Eigentlich hatte Tobias Lawal ja fast schon einen gemütlichen Sonntagnachmittag.
Beim 4:0-Kantersieg seines LASK gegen den SK Austria Klagenfurt hatte der Schlussmann der Linzer über 90 Minuten kaum etwas zu tun.
In Abwesenheit des mit einer Gehirnerschütterung außer Gefecht gesetzten Alexander Schlagers, lieferte Lawal eine fehlerfreie, solide Leistung ab.
Bis es in Minute 64, kurz nach dem Goldtor von Innenverteidiger Ziereis, plötzlich lichterloh im Sechzehner der Oberösterreicher brannte. Doch "Feuerwehrmann" Lawal war genau dieses eine Mal zur Stelle, als ihn seine Vorderleute am meisten brauchten.
Lawal: "Habe natürlich ein bisschen Glück gehabt"
Mit einer Wahnsinnsparade entschärfte der 22-Jährige eine Ko-Produktion von Christopher Wernitznig und Sebastian Soto, die gut und gerne die Wende in einer bis zu diesem Zeitpunkt noch umkämpften Partie bringen hätte können.
Seine Riesentat erklärte der überglückliche etatmäßige Zweiergoalie gegenüber "Sky" folgendermaßen: "Ich habe in der Situation versucht, dass ich mich groß mache, irgendwie ein Körperteil noch hinter den Ball bringe. Dabei habe ich natürlich ein bisschen Glück gehabt, das gehört in der Situation aber dazu."
Paraden wie diese dürften seinen Herzensverein wohl auch dazu bewegen, dem Eigengewächs in der kommenden Spielzeit das Vertrauen auf dem vakanten Einsergoalie-Posten zu schenken. Ein Umstand, der Lawal vor allem Dankbarkeit abringt.
"Ich habe davor schon extremes Vertrauen gespürt vom Verein. Das hat mir heute und in den letzten Monaten geholfen. Da kann ich richtig befreit spielen. Ich versuche mich im Training und den Spielen einfach zu beweisen und will zeigen, was ich drauf habe."
Kühbauer über Lawal-Leistung: "Bravourös gemacht"
In Cheftrainer Didi Kühbauer hat Lawal jedenfalls einen großen Unterstützer gefunden. Der 52-Jährige zeigte sich nicht nur angesichts der Mannschaftsleistung hochzufrieden, sondern hob neben Premieren-Torschütze Ziereis auch die Vertretung von Alexander Schlager positiv hervor: "Was Tobi zu halten gehabt hat, das hat er bravourös gemacht."
Auch Sportkoordinator Dino Buric war voll des Lobes für den aufstrebenden Schlussmann. "Tobi ist ein junger Torhüter, der seine ersten Bundesligaminuten sammelt. Er macht das sehr gut uns wird unser vollstes Vertrauen bekommen."
Sowohl Kühbauer, als auch Buric wissen aber um das starke Kollektiv des Vereins auf der Tormannposition.
"Wir sind auf der Torhüterposition mit Tobi Lawal, Nikolas Polster und Lukas Jungwirth gerade gut aufgestellt, vor allem was die Österreicher betrifft, die alle in ihren diversen Nationalteams vertreten sind. Das sind alles Zukunftsaktien. Wir wollen auf die Jungs bauen, ihnen vertrauen und ihnen die Chance geben.", so Dino Buric in der Halbzeitpause.
Kühbauer sieht den LASK in torhüterischen Balangen sogar der nationalen Konkurrenz voraus. "Es ist schön zu wissen, dass wir vier gute Torhüter haben. Das hat in der Liga keine andere Mannschaft."