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Nächsten Stunden entscheiden über Canadi-Zukunft

Sportchef Fredy Bickel hinterfragt bei Rapid alles. Mit oder ohne Damir Canadi in die Zukunft?

Nächsten Stunden entscheiden über Canadi-Zukunft

Fassungslosigkeit! Ratlosigkeit! Hilflosigkeit!

Drei Schlagworte, welche die Gefühlswelt des SK Rapid nach dem 0:3 bei Schlusslicht Ried beschreiben.

Trainer Damir Canadi meint bei „Sky“: „Das trifft mich sehr.“ Sportchef Fredy Bickel steht vor der schwierigen Entscheidung: Mit oder ohne Canadi in die Zukunft?

„Das ist genau der Punkt. Ich hatte immer das Gefühl, dass der Trainer die Mannschaft erreicht, bis vor dem Spiel, bis heute. Aber das sind genau diese Schlüsse, die man jetzt ziehen muss.“

Bickel hinterfragt alles, Canadi hofft

Mit nur mehr fünf Punkten Vorsprung auf den Letzten Ried kann der Abstiegskampf nicht mehr geleugnet werden. Der wohl naheliegendste Impuls könnte mit einem Trainerwechsel bewirkt werden.

Von Rückendeckung ist nicht mehr viel zu spüren. Bickel hinterfragt in den kommenden Stunden alles und wird sich der sportlichen Verantwortung stellen, deshalb kann er auch die Trainerfrage (noch) nicht beantworten.

„Das will und kann ich so nicht sagen, da es nach so einem Spiel ganz schwierig ist, die Emotion zu behalten und auch das Richtige zu sagen. Ganz wichtig ist, dass ich die nächsten paar Stunden ganz sicher mit der Mannschaft, dem Präsidium spreche und mir auch Gedanken mache. Das Oberste muss sein: Wie kann man den Verein weiterbringen und helfen? Was braucht die Mannschaft?“

Canadi selbst will dazu keine ausführliche Stellung nehmen. Bei der Frage, ob die Mannschaft noch hinter dem Trainer steht, weicht er aus: „Darum geht es jetzt nicht! Da geht es nicht um einzelne Personen. Ganz wichtig ist, dass wir als SK Rapid auftreten - das sind wir heute nicht.“

Canadi hat gutes Gefühl, aber: "Jede Kritik ist berechtigt"

Er vermisste die richtige Einstellung, den Siegeswillen und Disziplin – jene Attribute, welche die ebenfalls abstiegsgefährdeten Innviertler auf den Platz brachten.

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Wie so ein Rückfall nach dem Aufstieg gegen St. Pölten ins Cup-Semifinale möglich ist, stellt sowohl Canadi als auch Bickel vor ein Rätsel. Deshalb versteht Ersterer auch, warum sich der Druck für ihn nun erneut erhöht:

„Natürlich wird wieder angefangen, über den Trainer zu diskutieren. Das ist ein ganz normaler Prozess. Wir werden uns intern auch wieder zusammensetzen, uns Gedanken machen und offene, ehrliche Gespräche miteinander führen.“ Mit dem Zusatz: „Jede Kritik, die wir jetzt bekommen, ist auch berechtigt.“

Möglicherweise wird schon in wenigen Stunden die Reißleine gezogen. Denn es ist kaum anzunehmen, dass die Verantwortlichen dem freien Fall weiterhin tatenlos zuschauen. Grundsätzlich habe Canadi aber noch ein gutes Gefühl, die Mannschaft in die richtige Bahnen lenken zu können – wenn ihm dazu noch Zeit bleibt.

Hofmann zur Trainerfrage: "Dazu werde ich sicher nichts sagen"

Von Seiten der Spieler bleibt ein Bekenntnis zum 46-jährigen Chefbetreuer aus. Kapitän Steffen Hofmann ziert sich, darauf angesprochen: „Dazu werde ich sicher nichts sagen, das ist nicht meine Aufgabe. Wir Spieler sollten uns auf uns konzentrieren und nicht auf irgendwelche anderen Sachen. Jeder soll vor seiner eigenen Haustüre kehren und schauen, was er besser machen kann, damit er dem Verein helfen kann, damit wir möglichst schnell aus dieser schwierigen Situation herauskommen.“

Denn der Routinier weiß: „Wir haben ein sehr wichtiges Spiel verloren, sind jetzt natürlich mittendrin im Abstiegskampf. Jetzt wird es langsam zach – oder es ist schon sehr lang zach und jetzt wird’s richtig zach.“

"Vielleicht habe ich schon ein, zwei Gespräche und weiß mehr. Vielleicht braucht es ein, zwei Tage, um vom nächsten Schritt überzeugt zu sein."

Fredy Bickel:

Da Rapid keinerlei Erfahrung in dieser Position hat. Trotzdem muss man sich mit der Situation abfinden, je früher desto besser – bevor es zu spät ist.

„Das ist das nächste Problem. Dieser Verein und diese Mannschaft sollten eigentlich nichts da hinten zu tun haben. Jetzt ist es passiert, das müssen wir jetzt annehmen und uns alle an die eigene Nase fassen“, gibt Hofmann die Marschrichtung vor.

Pro oder contra Canadi: Stunden der Entscheidung

Sportchef Bickel ist derzeit keineswegs zu beneiden. Der Schweizer wurde nach Canadi ins Amt gehievt, im Winter waren ihm personell die Hände gebunden und nun muss er nach wenigen Monaten eine folgenschwere Entscheidung im Abstiegskampf treffen.

„Es überrascht vielleicht nicht alle. Wir sprechen seit Wochen davon, dass wir auch in diese Situation kommen können. Ich habe auch versucht, die Mannschaft darauf vorzubereiten. Zumindest nach diesem Spiel sollte der Hinterste und Letzte gemerkt haben, dass wir in Abstiegsängsten schweben.“

Bei der Frage, wie es soweit kommen konnte, lässt Bickel aber aufhorchen und nimmt Canadi gewissermaßen in Schutz, „dass das nur alleine dem Trainer in die Schuhe zu schieben, auch völlig falsch ist.“

Eine Entscheidung wird fallen – pro oder contra. Die nächsten Stunden, möglicherweise Tage werden darüber entscheiden, wohin und vor allem mit wem Rapid in die restliche Saison geht.

„Ich kann es nicht sagen, ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht habe ich schon ein, zwei Gespräche und weiß mehr. Vielleicht braucht es ein, zwei Tage, um vom nächsten Schritt überzeugt zu sein, den du machst.“





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