Die grundsätzliche Änderung des Bundesiga-Formats ab der Saison 2018/19 ist beschlossen, die Details sind aber weiter unklar.
Die niederländische Consulting-Firma Hypercube hat in einem wochenlangen Prozess 21 Basis-Modelle - mit diversen Variationen 106 Modelle - erarbeitet, nun laufen die Verhandlungen, wie der Modus in Österreichs höchsten Spielklassen künftig aussehen soll.
"Es werden für die Arbeitsgruppen der Liga noch sehr intensive Wochen", sagt Bundesliga-Vizepräsident Markus Kraetschmer.
Auf der Homepage der Austria nimmt der AG-Vorstand der "Veilchen" zu einigen offenen Punkten Stellung und erklärt, in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht und wie sich der Status Quo darstellt. Das sind die offenen Fragen (und Antworten) zur Bundesliga-Reform:
Wann wird das finale Modell präsentiert?
Am 9. Dezember soll das endgültige Modell mit allen Einzelheiten im Rahmen der Liga-Hauptversammlung in Wien präsentiert werden. Bislang kam es zu drei Treffen und Verhandlungen gewisser "Stakeholder" wie ÖFB, Klubs, TV-Partner, Trainer, Fans, Journalisten, Spieler und Spielergewerkschaft, Bundesliga-Partner und Sponsoren sowie Legenden.
Was steht schon fest?
Fix ist: Die Bundesliga wird als Zwölferliga ausgetragen und besteht aus einem Grunddurchgang (Hin- und Rückspiel) sowie dem Playoff. Sechs Teams werden ein Meister-Playoff bestreiten, die restlichen sechs Mannschaften das Abstiegs-Playoff. Weitere Details sind noch unklar.
Wie wird der Abstieg geregelt?
In dieser Angelegenheit sei man schon "sehr weit". Grundsätzlich beschlossen ist, dass der Letzte der Zwölferliga nach dem Playoff absteigt. Möglicherweise wird jedoch auch beschlossen, dass der Elfte in eine Relegation mit dem Zweiten der zweiten Leistungsstufe muss. "Dann bedarf es aber wieder eines neuen Beschlusses", so Kraetschmer.
Wie steht es um die Vergabe der Europacup-Plätze?
Unterschiedliche Ansichten gibt es bezüglich der Vergabe der Europacup-Startplätze. "Mit dem derzeitigen Stand und den von einigen favorisierten Modellen sind wir absolut noch nicht zufrieden. Aber es gibt 106 (!) verschiedene Varianten, da bedarf es noch intensiver Diskussionen, es geht um sehr grundlegende Entscheidungen", verrät Kraetschmer.
So gibt es Überlegungen, den Erstplatzierten des unteren Playoffs mit einem Europacup-Platz zu belohnen. "Es kann aber nicht sein, dass der Vierte oder Fünfte im oberen Play-off diejenigen sind, die dann überhaupt keine Chance auf einen UEFA Startplatz haben", gibt der violette CEO zu bedenken. "Es muss schon bestmöglich gewährleistet sein, dass am Ende des Tages der Klub, der sich über die gesamte Saison den Startplatz erarbeitet hat, diesen auch verdient. Und vielleicht nicht nur ein Spiel darüber entscheidet, ob man international dabei ist oder nicht." Denn womöglich könnte diese Variante sogar dazu führen, dass einige Klubs am Ende des Grunddurchgangs "taktieren" und lieber im unteren Playoff gegen vermeintlich leichtere Gegner um die Europacup-Teilnahme spielen. "Das wäre absolut nicht im Sinne der sportlichen Entwicklung", fürchtet Kraetschmer.
Welche Fragen sind noch offen?
Diverse Einzelheiten sind nach wie vor nicht geklärt. In der zweiten Leistungsstufe werden wohl bis zu drei Amateurteams von Klubs aus der höchsten Spielklasse erlaubt sein. Die letzten drei Mannschaften der zweiten Liga müssen in die drei Regionalligen absteigen, aus der drei Aufsteiger nach oben kommen. Weiters ist zum Beispiel abzuklären, ob Gelbe Karten nach dem Grunddurchgang und/oder den Playoffs mitgenommen werden oder nicht.
Fazit
In den etwas mehr als drei Wochen bis zum 9. Dezember wartet noch einiges an Arbeit auf die Verantwortlichen. Nach den drei Treffen der "Stakeholder" liegt nun ein fast 40-seitiges Grundlagenpapier vor, indem zwar noch keine Details verraten werden, wie die Einzelheiten am Ende aussehen, das aber als Entscheidungsgrundlage dienen soll. Womöglich kommen in den nächsten Wochen bis zur Hauptversammlung weitere Details ans Tageslicht.