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Bundesliga begrüßt Verschiebung der EURO 2020

Nach der EURO-Verschiebung bieten sich auch in Österreich neue Möglichkeiten.

Bundesliga begrüßt Verschiebung der EURO 2020 Foto: © GEPA

Sehr positiv nimmt neben vielen anderen auch Christian Ebenbauer die Verschiebung der EURO 2020 ins Jahr 2021 zur Kenntnis. "Das ist jedenfalls nicht überraschend. Es ist sehr zu begrüßen, dass dieser Schritt gesetzt wurde", sagt der Bundesliga-Vorstandsvorsitzende im Gespräch mit der APA.

Die EM mit österreichischer Beteiligung soll nun zwischen 11. Juni und 11. Juli 2021 über die Bühne gehen, wurde also fast exakt um ein Jahr verschoben.

"Die Lösung, dass man auf den Juni geht, wo sowieso spielfreie Zeit gewesen wäre, ist eine gute", so Ebenbauer. Da die EM heuer wegfällt, haben die nationalen Ligen statt bis Mitte Mai, plötzlich bis Ende Juni Zeit, ihre Bewerbe zu Ende zu spielen. Abzuwarten bei der neuen Termingestaltung sind noch die Entscheidungen der UEFA bezüglich der Fortsetzung der Europacup-Bewerbe und der Neuansetzung der ausgefallenen März-Länderspiele.

In der Bundesliga sind die zehn Runden der Meister- sowie Qualifikationsgruppe und das Europacup-Playoff noch zu absolvieren, zu finden gilt es auch einen Termin für das ÖFB-Cup-Finale, das am 1. Mai in Klagenfurt in Szene gehen hätte sollen. Am Mittwoch ist eine Videokonferenz mit Verantwortlichen aller Klubs angesetzt, in der über die neuesten Entwicklungen gesprochen wird. "Es ist ausgelegt als Informationsveranstaltung, dass wir jetzt einmal weiter den Ligabetrieb aussetzen, ist sowieso klar", sagt Ebenbauer.

Kein Fußball bis Ostern

Zumindest einmal bis Ostern wird fix keine Kugel rollen. "Es ändert sich die Lage momentan täglich, hoffentlich bald wieder zum Besseren. Aktuell müssen wir sehr schnell parat sein und sehr schnell arbeiten, weil die Lage so volatil ist", gibt der Liga-Boss Einblick.

Einen möglichen Zeitpunkt für eine Wiederaufnahme hat er nicht im Blick. "Das ist aus meiner Sicht derzeit unmöglich zu sagen. Man muss festhalten, dass die Entscheidung darüber, wann wieder gespielt wird, weder die UEFA noch die Landesverbände oder die Ligen treffen, sondern derzeit die Regierungen nach Empfehlungen der Ärzte und die gilt es zu befolgen", erläutert der 44-Jährige.

Deshalb steht es in den Sternen, ob die Liga zu Ende gespielt werden kann. "Wir haben terminlich neue Möglichkeiten bekommen, nach hinten zu gehen, allerdings ist nicht klar, ob das ausreicht", ist sich Ebenbauer bewusst. Variante eins sei die Meisterschaft wie geplant zu Ende zu spielen - mit oder ohne Zuschauer. Eine weitere Möglichkeit wäre eine verkürzte Saison zu finalisieren, Variante drei der Abbruch. "Wir wollen natürlich danach trachten, eine einvernehmliche Lösung zu finden", so Ebenbauer, der hofft, dass man zu einem sportlichen Ergebnis kommt.

Die Entscheidung soll dabei am besten vor Publikum fallen. "Es gibt keinen Fußballfan, der Interesse an einem Geisterspiel hat. Wir wollen Spiele mit Fans haben", sagte der Wiener. Das wäre auch im Sinne der zahlreichen Partner, die bei solchen Entscheidungen ebenfalls eine Rolle spielen. "Sowohl die Klubs als auch die Liga haben Verträge und das macht einen Unterschied, ob die gänzlich erfüllt werden oder nicht. Da muss man auch mit den Partnern sprechen, da ist noch viel zu tun", gibt Ebenbauer Einblick.

Lizenzierungsverfahren sorgt für Sorgenfalten

Viel zu tun haben die Klubs aktuell auch aus finanzieller Sicht. Rapid und Co. klagten zuletzt bereits ihr Leid bezüglich der aktuell schwierigen Lage aufgrund der jüngsten Pandemie. Alle Vereine werden jetzt einem "Stresstest" unterzogen. "Die Auswirkungen des Coronavirus sind natürlich enorm, aber das betrifft derzeit jeden Menschen auf der Welt. Wir beschäftigen uns natürlich aus unserem Beruf heraus mit den Auswirkungen auf den Fußball, und prüfen welche Maßnahmen Sinn machen, und wo die Gefahren liegen", erläutert Ebenbauer.

Nicht ideal ist, dass das Lizenzierungsverfahren für die kommende Saison gerade im Laufen ist. "Wir werden hier sicher Vorschläge erarbeiten wie man das Lizenzierungsverfahren aufgrund der außergewöhnlichen Situation jetzt in gewissen Teilbereichen anpassen muss, damit man auch zukunftsfit ist", verrät Ebenbauer. Vergleiche könne man dabei mit der Arbeit der Regierung ziehen, die am Wochenende ein eigenes Coronagesetz erlassen hat. "Wir können uns unsere Regeln auch selbst geben, man benötigt dafür die notwendigen Mehrheiten. Ich glaube, dass die Klubs hier sehr solidarisch auftreten werden", so Ebenbauer.

Auswirkungen hat die Corona-Krise auch auf die Bundesliga selbst. "Wir haben auf Notbetrieb umgestellt, die Mitarbeiter sollen zu Hause bleiben, aber die Arbeit läuft weiter", schilderte Ebenbauer. Zahlreiche Videokonferenzen stehen für ihn auf der Tagesordnung. Um den Fans in der spielfreien Zeit etwas bieten zu können, werden unter dem Motto "Bundesliga-Teamwork" insbesondere auf den digitalen Kanälen verstärkt Inhalte zur Verfügung gestellt. 

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