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Rapid: "Das Schlimmste, was passieren konnte"

Kapitän Hofmann gebrochen, Trainer nimmt Fehler auf seine Kappe. Und nun kommt LASK.

Rapid:

Die Kehrtwende blieb dem SK Rapid versagt!

Anstelle des zweiten Sieges in Folge schlitterten die Grün-Weißen im 321. Wiener Derby gegen die Austria in eine 0:2-Pleite. Ein Rückfall, der in der aktuellen Krise alles andere als förderlich ist.

Kapitän Steffen Hofmann war gebrochen. Nach seinem möglicherweise letzten Derby wusste er genau, welchen Albtraum die Niederlage in diesen schwierigen Wochen bedeutet: "Na sicher, wenn man ein Derby verliert, ist das das Schlimmste, was einem passieren kann."

Derby-Niederlage hinterließ Spuren bei Spielern und Fans

Der neuerliche Unmut von den Rängen ist für den 36-jährigen Regisseur nachvollziehbar.

Obwohl sich die Mannschaft seiner Meinung nach von der Einstellung nichts vorwerfen lassen könne, wurde die Verabschiedung von den Fans abgelehnt. Wütende Gesten - wie so oft in den letzen Wochen - prägten das triste Bild nach dem Schlusspfiff.

"Wieso sollten sie auch erfreut sein, wenn wir ein Derby verlieren? Das ist das wichtigste Spiel und wir haben es verloren. Das ist ganz normal", nahm es der Routinier zur Kenntnis.


Die LAOLA1-Derby-Analyse im VIDEO:


Der Auftritt gegen die überlegene Austria hatte nicht nur bei ihm Spuren hinterlassen. Ausgerechnet in jenem Duell, in dem man endgültig für Ruhe sorgen hätte können, folgte ein neuerlicher Rückfall - noch dazu vor dem so wichtigen Semifinal-Duell im ÖFB-Cup gegen den LASK am Mittwoch.

Dabei musste man sich sogar noch Sticheleien der Austrianer - allen voran Raphael Holzhauser - gefallen lassen.

Djuricin: "Ich verstehe es auch nicht ganz"

Alles andere als eine leichte Situation, auch für Trainer Goran Djuricin. Bei dessen Installierung als Cheftrainer wurde Sportdirektor Fredy Bickel nicht müde zu betonen, wie wichtig die ersten drei Spiele wären.

Nun setzte es im Derby die erste Niederlage, gegen den LASK steht schon viel auf dem Spiel. Nicht auszumalen, was in Hütteldorf los wäre, wenn auch das Duell mit den Linzern daneben geht. Selbst ein neuerlicher Trainerwechsel unter der Saison scheint nicht ausgeschlossen zu sein.

"Ich verstehe es auch nicht ganz. Wir haben viel Selbstvertrauen getankt, gut gearbeitet die ganze Woche. Der ein oder andere Spieler war etwas verschreckt, keine Ahnung warum. Wir waren nicht aggressiv. Die erste Halbzeit war wirklich sehr schlecht", suchte der 42-Jährige nach Gründen.


Einige Spieler erwischten dabei einen rabenschwarzen Tag. Etwa Mario Pavelic, der sich nicht nur beim 0:1 düpieren ließ. Oder auch Stefan Schwab, der derzeit nicht seine besten Leistungen abrufen kann.

Nahe der Selbstaufgabe

Anstatt jemandem den Schwarzen Peter zuzuschieben, suchte Djuricin keine Ausreden und nahm vor allem sich selbst in die Pflicht.

"Das eine oder andere Tor muss ich auf meine Kappe nehmen. Ich habe es nicht geschafft, die Mannschaft taktisch so einzurichten, dass sie tiefer, enger steht. Wir haben heute viel riskiert. Austria war wirklich besser als wir."

Ehrliche Worte, die jedoch untypisch im grün-weißen Lager sind und einer Selbstaufgabe gleichkommen. Abgesehen vom schlechten Start in die Partie, waren sich Trainer und Spieler nach dem Schlusspfiff einig: "Wir haben der Austria in die Karten gespielt."

"Wir sind sehr breit gestanden, waren nicht fähig, wichtige Zweikämpfe zu gewinnen, sind zu spät gekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir einen Tick besser. Wir haben die Austria reingedrängt, sie haben nicht mehr viel für das Spiel gemacht", fasste "Gogo" zusammen.

"Ich glaube nicht, dass irgendwer am Platz nicht wollte"

Dabei merkte er aber auch die guten Möglichkeiten an, welche die Austria - vor allem Larry Kayode - ausgelassen hatten. Und, dass man selbst kaum Top-Chancen herausarbeiten konnte.

Hofmann war besonders enttäuscht: "Jede Menge ist falsch gelaufen. Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, das zu machen, was uns letzte Woche ausgemacht hat. Mit dem 1:0 der Austria sind wir ihnen ins offene Messer gelaufen. Das ist genau ihres, was sie wollen - auf Konter spielen über ihre schnellen Jungs vorne."

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Hofmann ortete vor allem Versäumnisse im Spielerischen und in puncto Entschlossenheit - nicht aber in der Einstellung. "Ich glaube nicht, dass irgendwer am Platz heute nicht wollte. Schade einfach, dass wir die Chance vertan haben, den nächsten wichtigen Schritt zu setzen."

Auch Stephan Auer war dieser Ansicht: "Ich glaube, dass wir alles gegeben haben. Jeder wollte das Spiel gewinnen, jeder hat sich reingehaut."

Schlaflose Nächte nach dem schlimmsten Albtraum

Zeit, um Wunden zu lecken, bleibt aber nicht. Schon am Mittwoch gegen den LASK benötigt Rapid einen ganz anderen Auftritt, um ins Cup-Finale vorzustoßen und die Chance auf die Europacup-Teilnahme zu wahren.

Der Druck ist bei Rapid laut Auer immer groß. Hofmann betonte auch, dass es derzeit jede Woche ein Spiel des Jahres gibt. Allen ist aber bewusst, dass es im Cup "um extrem viel geht" und Frische sowie Klarheit im Kopf gefordert ist.

"Wir müssen weitermachen, es hilft nichts. Wir werden morgen auch noch die Köpfe unten haben und uns Gedanken machen, wie das passieren konnte. Ab übermorgen müssen wir uns auf den LASK konzentrieren, ein gutes Spiel machen und aufsteigen", gibt Hofmann die Marschroute vor.

Nach dem schlimmsten Albtraum werden somit schlaflose Nächte folgen. Denn eine neuerliche Niederlage würde den angezählten Rekordmeister so richtig ins Schlamassel stürzen.


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