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Hartberg: Mit Schopps "neuem Profil" gegen den Abstieg

Um England-Erfahrungen gereifter Trainer-Rückkehrer soll das Ruder rumreißen. Auch Verstärkungen sollen ihren Zweck erfüllen.

Hartberg: Mit Schopps Foto: © GEPA

Das englische Vorbild als "Manager" des gesamten Sportbereichs hat Markus Schopp noch nicht ganz verinnerlicht.

"Meine Rolle als Trainer ist die, die bisher übergeordnet war", sagt der Rückkehrer beim TSV Hartberg eine Woche vor dem Frühjahrsstart.

Seine ersten zwei Monaten beim Schlusslicht der Admiral Bundesliga hat Schopp dafür genutzt, strukturell und personell umzukrempeln, ein neues "Profil" der Mannschaft zu entwickeln. Das soll sich in der Tabelle niederschlagen.

Entwicklung ist da, aber "Luft nach oben"

"Unsere Zielsetzung ist ganz klar, dass unsere Ideen nicht nur auf dem Platz sichtbar werden, sondern auch bei den Punkten", meint Schopp.

Zwei davon fehlen aktuell auf den Vorletzten Ried, vier sind es auf den Zehnten Altach. Sechs Runden warten im Grunddurchgang noch, ehe die Punkteteilung ansteht. Diese wird in Hartberg als neue Chance gesehen.

Prinzipiell gehe die Entwicklung seiner Mannschaft in die richtige Richtung, urteilt Schopp. "Aber es gibt noch viel Luft nach oben."

Verstärkungen satt für den Abstiegskampf

Der 48-Jährige ist wieder dort angekommen, wo er bis Juni 2021 drei Jahre lang erfolgreich werkte. Die Station Barnsley in Englands zweiter Liga endete nach einigen Monaten rasch, von der Insel brachte Schopp die Erweiterung seines Kompetenzbereichs mit in die Oststeiermark.

Die ersten Wochen seiner Tätigkeit beschreibt der ehemalige Teamspieler mehr als Abgleichung seiner Vorstellungen mit seinem Trainerteam. "Es ist wichtig, dass wir einander abstimmen, dass alles in die gleiche Richtung geht."

Für das operative Geschäft am Transfersektor iar weiter Vereinsobmann Erich Korherr zuständig.

Dort setzt Hartberg auf ein bewährtes Gesicht. Donis Avdijaj wurde leihweise vom FC Zürich zurückgeholt und soll die Offensive beleben. Er dürfte kaum Eingewöhnungszeit benötigen.

Ousmane Diakite kam von Red Bull Salzburg für das zentrale Mittelfeld, der hoch veranlagte 22-Jährige aus Mali hat nach einem Kreuzbandriss aber seit Monaten kein Pflichtspiel mehr bestritten. Mit ihm soll laut Schopp "im Laufe des Frühjahrs" ein wichtiger Eckpfeiler heranwachsen.

Am letzten Tag des österreichischen Transferfensters war Hartberg noch umtriebig: Der ehemalige Austrianer Dominik Prokop, Talent Julian Halwachs vom FC Liefering und Mamadou Sangare von Salzburg wurden fürs Mittelfeld verpflichtet.

Trotz Abstiegssorgen wird an der Zukunft weitergefeilt

Eine unerwartete Baustelle tat sich im Tor auf. Kapitän Rene Swete trat überraschend zurück, Nummer eins im Hartberger Gehäuse ist nun Raphael Sallinger. Der 27-Jährige war im Herbst schon viermal in der Meisterschaft gefordert. "Er hat sich die Chance verdient", betont Schopp. Druck soll der ehemalige U21-Teamtorhüter Fabian Ehmann machen, der vom SV Horn kam.

Als Abgänge stehen Eylon Almog, Thomas Kofler und Albert Ejupi zu Buche, auch Seth Paintsil darf sich einen neuen Klub suchen. Okan Aydin dürfte ebenfalls keine große Rolle mehr spielen.

Hartberg startet in Ried in Schopps zweite Ära beim Verein. Im Innviertel soll sich ein "aktives" Gäste-Team zeigen.

Aktiv arbeitet der TSV auch im Hintergrund, um den Verein auf eine neue Stufe zu stellen. Dass in Hartberg ein neues Stadion errichtet werden soll, ist weiterhin Thema. Mit der zweiten Mannschaft wird der Sprung in die steirische Landesliga (4. Leistungsstufe) angestrebt.

Gemunkelt wird außerdem über eine Kooperation mit dem SV Lafnitz. Beim Zweitligisten aus der Nachbarschaft könnten Talente ihren Feinschliff erhalten.

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