news

LASK: "Erholen, analysieren und daraus lernen"

Die Linzer gehen erschöpft in die Länderspielpause - Jubel beim WAC.

Für Österreichs Vize-Meister LASK jagte im August ein Highlight das nächste. Magische Nächte im Europacup, Siegesserie in der Bundesliga und das alles unter einem neuen Trainer.

Doch nach neun Spielen in einem Monat konnten die Athletiker im Heimspiel gegen den starken WAC die nötigen Kräfte nicht mehr mobilisieren, mussten sich verdient mit 0:1 geschlagen geben (Alle Infos >>>).

"Ich glaube, man hat gesehen, dass bei uns heute einfach die Frische gefehlt hat. Von unserer Seite Glückwunsch an den WAC", sagte LASK-Trainer Valerien Ismael nach der Partie am "Sky"-Mikrofon. Für den Franzosen waren die vergangenen Wochen ein Ausblick auf das, was seinem Team im Herbst noch bevorsteht.

"Kein Vorwurf an die Mannschaft"

"Wir müssen jetzt erholen, analysieren und daraus lernen"

Ismael über die Länderspielpause

Es sei ein Spiel gewesen, dass man bei 0:0 herunterspielen müsse, so Ismael. Das war an diesem Tag nicht möglich, weil der WAC genau im richtigen Moment zuschlug. Für die Kärntner hat der Sieg beim LASK einen besonderen Stellenwert. "Die Jungs freuen sich natürlich im Überfluss. Aber das ist okay, weil es nicht selbstverständlich ist, dass man hier gewinnt", so WAC-Trainer Gerhard Struber.

Auch Siegtorschütze Michael Liendl pflichtet seinem Coach bei: "Hier in Linz muss immer Geduld und Glück dabei sein und du musst vorne eiskalt zuschlagen. Das ist uns heute geglückt. Wenn du auswärts in Linz gewinnst, dann ist das schon etwas Besonderes."

Im Lager der Atheltiker waren alle Beteiligten sichtlich erleichtert, dass nun einmal eine Pause ansteht. Trainer Ismael bringt es auf den Punkt: "Die Länderspielpause wird uns guttun. Wir müssen jetzt erholen, analysieren und daraus lernen. Aber kein Vorwurf an die Mannschaft. Wir nehmen das hin, wir sind Sportler, wir haben heute verloren, aber wir haben trotzdem einen guten Saisonstart hingelegt."



Keine Chance ohne Rotation

Auch wenn der LASK spielerisch immer noch ähnlich auftritt wie unter Ex-Trainer Oliver Glasner, hat unter Ismael, auch bedingt durch die Mehrfachbelastung, das Rotationsprinzip Einzug gehalten. Der 42-Jährige sieht seine Herangehensweise mehr als bestätigt.

"Es erwarten uns schwere Wochen. Man hat gesehen, dass uns zwei Tage Pause nicht reichen, damit müssen wir besser umgehen. Deshalb ist es wichtig, dass alle Spieler fit sind, damit wir die Möglichkeit haben, zu rotieren", sagt er. Gegen den WAC fielen mit Kapitän Gernot Trauner (angeschlagen) und Peter Michorl (private Gründe) zwei Leistungsträger kurzfristig aus. Andere wie Thomas Goiginger oder Joao Klauss rackerten zwar, wirkten aber mit zunehmender Spielzeit müde.

Es sei ein Ausblick auf das gewesen, was ab Ende September auf sie zukommen würde. Es würde bis Dezember so weitergehen, stellt Ismael klar. "Das ist die Bestätigung, dass es ohne Rotation schwierig wird", so der Franzose.

Dem Übungsleiter der Oberösterreicher ist aber anzumerken, dass er unheimlich stolz auf die Leistungen seiner Mannschaft in den vergangenen Wochen ist.

"Wollten es mehr"

Stolz kann auch Gerhard Struber auf sein Team sein. Die Wolfsberger, denen nicht wenige vor Saisonstart einen Einbruch prophezeit hatten, scheinen sich aktuell als Nummer drei des Landes zu etablieren, verkürzten mit dem Sieg den Rückstand auf den LASK auf nur einen Zähler.

"Ich denke, wir haben es ein Stück mehr gewollt. Wir haben einfach alles reingeschmissen, was uns heute zur Verfügung gestanden ist. Am Ende, denke ich, hätte der Sieg auch höher ausfallen können", sagt der WAC-Trainer.

Lange Zeit neutralisierten sich beide Mannschaften, der WAC hatte die etwas besseren Möglichkeiten, der LASK vor allem zum Ende der ersten Halbzeit hin richtig gute Szenen. Es sei über weite Strecken ein richtiger Abnutzungskampf gewesen. Die Partie sei von Pressing, Gegenpressing und Konterpressing dominiert worden, erklärt Struber. 

"Das hat natürlich viel Kraft gekostet, aber genau das wollten wir. Wir wollten diesen Einsatz heute liefern, weil wir wussten, dass wir den Gegner damit in eine Situation bringen, in der ihm vielleicht Brügge in Erinnerung gerufen wird", erklärt er das Mittel zum Sieg.

Während die Wolfsberger voller Selbstvertrauen in die Länderspielunterbrechung gehen, gibt es beim LASK nur einen Gedanken: Erholung. "Die internationalen Spiele haben viel, viel Kraft gekostet. Deshalb müssen wir uns erstmal erholen", wiederholt Ismael, dem die Erschöpfung an diesem Tag anzusehen ist.

Kommentare