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Defensive zählt bei Salzburg mehr als Offensive

"Bullen" erfinden sich neu, während in Ried der Abstiegskampf präsent wird.

Der Salzburg-Zug nimmt nach der Winterpause weiterhin an Fahrt auf. Nach dem souveränen 2:0-Erfolg in Altach, lassen die "Bullen" einen klaren 3:0-Sieg gegen die SV Ried folgen (Spielbericht >>>).

Damit bleibt der Serienmeister erstmals seit den Spieltagen fünf und sechs in zwei Liga-Spielen in Folge ohne Gegentreffer, in der Offensive läuft es sowieso die gesamte Saison hinweg ausgezeichnet. Auch diesmal, denn mit einer etwas besseren Chancenverwertung in der zweiten Halbzeit wäre ein weit höherer Sieg möglich gewesen, als er nicht schon ohnehin war.

Für Salzburg-Trainer Jesse Marsch zählt bei "Sky" allerdings die starke Defensive, an der in der Winterpause wohl die richtigen Schrauben gedreht wurden: "Für uns ist ein großes Thema, dass wir zu Null spielen - meine Jungs haben einfach diese Aufmerksamkeit, bleiben so stark im Defensivdrittel und dann haben wir auch einfach eine super Mannschaft."

"Wir können immer treffen"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)

Der US-Amerikaner ist aber gleichzeitig bemüht, die Top-Leistung seiner Offensive nicht kleinzureden: "Man hat unsere Philosophie vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut auf dem Platz erkennen können. Wir können immer treffen, weil wir vorne sehr gute Talente haben."

Eines dieser guten Talente ist Neuverpflichtung Brenden Aaronson, der bei seinem Startelf-Debüt sofort eine mächtige Talentprobe ablieferte und sich mit seinem Assist zum 1:0-Führungstreffer durch Rasmus Kristensen auch in der Scorer-Liste der Bundesliga verewigte.

"Ich bin sehr stolz auf meine Performance, jeder Spieler will natürlich auch etwas zum Erfolg beisteuern und dass ich direkt einen Assist verbuchen konnte, macht mich sehr glücklich", so der Landsmann von Trainer Jesse Marsch gegenüber "Sky".

Auch sein Übungsleiter hat lobende Worte für seinen Schützling übrig: "Er hat gut gespielt. Er lernt von Tag zu Tag, dass unsere Liga sehr intensiv ist und jede Mannschaft einen guten Pressing-Plan parat hat. Der erste Assist war sehr wichtig für ihn und ich denke, es wird mit jedem Spiel besser bei ihm."

Für Aaronson ist vor allem das intensive Spiel der Liga doch etwas Neuland, wie er auch betont: "Hier ist es viel aggressiver als in der MLS. Der Druck ist höher und das Pressingspiel wird mehr forciert - aber ich mag das, weil ich denke, dass mich das als Spieler auch weiterbringt."

Bernardo-Verletzung? "Hoffentlich nicht so schlimm"

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt aber trotz der souveränen Leistung übrig, denn Rückkehrer Bernardo, der ebenfalls sein Startelf-Debüt feierte, musste nach gut einer Stunde Spielzeit verletzt vom Feld.

Bis dahin lieferte der Brasilianer eine tadellose Leistung ab, zeigte, welch Flexibilität Salzburg mit ihm gewonnen hat. "Er hat sehr gut gespielt, sehr viele Duelle gewonnen, taktisch klug agiert", betont Marsch.

Nun bleibt die Hoffnung, dass die Verletzung von Bernardo nicht allzu schwer ist, steht in den kommenden Wochen doch wieder ein Monsterprogramm bevor. "Wir hoffen, dass die Verletzung nicht so schlimm ist. Vielleicht dauert es ein paar Tage, bis wir mehr erfahren - aber hoffentlich ist es nicht schlimm."

Der Abstiegskampf ist in Ried präsent

Ganz anders sieht die Welt bei der SV Ried aus. Auch im zweiten Spiel unter Neo-Trainer Miron Muslic stehen die Innviertler ohne Punktgewinn da, das mutige Auftreten in der Red-Bull-Arena wäre ihnen beinahe zum Verhängnis geworden.

Dies weiß auch Muslic selbst, der gegenüber "Sky" schildert: "Wenn man gegen Red Bull Salzburg mit einem 0:3 in die Pause geht, dann ist das Spiel natürlich vorbei, gerade auswärts. Daher habe ich auch in der Pause an die Vernunft der Spieler appeliert, dass wir uns hier keinesfalls abschießen lassen dürfen."

Und doch wurden den "Wikingern" in den letzten zehn Spielminuten beinahe weitere Tore eingeschenkt, bei mehreren Versuchen fehlten nur Zentimeter für einen Jubelschrei auf Salzburger Seite. Trotzdem zeigte sich der Neo-Trainer stolz auf seine Mannschaft.

"Salzburg hat einfach die Qualität, dass sie noch drei, vier Tore nachlegen. Wir haben in der zweiten Halbzeit aber große Moral bewiesen, wir sind enger zusammengerückt, wir waren füreinander da am Platz. Das sind Tugenden, die im Abstiegskampf helfen können."

Und da fiel auch schon das Unwort - "Abstiegskampf". In eben jenen rutscht der Aufsteiger immer weiter herein, hat aber noch fünf Punkte Vorsprung auf die Schlusslichter aus Altach und der Südstadt.

Für Muslic war aber schon beim Jobantritt klar, dass es wohl oder übel auf den Abstiegskampf hinauslaufen wird. "Das hab ich eigentlich von Tag eins gewusst, dass es bis zum Schluss sehr, sehr eng und sehr, sehr knapp wird. Wir sind von Haus aus darauf eingestellt."

Und obwohl das Ergebnis naturgemäß nicht gepasst hat, ist der Neo-Trainer mit der Leistung, vor allem in der zweiten Halbzeit zufrieden. "Da sind wir schon ein Stück weit vorangekommen!"

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