und ein Foul dafür verantwortlich.

Petsos-Handspiel: "Wenn er das wollte, muss er Tormann werden"

Für den ersten Aufreger sorgte Thanos Petsos. Hannes Aigner traf den Deutsch-Griechen aus kurzer Entfernung am Oberarm.

„Ein fragwürdiger Elfmeter“, meinte Rapid-Trainer Goran Djuricin. „Er trifft ihn unter der Achsel, ich weiß nicht, ob das als Handspiel zählt. Ich weiß nicht, ob man da auch Rot geben muss. Da wünsche ich mir schon mehr Gefühl vom Schiedsrichter, da hat er meiner Meinung nach ein Blackout gehabt."

Schaub hatte zu dieser Entscheidung Schüttengrubers eine klare Meinung: „Wenn Thanos das mit der Hand gewollt hat: Hut ab! Dann muss er Tormann werden. Der Schiedsrichter hat es aber anders gesehen.“

Auch der Unglücksrabe sah es ähnlich: „Er (Anm.: Hannes Aigner) macht den Haken gut. Ich laufe komplett auf die rechte Seite, falle nach hinten und hab den Arm angelegt. Es ist natürlich, wenn man so fällt, dass der Arm so ist. Da mein Latz so breit ist, habe ich ihn damit abgewehrt. Ich verstehe halt nicht, wie man da Hand geben kann.“

Anders sieht es Aigner: „Ich sehe, dass Bolingoli zu spät rausläuft, nehme den Ball runter, weil ich wusste, ich habe Zeit. Ich drehe mich und schieße. Aus meiner Sicht hat Thanos die Hand oben gehabt. Der Ball ist an die Hand gegangen, sonst wäre er ja im Tor gewesen. Für mich war das ein Elfmeter.“

Aus Altacher Sicht "zwei recht klare Situationen"

Rot gab es dann noch obendrauf. Wenn man das Handspiel ahndet, hat Petsos für den Ausschluss Verständnis: „Ja, das ist dann wahrscheinlich Torraub. Aigner hätte das gescheiter machen können, da das Tor komplett blank war. Strebinger stand genau hinter mir und hätte vielleicht noch abgewehrt. Bitter!“

Für den eingewechselten Altacher Oldie waren es überhaupt „zwei recht klare Situationen, wo man Elfer geben muss.“

Das Foul von Boli Bolingoli am durchbrechenden Christian Gebauer war nicht viel, reichte aber, um den Altacher am Torabschluss zu hindern.

„Gebauer hat den Ball vor dem Gegenspieler, will abschließen und der läuft im hinten in den Körper oder hat ihn sogar auf den Füßen erwischt. So wie ich gestanden bin: Elfmeter“, merkte Aigner an.

Und selbst Djuricin stimmte mit ein: „Den Zweiten kann man geben.“ Petsos fügte hinzu: „Boli hat mir gesagt, dass der Gegner bei ihm ein bisschen eingehakt hat. Unglücklich, auch Rot.“

Schwab-Ausraster überraschte eigene Mitspieler

Aufgrund der Vielzahl an vergebenen Chancen und zwei derartigen Entscheidungen staute sich bei Rapid Frust auf, der nach dem Schlusspfiff zur Explosion führte.

Stefan Schwab, normalerweise ein ruhiger Zeitgenosse, rastete komplett aus und wollte Gegenspieler Benedikt Zech und auch Torhüter Martin Kobras an die Gurgel. Nur seine Mitspieler konnten ihn zurückhalten und vor einem großen Fehler bewahren.

Was genau den Rapid-Kapitän so in Rage brachte - ob es Provokationen der Altacher oder mehr war - fand auch danach nicht den Weg an die Öffentlichkeit. Für viele kam die Reaktion überraschend.

„Eigentlich ist Schwabi nicht so ein Typ, der gleich ausrastet. Da sind sicher ein paar Worte gefallen, die man sich vielleicht auch sparen kann“, verteidigte Schaub seinen Kapitän.

Auch Aigner wusste nicht mehr: „Ich weiß nicht, was er in der Situation gehabt hat, ich weiß nicht, was da vorher passiert ist. Aber ob er sich dann so verhalten muss, muss man ihn selber fragen."

Djuricin nimmt Schwab in Schutz: "Ich würde genauso reagieren"

Schwab stand danach jedoch für kein Interview bereit, ließ in der Zwischenzeit die Emotionen sacken. Dafür bildete der Coach mit seinen Spielern noch vor der Fantribüne einen Kreis, um die Stimmung zu beruhigen.

Djuricin konnte Schwab verstehen und brach eine Lanze für seinen verlängerten Arm auf dem Spielfeld. Ob die Überreaktion aufgrund eines nicht geahndeten Fouls an ihm und dem Spielverlauf zustande kam?

„Kann sein, ich würde genauso reagieren, wenn wir fünf Tore schießen können und dann verlierst du durch zwei Elfer und zwei Rote Karten. Wer soll da nicht auszucken? Das ist doch etwas ganz Normales. Fußball besteht aus Emotionen. Wenn man dann mal eine Minute wütend ist und kurz auszuckt, gehört das dazu. Man muss sich dann wieder beruhigen, wir haben ihn eh alle zurückgehalten. Es ist ganz normal, dass eine Reaktion kommt.“

So normal sollte es aber nicht sein. Doch in den letzten Spielen ist Rapid nach langer Zeit wieder auf die Verliererstraße zurückgekehrt, umstrittene Entscheidungen hin oder her. Das gilt es im grün-weißen Lager erst einmal zu verkraften.

Bild 1 von 72 | © GEPA
Bild 2 von 72 | © GEPA
Bild 3 von 72 | © GEPA
Bild 4 von 72 | © GEPA
Bild 5 von 72 | © GEPA
Bild 6 von 72 | © GEPA
Bild 7 von 72 | © GEPA
Bild 8 von 72 | © GEPA
Bild 9 von 72
Bild 10 von 72 | © GEPA
Bild 11 von 72
Bild 12 von 72
Bild 13 von 72
Bild 14 von 72
Bild 15 von 72
Bild 16 von 72
Bild 17 von 72
Bild 18 von 72
Bild 19 von 72
Bild 20 von 72
Bild 21 von 72
Bild 22 von 72
Bild 23 von 72
Bild 24 von 72
Bild 25 von 72
Bild 26 von 72
Bild 27 von 72
Bild 28 von 72
Bild 29 von 72
Bild 30 von 72 | © GEPA
Bild 31 von 72 | © GEPA
Bild 32 von 72 | © GEPA
Bild 33 von 72 | © GEPA
Bild 34 von 72 | © GEPA
Bild 35 von 72 | © GEPA
Bild 36 von 72 | © GEPA
Bild 37 von 72 | © GEPA
Bild 38 von 72 | © GEPA
Bild 39 von 72 | © GEPA
Bild 40 von 72 | © GEPA
Bild 41 von 72 | © GEPA
Bild 42 von 72 | © GEPA
Bild 43 von 72 | © GEPA
Bild 44 von 72 | © GEPA
Bild 45 von 72 | © GEPA
Bild 46 von 72 | © GEPA
Bild 47 von 72 | © GEPA
Bild 48 von 72 | © GEPA
Bild 49 von 72 | © GEPA
Bild 50 von 72 | © GEPA
Bild 51 von 72 | © GEPA
Bild 52 von 72 | © GEPA
Bild 53 von 72 | © GEPA
Bild 54 von 72 | © GEPA
Bild 55 von 72 | © GEPA
Bild 56 von 72 | © GEPA
Bild 57 von 72 | © GEPA
Bild 58 von 72 | © GEPA
Bild 59 von 72 | © GEPA
Bild 60 von 72 | © GEPA
Bild 61 von 72 | © GEPA
Bild 62 von 72 | © GEPA
Bild 63 von 72 | © GEPA
Bild 64 von 72 | © GEPA
Bild 65 von 72 | © GEPA
Bild 66 von 72 | © GEPA
Bild 67 von 72 | © GEPA
Bild 68 von 72 | © GEPA
Bild 69 von 72 | © GEPA
Bild 70 von 72 | © GEPA
Bild 71 von 72 | © GEPA
Bild 72 von 72 | © GEPA

Kommentare