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"Müssen mehr an unsere Grenzen gehen"

Sturm-Sportchef Kreissl nach 0:5-Packung überrascht. Neuzugänge stimmen zuversichtlich.

Die 0:5-Testspiel-Niederlage gegen Sparta Prag geht an Sturms Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl nicht spurlos vorbei.

"Es fühlt sich ungewohnt an. Die höchste Niederlage inklusive Sommer-Vorbereitung war ein 0:2. Es ist für uns alle überraschend. Wir müssen das Spiel als Weckruf verstehen", erklärt der 42-Jährige bei "Sky Sport Austria".

Die Einstellung der Blackies passte Kreissl gar nicht: "Wir müssen in solchen Situationen mehr an unsere Grenzen gehen. Das war zu wenig zu erkennen."

Mehr Ernsthaftigkeit gefordert

Kreissl glaubt auch zu wissen, warum das so war: "Bis jetzt ist alles ziemlich harmonisch verlaufen. Auch die Testspiele waren, wie man sie sich vorstellt, und endeten mit klaren Siegen. Jetzt hat die Mannschaft richtig Gegenwind verspürt und sich für meinen Begriff zu wenig dagegen aufgelehnt."

Die Niederlage gegen die Tschechen soll, so hofft der Sportchef, positive Auswirkungen haben: "Es ist für die Psyche ein Weckruf. Mir ist es nicht anders gegangen. Du sitzt dort, freust dich auf ein Spiel und wenn es drei, vier zu null steht, wird dir bewusst, dass es richtig deutlich wird. Ich glaube, den Spielern ist es auch so gegangen. Der Gegner war willig und hat nicht nachgelassen. Da müssen wir von der Ernsthaftigkeit her ganz anders an die Sache herangehen. Es ist ein Erlebnis, das heilsame Wirkung haben kann."

Abgesehen vom Test zieht Kreissl eine positive Zwischenbilanz über die Vorbereitung. Das betrifft auch die drei Neuzugänge Martin Ovenstad, Baris Atik und Seifedin Chabbi: "Wir haben Spieler um Preise bekommen, die gut für uns waren. Es war auch eine Botschaft, dass wir nicht am Geld sitzen, sondern mit gutem Augenmaß großes Talent verpflichten wollen, um die Mannschaft zu entwickeln."

Neuzugänge: Ähnlich wie Jeggo, zusätzliche Waffen

Ovenstad sei ein anderer Spielertyp als der im Herbst groß aufspielende Uros Matic. "Ich würde ihn als sehr modern bezeichnen, weil er offensiv und defensiv spielen kann. Er ist ein technisch feiner Spieler. Er gibt von der ersten Einheit an 100 Prozent, ist konzentriert und fokussiert. Er ist nicht ganz unähnlich wie Jeggo, weil er auch im Tackling stark ist."

Hoffenheim-Leihgabe Atik bezeichnet Kreissl als "Riesentalent". Der Plan von Sturm durch seine Verpflichtung sei es, "aus dem Mittelfeld mehr Torgefahr ins Spiel zu bringen". Der 22-Jährige sei eine "zusätzliche Waffe" im Sturm-Spiel, allerdings müsse man erst sehen, wie schnell er sich in der Mannschaft integriert und sich in der Liga zurechtfindet.

Bei Angreifer Chabbi hebt Kreissl dessen "unglaubliche Sprungkraft" hervor, über die Sturm davor in der Offensive in Kombination mit Geschwindigkeit noch nicht verfügt habe. Ähnlich wie Deni Alar, Stefan Hierländer oder Philipp Huspek sei Chabbi jemand, bei dem es zuletzt nicht so gelaufen ist, allerdings sei er noch jünger als die Genannten und habe daher noch mehr Potenzial, um sich zu entfalten.

Bei den bisher in Österreich unbekannten Neuen Ovenstad und Atik war es Kreissl ein persönliches Kennenlernen besonders wichtig. Atik habe man aus diesem Grund nach Graz einfliegen lassen, mit dem Norweger habe es mehrere längere Telefonate gegeben.

Möglicherweise bekommen die Neuen am Dienstag ihre ersten Einsatzminuten in schwarz-weiß, dann trifft Sturm auf Slovan Liberec (16 Uhr).

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