Die Admira hatte Red Bull Salzburg wider allen Umständen zum Frühjahrs-Auftakt so einiges entgegensetzen.
Bei der bitteren 1:2-Pleite in der Mozartstadt, die erst durch ein Last-Minute-Tor durch Andre Ramalho besiegelt wurde, hielten die Südstädter lange gut mit.
Dabei mussten die Niederösterreicher neben dem abgewanderten Top-Torschützen Christoph Knasmüllner gleich sieben weitere Spieler aus verschiedenen Gründen abgeben.
"Hier durch ein Standard-Gegentor in der 95. Minute nicht den Punkt mitzunehmen, den sich die Mannschaft eigentlich verdient hat – das tut weh", bringt Admira-Coach Ernst Baumeister die Gefühlslage der Südstädter bei "Sky" auf den Punkt.
"Davon kann man sich nichts kaufen"
Denn eigentlich lief lange alles nach Plan. Die Admira konnte dem Tabellenführer mit einer disziplinierten Abwehrarbeit die Spielfreude nehmen. Auch den Rückstand durch Dabbur in der 37. Minute steckte das Gastteam gut weg und lieferte durch einen wunderschönen Grozurek-Treffer nur wenige Minuten darauf noch vor der ersten Hälfte die perfekte Antwort.
"Unser Tor war traumhaft von hinten herausgespielt", findet auch Baumeister, fügt jedoch an: "aber davon können wir uns leider nichts kaufen."
Admira gingen die Akkus aus
Erst ein spät in der Nachspielzeit gepfiffener Freistoß, den Andre Ramalho einköpfte, sorgte schließlich doch noch für das glücklichere Ende für die Salzburger.
Ein Standard, der für Baumeister vermeidbar gewesen wäre: "Unser Spieler ist im Ballbesitz, kann den Ball ausputzen, macht das aber nicht, dann kommt es zu dem blöden Foul", bemängelt der 61-Jährige.
Auch, dass Ramalho im folgenden Freistoß relativ einfach zum Kopfball kommt, ärgert Baumeister. Der Wiener will aber keinem seiner Spieler einen Vorwurf machen: "Bei einigen ist der Akku nach 95 Minuten, in den sie gekämpft haben und gerannt sind, leer – da lässt die Konzentration auch nach."
"Mannschaft fehlt Routine"
Viel mehr sieht er die Gründe für solche individuellen Fehler in der Unerfahrenheit seiner Mannschaft: "In solchen Situationen merkt man, dass wir eine sehr junge Mannschaft sind, der teilweise die Routine fehlt."
Die im Durchschnitt 23,2 Jahre alte Startelf der Admira stellte sich aufgrund der engen Personal-Decke tatsächlich etwas von selbst auf, nach sechs Minuten musste mit Debütanten Macky Bagnack zudem noch einer der wenigen fitten Innenverteidiger früh verletzt vom Feld. "Das ständige Umstellen sorgte ein wenig für ein Durcheinander in der Mannschaft", hält Baumeister fest.
Den Abgang von Topscorer Christoph Knasmüllner will Baumeister hingegen nicht als Ausrede gelten lassen: "Ich weiß was die Mannschaft kann, bereits in der Vorbereitung haben wir einige Mal ohne „Knasi“ gespielt."
Baumeister hat Mitleid mit seinem Team
Da die Admira voraussichtlich aber ohnehin nur mehr wenig mit dem Abstieg zu tun haben wird, kommt bei Baumeister nach der bitteren Pleite kaum Groll auf. Viel mehr hat er Mitleid mit seinem jungen Team.
"Mir tut es leid für die Mannschaft, weil sie haben über 90, 95 Minuten gekämpft, das haben sie sich nicht verdient", fasst Baumeister das Frühjahrs-Auftaktspiel seiner Südstädter zusammen.