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Rapid: "Dürfen nicht in Superlativen sprechen"

Angriff auf RBS? Kühbauer lobt Spieler speziell. "Brilliant" will er nicht hören.

Der 3:0-Heimsieg des SK Rapid über den LASK war ein Ausrufezeichen.

Die starke Leistung der Hütteldorfer gegen überforderte Linzer überraschte viele Experten. Darauf, dass die Bäume bei den Grün-Weißen nicht in den Himmel wachsen, sorgt aber im Speziellen Trainer Didi Kühbauer.

Die Frage, ob die Mannschaftsleistung gar brilliant gewesen sei, hörte der Chefbetreuer nicht gerne. "Wir dürfen jetzt nicht in Superlativen sprechen. Es war ein unglaublich gutes Spiel meiner Mannschaft, sie wollte das Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben auch im letzten Jahr schon die Spiele gegen den LASK gewonnen, aber diesmal war es eine spielerisch überzeugende Leistung", freute sich Kühbauer bei "Sky" über die Entstehung des klaren Ergebnisses.

Die spielerischen Elemente, der Kampfgeist sowie die Umsetzung der Taktik freuten den Ex-Profi am meisten. "Jeder einzelne Spieler hat heute seine Leistung so abgerufen, wie man es braucht gegen den LASK – und noch mehr."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Wieder gespiegelter LASK: "Von Strebi bis Erci unheimlich gut"

Wieder einmal spiegelte Rapid die Spielweise des Gegners und lief mit einer Dreierkette auf, die ihre Aufgabe bravourös meisterte und die Linzer kaum zur Entfaltung kommen ließen. In Hälfte eins kam der LASK zu keinem einzigen Torabschluss.

Schon in der vergangenen Saison fuhr man auf diese Art und Weise Erfolge ein, auch diesmal klappte es gegen den LASK. "Wenn man mit etwas gut fährt, wird man nicht großartig daran schrauben", begründet Kühbauer. "Ich glaube, dass es wieder das richtige Rezept war und dass es die Jungs gut umgesetzt haben, ist umso besser für uns. Es war eines der besten Spiele."

Dabei sah der Chefcoach sogar noch Verbesserungspotenzial, etwa im zu Ende spielen von Chancen. Das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau. Denn allgemein wurde "Don Didi" nicht müde, die Mannschaftsleistung hervorzustreichen.

"Die Gesamtleistung der Mannschaft war gut und ich könnte auch noch andere Spieler herausheben, aber es geht um die Mannschaft. Und die war von Strebi bis Erci unheimlich gut", so Kühbauer, der aber dann doch auf einen Spieler näher eingehen musste.

Extra-Lob für Entwicklung von Ercan Kara

Denn eigentlich betont der Rapid-Coach, dass er sich sonst schwer tut, einzelne Spieler zu loben. Im Fall von Ercan Kara machte er diesmal jedoch eine Ausnahme. Der 24-jährige Stürmer rackerte über 90 Minuten und belohnte sich dann doch noch in der Nachspielzeit (93.).

"Was Erci hier geleistet hat, seit er zu Rapid gekommen ist und wie er sich entwickelt hat, das geht in eine Richtung, die fast weh tut - im positiven Sinne. Man hat gesehen, dass er sich wirklich abkämpft gegen drei starke Innenverteidiger, aber er ist trotzdem noch so geil drauf, das Tor zu schießen. Das war dann die Belohnung dieser Top-Leistung", bekam der aus Horn gekommene und anfangs nur für Rapid II vorgesehene Angreifer Extra-Lob.

Die Leistungsträger funktionieren momentan im Spiel, Abgänge kann und will sich Rapid nicht leisten. Auf die Frage, ob am letzten Transfertag somit noch eine Verstärkung kommt oder sogar noch jemand den Verein verlässt, antwortet Kühbauer: "Das erste wäre wunderbar, das zweite wäre eher schlecht."

Dass der Trainer eine Wunschliste abgegeben hat, ist bekannt. Jedoch auch, dass Rapid finanziell aufgrund der Corona-Krise doch in gewisser Weise die Hände gebunden sind. Die Kadersituation bewertet er in der Breite gesehen als "nicht die beste".

"Salzburg ist noch immer das Non-Plus-Ultra in Österreich"

Obwohl das Spiel "echt top" war, will Kühbauer noch nichts von einem spannenden Titelkampf oder Angriff auf RB Salzburg wissen.

"Ich weiß schon ganz genau, dass Salzburg in Österreich die erste Adresse ist. Und natürlich haben wir schon gesagt, wie ich hergekommen bin, dass wir den Rückstand verringern wollen, aber trotzdem ist Salzburg noch immer das Non-Plus-Ultra in Österreich. Aber wir machen das auch sehr, sehr gut diese Saison", weicht der Rapid-Trainer aus.

Umso erfreulicher sei für ihn der positive Saisonstart mit zehn Punkten aus vier Spielen und dass die Hütteldorfer weiterhin ungeschlagen sind. "Ich muss ehrlich sagen: Wenn wir zehn Punkte gesagt hätten, hätten wir sie genommen. Aber ich bin mehr erfreut über die Art und Weise, wie die Spieler das geschafft haben."

Mit diesem guten Gefühl geht es in die Länderspielpause, ehe auswärts beim WAC, daheim gegen Altach und dann im Spitzenspiel im Allianz-Stadion gegen RB Salzburg erneut bewiesen werden muss, wie weit Rapid in dieser Saison wirklich schon ist.

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