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"Alex Grünwald ist eine absolute Legende"

Die Austria ist "im Flow" und bejubelt ihren Routinier.

Foto: © GEPA

Alexander Grünwald hat einen harten Herbst hinter sich. Nur selten in der Startelf, oft nicht einmal eingewechselt, gefühlt von Konkurrenten wie Manfred Fischer, Aleksandar Jukic, Matthias Braunöder und Co. links und rechts überholt, in der violetten Hackordnung nach unten gerutscht.

Doch im neuen Jahr ist der 32-Jährige wieder da! Bei allen drei Siegen in der Startelf der Wiener Austria, im zentralen Mittelfeld wieder der Fädenzieher, der er schon so oft war. Und beim 1:0-Heimsieg gegen den WAC hat es dann endlich auch mit dem ersten Saisontor geklappt. Es war ein sehenswerter Treffer, ein wuchtiger, präziser Schuss außerhalb des Strafraums.

"Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte", will sich der Kärntner gar nicht ins Rampenlicht stellen. Grund zum Jubeln hat er aber allemal, immerhin erwartet er mit seiner Frau auch ein Kind, was er beim Torjubel mit dem Ball unter dem Trikot und den zu einem Herz geformten Fingern alle strahlend wissen ließ.

VIDEO: Die Highlights der Partie

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

Das mit der Hackordnung war eingangs auch nur auf das Geschehen am Rasen bezogen. Denn der Routinier ist für die jungen Wilden im violetten Trikot Führungsspieler und Vorbild.

"Er ist charakterlich einer der besten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe"

Pentz über Grünwald

Goalie Patrick Pentz schwärmt bei "Sky": "Er ist charakterlich einer der besten Menschen, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Sich so in den Dienst der Mannschaft zu stellen, ist ein Wahnsinn, das erlebt man nicht oft. Das kann man nur von richtigen Legenden erwarten. Und er ist absolut eine Legende."

Und auch Trainer Manfred Schmid ist voll des Lobes: "Es wurde gesagt, dass er nicht mehr die Qualität hat. Das hat er heute eindeutig widerlegt. Auf ihn ist immer Verlass, es macht mir Spaß, mit ihm zu arbeiten."

Der FAK-Coach kennt Grünwald schon eine gefühlte Ewigkeit. Als Trainer in der Stronach-Akademie in Hollabrunn, als Co-Trainer der Austria-Amateure, beim FC Magna und den Veilchen, nun als Chefcoach der Austria - Schmid hatte Grünwald praktisch in jeder Karrierephase unter seinen Fittichen. "Ich habe mit ihm schon einiges gewonnen", grinst Schmid.

Doch der Mann, der inzwischen 320 Pflichtspiele (76 Tore, 59 Assists) im Trikot der Austria in den Beinen hat, war nicht der einzige Matchwinner an diesem Abend.

Elferkiller Pentz

Auch Pentz wusste sich auszuzeichnen. Elfmeter für den WAC in der Schlussphase, der FAK-Goalie pariert den Schuss von Michael Liendl, der Elfer wird wiederholt, Pentz hält erneut.

Der Tormann sagt: "Auswärts gegen den WAC hat er auch schon mal einen Elfer gegen mich in dieses Eck geschossen. Also habe ich mir gedacht, ich wähle zwei Mal wieder dieses Eck. Dass es so aufgeht, ist glücklich für mich."

Nur 22 Gegentore hat Pentz in dieser Bundesliga-Saison kassiert. Das ist nach Spitzenreiter RB Salzburg die mit Abstand beste Defensivleistung eines Bundesliga-Teams. 2022 stand in allen drei Spielen die Null, die Torsperre hält seit 284 Spielminuten an. "Wir sind richtig in einem Flow drinnen, sind unglaublich ins Frühjahr gestartet. Drei Mal zu Null - das ist ein Traum", freut sich der Goalie.

Und plötzlich ist die Euphorie wieder voll da in Wien-Favoriten. Ein Punkt im finalen Spiel des Grunddurchgangs gegen die Admira reicht, um in der Meisterrunde zu spielen. Sportdirektor Manuel Ortlechner ist sich fast sicher, dass das gelingt: "Ich habe das Gefühl, dass sie unfassbar hungrig sind, dass sie gemerkt haben, dass uns da etwas gelingen kann, womit am Anfang der Saison absolut niemand gerechnet hat."

Die violette Welt ist dieser Tage in Ordnung. "Es war eine unfassbare Kulisse. Wir haben in den letzten Wochen und Monaten einen U-Turn geschafft, was die Stimmung und das Ansehen des Vereins betrifft. Die Fans spüren, dass es in diesem Verein wieder unfassbar menschelt und es lässig ist, Austrianer zu sein", freut sich Ortlechner.

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