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Feldhofer: "Das war anders besprochen"

Dem Rapid-Trainer war sein Team "nicht mutig genug".

„Wir haben 30 Minuten lang nahezu ein perfektes Spiel gemacht“, sagt Ferdinand Feldhofer. Doch ein Fußballspiel dauert bekanntlich mindestens drei Mal so lange, und im Falle des 335. Wiener Derbys zwischen Rapid und der Austria endete es mit einem 1:1. Spielbericht >>>

Das wurmt den Coach der Hütteldorfer. „Wir wollten unbedingt gewinnen, wir waren bereit. Aber wir haben es verabsäumt, die Entscheidung früh herbeizuführen“, stellt er zerknirscht fest.

Rapid hatte die Veilchen zu Beginn der Partie tatsächlich gut im Griff. Doch der Ausgleich durch Marco Djuricin, der in Anspielung auf die unglückliche Ära seines Vaters als Rapid-Coach von einer „Genugtuung für meine Familie“ spricht, stellte den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. So stichelte Djuricin nach dem Derby >>>

„Das 1:1 ist aus dem Nichts gekommen. Das kennen wir schon, dass wir dann den Faden verlieren. Wir haben uns total aus dem Konzept bringen lassen. Das sollte nicht passieren, aber es ist wieder passiert. Daraus müssen wir lernen, dass wir dann nicht den ganzen Plan über Bord schmeißen“, ärgert sich Feldhofer.

Nicht gefestigt genug für schlechte Szenen

Sein Team habe dann „Glück gehabt, nicht mit einem Rückstand in die Pause zu gehen“. Es war nicht das erste Mal, dass sich der SCR durch ein Gegentor aus der Bahn werfen ließ.

Feldhofer sagt: „Wir sind noch nicht so gefestigt, das wegzustecken, wenn wir eine schlechte Szene haben. Das ist ein ganz normaler Prozess, wenn man sieht, wie jung wir aktuell sind.“ Die Rapid-Startelf war mit einem Durchschnittsalter von 23,2 Jahren deutlich jünger als jene der Austria (26,6 Jahre).

Nach der Pause tat sich Rapid dann schwer. SCR-Torschütze Robert Ljubicic beschreibt es so: „Die Austria ist dann oft mit zwei Sechsern nach hinten gekommen, das hat uns Schwierigkeiten bereitet. Wir haben bei den langen Bällen oft die zweiten Bälle verloren.“

Feldhofer ergänzt: „Sie wollten uns mit dem Dreier-Aufbau locken, haben dann den langen Ball gespielt, wo sie Überzahl am zweiten Ball hatten, das hat uns Probleme bereitet.“

"Nicht mutig genug!"

Doch nicht nur das Auftreten seiner Truppe gegen den Ball war nicht nach dem Geschmack des Rapid-Trainers. Auch im Ballbesitz hat er an der zweiten Hälfte etwas zu bemängeln: „Wir waren nicht mutig genug, wir waren in der Aufbauphase nicht beweglich genug. Wir haben vermehrt auf lange Bälle gesetzt, das war anders besprochen.“

Letztlich waren in der Schlussphase beide Teams mit dem Remis recht zufrieden. So sah es auch der steirische Trainer: „Ich hatte das Gefühl, keiner wollte am Ende zu viel riskieren. Wir wussten, dass die Austria im Umschaltspiel gefährlich werden kann, wenn wir zu viel Risiko nehmen. Es war ein Spiel auf des Messers Schneide. Schlussendlich können beide mit dem Punkt leben. Aber für uns ist es ein bisschen enttäuschend, weil wir ganz klar das Ziel hatten, zu gewinnen.“

Keine Feierstimmung

Dementsprechend sei auch die Stimmung trotz fünf ungeschlagener Meisterschaftsspiele en suite angesichts des Unentschiedens gegen den Erzrivalen nicht gerade rosig.

Feldhofer beschreibt es so: „Feierstimmung ist nicht in der Kabine. Das ist ganz normal, das ist gut. Wir müssen weiter an uns glauben, unseren Plan durchziehen, uns weiter unterstützen.“

Die Tabelle >>>


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