news

Feldhofer jubelt über "unglaubliche Woche"

Neo-Rapid-Coach geht mit viel Tatendrang in die Winterpause der Bundesliga:

Feldhofer jubelt über Foto: © GEPA

Recht viel besser hätte die erste Woche von Ferdinand Feldhofer an der Seitenlinie des SK Rapid nicht laufen können.

Nach dem 1:1 im Wiener Derby vergangenes Wochenende konnten die Hütteldorfer mit einem hart erkämpften 1:0-Erfolg über den KRC Genk am Donnerstag das Überwintern im Europacup fixieren, ehe es am Sonntag in der letzten Bundesliga-Runde vor der Winterpause endlich mit dem ersten Auswärtssieg Rapids in der Meisterschaft geklappt hat.

Mit einem 2:1-Erfolg bei der Admira (Spielbericht>>>) überwintern die Hütteldorfer trotz eines verpatzten Bundesliga-Herbstes auf Rang fünf und befinden sich damit in einer guten Ausgangslage, ins obere Playoff einzuziehen.

"Es war ein Kampfsieg, ein Sieg des Willens", pustet Feldhofer nach einer für ihn "unglaublichen Woche" durch.

"War nicht schön, nicht amüsant"

Die Partie in der BSFZ-Arena dürfte den Steirer, der im selben Stadion einst sein berühmt-berüchtigtes "Kopf-Schulter-Tor" erzielte, einiges an Kraft gekostet haben. In der ersten Halbzeit präsentierten sich seine Grün-Weißen beinahe desolat. Zwar gingen die Hütteldorfer durch eine schöne Solo-Aktion von Taxiarchis Fountas früh in Führung, die Admira konnte allerdings schnell durch Stephan Zwierschitz ausgleichen und behielt bis zur Halbzeitpause das Heft in der Hand.

"Die Admira hat es richtig gut gemacht am Anfang. Wir haben dann aber einen Weg gefunden, die drei Punkte einzufahren. Es war nicht schön, es war nicht amüsant, aber danach fragt morgen keiner mehr", muss auch Feldhofer gegenüber "Sky" zugeben.

Zur Pause richtete der 42-Jährige seine Mannschaft nochmals auf, quasi mit Wiederanpfiff zeigte Rapid ein völlig neues Gesicht und siegte durch ein Jokertor von Ercan Kara schließlich verdient.

Mannschaft braucht Winterpause, Feldhofer nicht

"Ich habe in der Pause in den Augen der Spieler gesehen, dass sie das Match unbedingt gewinnen wollen. Die drei Punkte waren natürlich sehr wichtig", streicht Feldhofer hervor. Rapid darf damit auf Rang fünf überwintern, damit liegt man drei Punkte über dem ominösen Strich der Bundesliga.

Die Trendumkehr ist damit zwar noch nicht zur Gänze geschafft, in Hütteldorf darf man nun allerdings mit Vorfreude auf das neue Jahr blicken. Das tut auch Feldhofer, der nach dem letzten Spiel der Herbstsaison voller Tatendrang strotzt: "Es ist einfach einmal wichtig, dass die Spieler und die Betreuer in den Urlaub gehen. Sie brauchen das, weil sie wirklich ein schwieriges Jahr hinter sich haben. Bei mir ist es das Gegenteil. Mein Akku ist voll und ich werde mich natürlich mit der sportlichen Abteilung zusammensetzen und Pläne schmieden."

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Es ist bekannt, dass die vergangene Sommertransferzeit ob der mangelnden finanziellen Mittel der Hütteldorfer nicht ganz nach Wunsch verlief. Außerdem laufen momentan bei 16 Spielern mit Saisonende die Verträge aus. Ercan Kara, Taxiarchis Fountas, Filip Stojkovic oder Leo Greiml sind nur einige der vielen Mannschaftsstützen, die nach aktuellem Stand im kommenden Sommer nicht mehr bei Rapid unter Vertrag stehen.

"Dass es kein Wunschkonzert ist, ist mir auch klar. Manche werden vielleicht verkauft, manche nicht, aber das wird in den nächsten Tagen besprochen", freut sich Feldhofer auf eine intensive Zusammenarbeit mit Sportdirektor Zoran Barisic.

Externe Neuzugänge im Winter? "Rapid arbeitet sehr gut im Nachwuchs"

Da durch die beiden Siege in der Europa League samt Umstieg in die Europa Conference League das Budget zuletzt etwas aufgebessert werden konnte, könnte sich bei Rapid im Winter auf der Zugangsseite etwas tun. Von der "Bild" wurde zuletzt ein mögliches Leihgeschäft von Hannes Wolf ins Spiel gebracht, Peter Linden schreibt in seinem Blog von einem Interesse Rapids an Barnsley-Legionär Dominik Frieser und laut "Sky" ist auch Turgay Gemicibasi von Aufsteiger Austria Klagenfurt ein Thema in Hütteldorf.

Laut Feldhofer bedarf es eventuell allerdings gar keiner externen Verstärkungen, um den Kader aufzubessern. "Wünsche und Träume kann man immer haben, aber ich denke bei Rapid wird auch sehr gut im Nachwuchs gearbeitet. Warum nicht auch junge Spieler einbauen?"

Diese Aussage dürfte durchaus ernst gemeint sein: Feldhofer ermöglichte zuletzt Marko Dijakovic seine Saisoneinsätze zwei und drei, unter anderem durfte der 19-jährige Linksverteidiger in den Schlussminuten gegen die Admira ran. Außerdem bekam Oliver Strunz unter dem Neo-Coach von Rapid wieder eine Chance, gegen Genk durfte er über 50 Minuten ran. Und auch Dalibor Velimirovic kehrte unter Feldhofer erstmals nach schwerer Verletzung wieder in den Kader zurück, beim Erfolg in Genk saß der Defensivallrounder erstmals seit Juli 2020 wieder auf der Bank. Alle drei Akteure sind normalerweise bei Rapid II im Einsatz.

Kommentare