Der SK Rapid verpasste einen perfekten Start in die Bundesliga-Saison.
Nach einem überzeugenden 4:1 zum Auftakt gegen die Admira lassen die Hütteldorfer am zweiten Spieltag Punkte liegen und beim 1:1 bei Sturm Graz (Spielbericht>>>) Vieles vermissen.
Vor allem in Halbzeit eins zeigte Rapid eine äußerst dürftige Leistung, das sieht auch SCR-Coach Didi Kühbauer so. "Wenn ich die erste Halbzeit hernehme, gibt es wenig Positives. Vieles war von uns lethargisch", findet der Burgenländer nach dem Spiel bei "Sky".
Demir zweitjüngster Rapid-Torschütze
Sturm stellte Rapid lange vor gehörige Probleme und legt die Partie mit vielen hohen Bällen an. Bezeichnend war auch, dass die Grazer durch einen Kopfballtreffer des in der Sommerpause an die Mur gewechselten Jon Gorenc-Stankovic in Minute 52 in Führung gingen.
"Sturm hat versucht, unser Spiel zu stören und uns mit hohen Bällen Probleme zu bereiten. Wir haben nach vorne nichts gezeigt, alles was wir uns vorgenommen haben, haben wir nicht zusammengebracht. Wir haben gewusst, dass Sturm mit dem neuen Spieler (Gorenc-Stankovic, Anm.) Qualität im Kopfballspiel dazugewonnen hat", analysiert Kühbauer.
Nachdem Rapid mit viel Euphorie in die Saison startete, da sowohl der Auftakt in den ÖFB-Cup (5:0 gegen St. Johann), in den Europacup (1:0 gegen Lokomotiva Zagreb in der Champions-League-Quali) und in die Bundesliga (4:1 gegen die Admira) gewonnen werden konnte, wurde die Hochstimmung in dieser Woche etwas gebremst. Auf das bittere Aus in der CL-Quali in Gent folgte am Samstag das enttäuschende 1:1 gegen Sturm.
Dafür, dass es überhaupt zu einem Remis reichte, sorgte Yusuf Demir. Das 17-jährige Supertalent traf wie schon unter der Woche in Gent auch in der Merkur Arena, nachdem er von Ercan Kara sehenswert eingesetzt wurde. Damit ist der ÖFB-U21-Teamspieler der zweitjüngste Rapid-Torschütze nach Andreas Ivanschitz in der Bundesliga. Auf den Ausgleich von Demir in Minute 68 folgte eine spannende Schlussphase, in der die Partie in beide Richtung kippen hätte können.
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"Wir brauchen nicht ein Tor kriegen, um aufzuwachen"
Zufrieden ist Kühbauer deswegen aber noch lange nicht, der Rapid-Coach fordert: "Diese Spiele will ich nicht allzu oft sehen, weil wir eine gute Mannschaft sind. Wir brauchen nicht ein Tor kriegen, um aufzuwachen."
Etwas besser ist die Stimmung im Lager von Sturm, obwohl es auch im zweiten Meisterschaftsspiel nur zu einem Remis gereicht hat, nachdem die "Blackies" beim Auftakt gegen den SKN St. Pölten auf allen Ebenen enttäuschten und nur zu einem 0:0 kamen.
"Es hat richtig Spaß gemacht, die Mannschaft hat Spaß gemacht, die tolle Atmosphäre hier. Die 3.000 Zuseher haben uns richtig unterstützt. Phasenweise haben wir ein Spiel gezeigt, wie ich mir das vorstelle", analysiert Christian Ilzer nach seinem ersten Bundesliga-Heimspiel mit Sturm.
Ilzer: "Können richtig zufrieden sein"
Nachdem das Kapitel Wiener Austria für Ilzer gescheitert war, steht der Steirer in seiner Heimat besonders auf dem Prüfstand. Gegen Rapid ließ Sturm erstmals erahnen, in welche Richtung es spielerisch in dieser Saison gehen soll. Mit viel Einsatz und einem hohen Tempo konnte Ilzer die Herzen der 3.000 zugelassenen Sturm-Fans gleichmal für sich gewinnen, wenngleich der erste Dreier seit mittlerweile saisonübergreifend neun Spielen weiter auf sich warten ließ.
"Heute können wir zufrieden sein. Sonntag haben wir auch ein Unentschieden erreicht und da waren wir nicht zufrieden. Insgesamt war es ein richtig guter Auftritt. Wir haben Lust auf den ersten Sieg, wir müssen das Ergebnis richtig einordnen und weiterarbeiten. Aber grundsätzlich war es ein richtig gutes Spiel gegen einen guten Gegner", bilanziert Ilzer zufrieden.