Die Wiener Austria ist nach dem 1:3 gegen den LASK am Boden der Realität angekommen.
Nachdem das Spiel gegen die Linzer im Vorfeld schon als richtungsweisendes Duell im Kampf um einen Europacup-Platz bezeichnet wurde, ist die Enttäuschung nach der Niederlage riesengroß – vor allem die Art und Weise, wie die fünfte Heimpleite in dieser Saison zustande kam, gibt zu Denken auf.
"Die Aggressivität hat gefehlt. Der LASK war viel giftiger, war im Zweikampf viel stärker. Sie haben uns den Schneid abgekauft", war Rückkehrer Florian Klein ratlos.
"Vielleicht haben meine Spieler da nicht zugehört"
Zusatz: "Wir müssen zulegen, vor allem in der Mentalität."
Die Einstellung der Spieler hinterfragt auch Trainer Thorsten Fink. "Ich habe die ganze Woche angesprochen, dass der LASK eine sehr gute Mannschaft ist und wir höllisch aufpassen und die Spannung genauso hoch halten müssen, wie gegen Rapid. Doch vielleicht haben meine Spieler da nicht zugehört."
Schläfrige Austria
Der Deutsche gesteht: "Wir wirkten schläfrig. Und wenn man schlecht ins Spiel reinkommt, ist es schwierig, das während der Partie zu ändern."
Fink durchleuchtet auch sich selbst: "Das Team hat heute nicht verstanden, um was es geht. Ich nehme mich da nicht aus. Vielleicht habe ich sie nicht richtig dorthin gebracht. Wir verlieren und gewinnen zusammen."
Der FAK-Chefcoach gratuliert den Gästen jedenfalls zu einem verdienten Sieg. "Der Sieg des LASK geht in Ordnung. Pressing, Zweikämpfe, Passspiel, sie haben alles besser gemacht als wir. Ich erwarte eine Reaktion der Mannschaft im nächsten Spiel."
Der verpatzte Heimauftakt im Kalenderjahr 2018 mache es nicht leichter, "die Ziele zu erreichen. Es wird von Spiel zu Spiel schwieriger", weiß der Ex-Bayern-Akteur.
Statt mit einem Sieg mit den Linzern punktemäßig gleichzuziehen, beträgt der Rückstand auf die aktuell am vierten Platz rangierenden Athletiker sechs Punkte.
Beim LASK wurde das Wort "Europacup" bisher nicht wirklich in den Mund genommen, die Spieler denken jedoch sehr wohl daran. "Wir arbeiten dorthin, mal schauen, ob es am Schluss reicht", gesteht Joker Mergim Berisha, der mit seinem Treffer zum 2:1 für die Vorentscheidung sorgte.
LASK-Coach hochzufrieden
Trainer Oliver Glasner meint abschließend: "Wir sind sehr zufrieden, ich freue mich riesig über den Auftritt. Von der ersten bis zur letzten Minute haben wir alles nahezu perfekt umgesetzt. Wir wollten endlich auswärts bei einem der 'Big 4' gewinnen, das ist bisher noch nicht gelungen, obwohl wir knapp dran waren. Heute ist das eindrucksvoll geglückt. Wichtig wird sein, dass wir bescheiden bleiben und demütig. Jetzt freuen wir uns einmal zwei Tage, und dann bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor."