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Neo-Altach-Coach Pastoor: Organisation ist alles

Der neue Altach-Coach gibt Einblick in seine Herangehensweise.

Neo-Altach-Coach Pastoor: Organisation ist alles Foto: © GEPA

Zwei Jahre in Vorarlberg haben ausgereicht, um bei Alex Pastoor bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

"Es fühlt sich wie ein Heimkommen an. Ich habe mich damals sehr wohlgefühlt", sagt der 52-Jährige bei seiner Präsentation als neuer Trainer des SCR Altach.

Bei den Rheindörflern hat er seine Spielerkarriere 2001 ausklingen lassen, davor lief er auch für Austria Lustenau auf. 

Der Kontakt zum SCRA ist seither nie abgerissen, wie Sportdirektor Georg Zellhofer erklärt. "Wir haben uns auch oft über Spieler aus Holland ausgetauscht. Ich bin von seiner Art und Weise einfach sehr positiv angetan", so Zellhofer.

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Zellhofer: "Gut, einmal keinen Österreicher zu haben"

Pastoor war einer von mehreren Kandidaten, wie Altachs Sportchef erklärt. Weitere Namen auf seiner Liste nennt er aber nicht. Für Pastoor würden seine Erfahrungen bei anderen Teams sprechen, die er auch in schwierigen Situationen übernommen hat.

"Wir haben uns aus vollster Überzeugung entschieden. Ich denke, es ist gut, auch einmal einen Trainer zu haben, der nicht aus Österreich kommt. Sondern aus einer Liga, die einen sehr interessanten Fußball spielt auch eine gewisse Philosophie verfolgt. Es geht darum, auch ein bisschen querzudenken und einige Aspekte aus dieser Liga mitzunehmen. Auch wenn wir uns sehr wohl bewusst sind, in welcher Situation wir uns befinden", sagt Zellhofer.

Die Situation ist klar. Altach geht mit nur einem Punkt Vorsprung auf Wacker Innsbruck als Tabellen-Vorletzter der Qualifikationsgruppe in die letzten zehn Spiele der Saison. Dem Ziel Klassenerhalt wird also alles untergeordnet.

Pastoor: "Ich bin kein Zauberer, der spielt in Barcelona"

Von der positiven Einstellung der Mannschaft hat sich Pastoor zuletzt beim 3:1-Sieg gegen Austria Wien persönlich live vor Ort überzeugt. "Die Mannschaft war sehr gut organisiert. Auch der Spirit nach dem 1:1 hat mir gefallen. Die Köpfe sind oben geblieben", so Pastoor.

"Gegen den LASK war die Mannschaft im defensiven Bereich fast noch besser organisiert - mit Ausnahmen in ein paar Momenten", findet der Niederländer.

Organisation ist überhaupt ein zentrales Wort in seinem Plan: "Ich kann Menschen gut verbinden und sie motivieren. Ich bin kein Zauberer. Es gibt nur einen Zauberer und der spielt in Barcelona. Aber organisieren kann ich. Das ist wichtig. Erfolg sehe ich dann immer als Output von diesen Dingen."

Offensiv-Fußball wird Altach unter Pastoor also nicht erwarten, das gibt der neue Chefcoach gleich zu. "Weil ich selbst nicht so ein guter Spieler war, war es mein Job, zu organisieren und zu schauen, dass es wenige Konter gegen die eigene Mannschaft gibt. So bin ich auch als Trainer. Angriff ist schön, aber ich achte sehr auf die Restverteidigung."

Erfolgreicher Abstiegskampf bei Excelsior und Sparta Rotterdam

Erfolgreich bewiesen hat er seine Trainer-Fähigkeiten in ähnlichen Situationen in den Niederlanden. "Wir hatten damals einen Plan und haben daran festgehalten. Ab und zu haben wir verloren, manchmal schlecht gespielt und ein Remis geholt. Aber wir sind nicht in Panik geraten und haben den Spielern vertraut. Das hat uns Erfolg gebracht. Auch bei Slavia Prag war das so. Es war eine fremde Liga für mich. Die Spieler kannte ich davor auch nicht, aber wir haben gut zusammengearbeitet. Und es hat geklappt."

Damit ihm in der österreichischen Bundesliga kein Spieler fremd ist, wird Pastoor in den nächsten Wochen und Monaten von Sportchef Zellhofer besonders intensiv unterstützt. "Er bekommt 24 Stunden vollste Unterstützung. Das haben wir schon durchbesprochen. Wir kennen jeden Spieler, jede Mannschaft", so Zellhofer.

Um seinen Spielern den Druck im beinharten Abstiegskampf zu nehmen, will er selbst als positives Beispiel vorangehen. "Das ist das Wichtigste. Wenn Spieler bei dir Panik sehen, was soll man dann von einem Spieler erwarten?"

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