news

Austria: Kein Geld mehr von Gazprom

Dennoch arbeiten die Veilchen ihren Schuldenberg weiter mit Erfolg ab.

Austria: Kein Geld mehr von Gazprom Foto: © GEPA

Der oft zitierte finanzielle Rucksack der Wiener Austria ist leichter geworden, der Weg zur wirtschaftlichen Gesundung jedoch noch weit.

AG-Vorstand Gerhard Krisch berichtet am Mittwoch, dass die Verbindlichkeiten um sieben Millionen Euro auf rund 63 Mio. verringert wurden. Der noch ein Jahr laufende Vertrag mit dem russischen Sponsor Gazprom wird jedoch ausgesetzt. Der Austria entgehen damit Einnahmen von kolportiert fünf Millionen Euro.

Laut Krisch habe das Erdgasunternehmen klar dargestellt, dass es keine Zahlungen wird leisten können. "Wir haben gemeinsam entschieden, den Vertrag auslaufen zu lassen."

Zu einer Kündigung vonseiten der Austria kam es deshalb nicht, weil ein Rückforderungsrisiko aus der vergangenen Saison gebannt werden soll.

FAK auf der Suche nach neuem Brustsponsor

Die Austria hatte im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine entschieden, Werbeflächen von Gazprom wie auf dem Trikot der in der 2. Liga engagierten Young Violets oder auf LED-Banden verschwinden zu lassen. Vertragsinhalte wurden damit nicht eingehalten.

Bis zum offiziellen Vertragsende im kommenden Jahr wird der Schriftzug des Unternehmens nun lediglich auf der Akademie zu sehen sein. Kirsch sprach von einem "Minimum" an Werbung, das der Verein erfüllen werde.

Um die entgangenen Zahlungen abzufedern, arbeitet die Austria im Hintergrund an Lösungen. Ein Brustsponsor wird gesucht. Krisch verwies dabei aber auf die aktuell schwierige wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen. Man führe jedoch Gespräche, sagte der AG-Boss.

Insignia-Vertrag läuft im August aus

Jene mit Insignia sind offenbar schon länger beendet. Der Vertrag mit dem Lifestyle-Unternehmen, das über die gemeinsame Marketing-GmbH Sponsoren akquirieren sollte, läuft nach einer Kündigung vonseiten der Austria mit Mitte August aus.

 

Kosten einsparen und auf eine sportlich rosige Zukunft hoffen lautet die Devise. Wie Krisch ausführt, sei der Weg zu zusätzlichen Millionen vor allem über Auftritte im Europacup zu erreichen. Neben UEFA-Prämien bieten diese auch die Bühne für Spieler samt möglicher Transfererlöse.

Die Austria wird heuer entweder in der Europa League oder der Conference League eine Gruppenphase bestreiten. Drei Millionen Euro Startgeld sind den Violetten sicher.

"Wir wollen oben in der Meistergruppe mitspielen und das perspektivisch so oft wie möglich, um international zu spielen", betont Krisch. Dementsprechend habe die Austria auch auf dem Transfermarkt agiert.

FAK-Transfers: "Vorgriff dank der Einnahmen"

"Wir haben einen Vorgriff gemacht dank der Einnahmen, die wir bekommen. Jedes Unternehmen muss in sein Kernprodukt investieren, und das haben wir gemacht", so Krisch.

Angeführt von Millionenmann Marko Raguz vom LASK holten die Favoritner im Sommer Qualität in den Kader. Neun Zugänge verzeichnete die Austria. Es hätten aber auch elf Profis den Dritten der abgelaufenen Saison verlassen, hielt die Klubführung fest.

"Wir waren gezwungen, viele Transfers zu tätigen, um das aufzufangen", sagt Sportdirektor Manuel Ortlechner mit Blick auf einen "intensiven Herbst".

Die violetten Fans goutieren den eingeschlagenen Weg offenbar. 5.600 Abos hat die Austria bisher abgesetzt. So früh wie noch nie wurde die 5.000er-Marke überquert. Krisch sprach über das Ziel von durchschnittlich 10.000 Besuchern, die man in der Generali Arena pro Partie begrüßen wolle.

Nach dem Startschuss in Salzburg am Freitag (20:30 Uhr im LIVE-Ticker) bestreitet die Austria den ersten Heimauftritt der neuen Saison am 31. Juli gegen den LASK.

Kommentare