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Schlager entschuldigt sich für Patzer in Salzburg

LASK-Tormann unterlief im Schlager bei Meister Salzburg ein eher seltener Fehler.

Alexander Schlager hat dem LASK in den gut zweieinhalb Jahren, in denen er das Linzer Tor als Nummer eins hütet, schon viele Punkte gerettet.

Umso mehr schmerzt es den ÖFB-Goalie, dass er sich ausgerechnet im Bundesliga-Spitzenspiel bei Red Bull Salzburg einen seltenen Fehler leistete und Mergim Berisha bei der 1:3-Niederlage in der Mozartstadt (Spielbericht>>>) den Ball vorm 1:2 aus Linzer Sicht auf dem Silbertablett servierte.

"Es tut mir extrem leid für die Mannschaft. Wir haben heute alles investiert und es war dann einfach eine blöde Aktion, die ich einfach besser klären muss. Dann verlierst du eine so knappe Partie", entschuldigt sich Schlager nach dem Spiel bei "Sky".

Goiginger: "War ein Spiel auf Messers Schneide"

Doch was war überhaupt geschehen? Nach 60 Minuten stand es im Duell um die Bundesliga-Tabellenführung zwischen Salzburg und dem LASK 1:1, die Partie war in beide Richtungen hin offen, wobei Salzburg nach Seitenwechsel den besseren Start erwischte. Dann die spielentscheidenden Minuten: Zunächst scheitert Thomas Goiginger in Minute 61 nach einem tollen Solo-Lauf mit einer Top-Chance an Cican Stankovic, 90 Sekunden später gehen die Mozartstädter durch Berisha in Führung.

"Es war ein Spiel auf Messers Schneide. Wer vor dem Tor kälter ist, bekommt dann den Sieg. Das war heute Red Bull Salzburg", ärgert sich Goiginger, dass die "Bullen" in Minute 62 einen Freistoß kurz abspielten, sofort ins Pressing gingen, nachdem dieser bei Philipp Wiesinger landete, und so Schlager im LASK-Kasten aus dem Konzept brachten. Patson Daka lief den ÖFB-Goalie mit hohem Tempo an, Schlager versuchte dennoch flach rauszuspielen und bediente unabsichtlich Salzburg-Stürmer Berisha.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Berisha hatte mit Schlager-Patzer spekuliert

Der Deutsche zögerte keine Sekunde, sah, dass Schlager zu weit vor seinem Kasten stand und schlenzte die Kugel zum 2:1 am 24-Jährigen vorbei. "Ich kenne Alex Schlager sehr lange, ich habe ein bisschen spekuliert. Der Ball ist genau zu mir gekommen, dann habe ich es probiert und wurde belohnt", erklärt Berisha, der mit Schlager jahrelang gemeinsam in der Red Bull Akademie aber auch für ein Jahr beim LASK zusammengespielte.

Schlussendlich stellte sich Berishas Treffer als entscheidend heraus, wenngleich Enock Mwepu in der Nachspielzeit noch das 3:1 nachlegte. Die Linzer konnten sich nach intensiven Wochen mit kaum Rotation gegen fitter wirkende Salzburger nicht mehr vom Rückstand erholen und kassierten die erst zweite Saisonniederlage in der Bundesliga. Für LASK-Coach Dominik Thalhammer war das 1:2 aus oberösterreichischer Sicht der spielentscheidende Moment.

Thalhammer: "Salzburg hat kaum kombinativ gespielt"

"Die Tore waren sehr bitter, solche Fehler darfst du dir gegen Salzburg nicht erlauben", konstatiert der gebürtige Wiener nach Abpfiff. Seinen Keeper nimmt er allerdings aus der Schusslinie: "Salzburg hat den Druck erhöht. Natürlich wäre es besser gewesen, mit dem ersten Kontakt wegzuspielen, aber wie gesagt, es war sehr großer Druck auf ihm."

Wie auch Jesse Marsch, der den Unterschied zwischen Salzburg und dem LASK am Sonntag im höheren Tempo der "Bullen" ausmachte (Alle Infos>>>), sah auch Thalhammer ein Linzer Problem mit den schnellen Spitzen der Mozartstädter rund um Patson Daka. "Salzburg hat kaum kombinativ gespielt, sondern immer gleich den Ball in die Tiefe gespielt. Das war sehr schwierig für uns. Meine Mannschaft hat das über weite Strecken gut gemacht, in der einen Situation leider nicht", konstatiert der 50-Jährige.

Platz eins weg! "Wirft uns nicht aus der Bahn"

Dennoch darf Thalhammer mit seiner ersten Halbsaison beim LASK zufrieden sein. Nach der überraschenden Entlassung von Fan-Liebling Valerien Ismael und einer holprigen Vorbereitung hatte der ehemalige Damen-Teamchef auch aufgrund seines früheren Jobs keinen einfachen Stand in der Öffentlichkeit. Dem Image als "Damen-Trainer" konnte er schnell trotzen und feierte mit dem LASK innerhalb kurzer Zeit große Erfolge, unter anderem mit dem Einzug in die Europa-League-Gruppenphase. Aber auch in der Bundesliga lief es bisher trotz der Dreifach-Belastung mehr als ordentlich.

Dieser Umstand ändert sich auch nach der Pleite in Salzburg und dem Verlust der Tabellenführung nicht. "Das wirft uns nicht aus der Bahn, weil wir gute Sachen rausnehmen werden. Wir konnten vieles umsetzen in der ersten Halbzeit und Salzburg richtige Probleme bereiten", analysiert Thalhammer, der vor allem den Lerneffekt der Niederlage herausstreicht: "Es war sicher ein hochintensives Spiel. Solche Spiele hat man nicht jede Woche in der Liga. Diese Erfahrung wird die Mannschaft auch weiterbringen."

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