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Liendl: 40m-Traumtor schon länger geplant

WAC-Routinier spart trotz 6:0 und Weitschuss-Traumtor nicht mit Kritik.

Schöne Tore hat Michael Liendl in seiner Fußballerkarriere schon einige geschossen, aber was dem 32-jährigen Steirer in Mattersburg gelang, war eine Premiere.

Der Weitschuss-Treffer aus 40 Metern beim 6:0-Kantersieg des Wolfsberger AC bei den Burgenländern stand noch auf der To-do-Liste des Mittelfeldspielers.

"Ich habe mir schon sehr oft vorgenommen, so einen Schuss zu probieren, habe es aber nie wirklich umgesetzt", erzählt der dreifache Torschütze des Nachmittags bei "Sky".

Bevor Liendl viel Gefühl bewies, hatte er das nötige Auge für diesen Ausnahmetreffer: "Schon bevor ich den Ball bekommen habe, habe ich gesehen, dass der Torhüter ein bisschen vor dem Tor steht. Dass ich ihn so treffe, ist natürlich auch ein bisschen Glück", bleibt der ehemalige Niederlande- und Deutschland-Legionär bescheiden.

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Ilzer adelt Liendl und Schmerböck

Eine lange Eingewöhnungszeit hat die Nummer zehn der Wolfsberger in seiner alten Heimat nicht benötigt. Nach dem Assist beim Sieg gegen die Austria kamen in Mattersburg - neben seinen drei Treffen - noch zwei Torvorlagen dazu.

Mit Liendl verfügen die Kärntner wieder über einen Denker und Lenker im Mittelfeld, der in der Vorsaison noch schmerzlich vermisst wurde. Neben ihm blüht mit Marc Andre Schmerböck ein weiterer Rückkehrer so richtig auf.

Nach der Vorsaison beim SK Sturm Graz aussortiert, weiß der 24-Jährige in Wolfsberg sofort wieder seine Klasse auszuspielen. So durfte auch er über drei Treffer jubeln.

"Sie haben einfach gezeigt, welche Qualität und auch Kreativität sie am Ball haben", adelt Trainer Christian Ilzer seine Torschützen, wobei er Schmerböck besonders hervorhebt.

"Er hat einfach die Schnelligkeit, nimmt den direkten Weg in den Strafraum und hat einen unglaublich starken Abschluss", so Ilzer, der einen "unglaublich effektiven" WAC sah.

Kritik trotz 6:0: "Das war einfach nicht wirklich gut"

Trotz dieses hohen Auswärtssiegs, der noch dazu der erste des WAC überhaupt im Pappelstadion war, sparen aber sowohl Trainer als auch Spieler nicht mit Kritik am eigenen Auftreten.

"Ich muss schon sagen, dass wir in den ersten 30-35 Minuten überhaupt nicht ins Spiel gefunden haben. Da haben wir keine Zweikämpfe angenommen, das war einfach nicht wirklich gut. Durch das 1:0 sind wir besser ins Spiel gekommen", findet Liendl.

"Wenn man 6:0 gewinnt, soll man nicht zu viel nörgeln, aber Fakt ist, dass wir über 90 Minuten nicht unbedingt eine Topleistung abgeliefert haben", ortet der Routinier noch Luft nach oben.

Trainer Ilzer gibt seinem Schützling recht: "Zu Beginn der ersten und zweiten Hälfte haben wir größere Schwierigkeiten gehabt, da ist Mattersburg zu Torchancen gekommen."

Am Ende überwiegt nach einem derart hohen Resultat aber pure Freude: "Es war ein Tag, an dem nach vorne hin alles aufgegengen ist. Hinten haben wir einen starken Alexander Kofler gehabt - und ein bisschen Glück."


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