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Wie hoch ist die Belastung wirklich?

Wer bekommt nie Pause? Welcher Trainer rotiert am wenigsten. Salzburg, Austria und Rapid unter der Lupe:

Wie hoch ist die Belastung wirklich?

Diese Tage gehen an die Substanz.

Am Sonntag bestreiten Österreichs Europacup-Fighter ihr jeweils siebentes Spiel innerhalb von 22 Tagen. Rapid empfängt Wolfsberg (14 Uhr), die Austria gastiert in Altach (16:30 Uhr), Salzburg spielt in Mattersburg (16:30 Uhr).

Doch wie hoch ist die Belastung für die Spieler der Teams wirklich? Welche Spieler sind in dieser Saison im Dauereinsatz? Welche Trainer setzen dieser Tage auf das Rotationsprinzip? LAOLA1 hat sich die Sache genau angesehen.

Austria-Tormann Osman Hadzikic sagt über die Belastung: "Das wollten wir ja unbedingt, das war in der letzten Saison unser Ziel. Und es gibt doch nichts Schöneres, als jeden dritten Tag ein Match zu bestreiten."

Der Goalie, der den verletzten Robert Almer ersetzt, gehört aber freilich nicht zu den Dauerbrennern unter den Spielern der Top-Klubs.

Genau drei Spieler waren in der laufenden Saison in sämtlichen Pflichtspielen im Einsatz: Bei der Wiener Austria Tarkan Serbest und Felipe Pires, beim SK Rapid Thomas Schrammel. Von den Salzburgern bekam jeder Akteur schon einmal eine Pause.

Salzburg und Austria hatten bisher jeweils 26 Pflichtspiele (13 Mal Liga, 10 Mal Europacup, 3 Mal Cup), Rapid ist im Europacup eine Runde später eingestiegen, hatte also 24 Pflichtspiele.

Die Dauerbrenner:

Spieler Verein Spiele Minuten
Petar Filipovic Austria 24 2160
Tarkan Serbest Austria 26 2156
Alexander Walke Salzburg 23 2100
Louis Schaub Rapid 23 2010
Thomas Schrammel Rapid 24 1993
Raphael Holzhauser Austria 24 1978
Mario Pavelic Rapid 22 1968
Felipe Pires Austria 26 1930
Jens Stryger Larsen Austria 21 1894
Lucas Venuto Austria 24 1842
Joelinton Rapid 23 1836
Andreas Ulmer Salzburg 20 1830
Lukas Rotpuller Austria 19 1759
Duje Caleta-Car Salzburg 20 1728
Valon Berisha Salzburg 21 1715

Insgesamt sind 15 Spieler mindestens 1700 Spielminuten auf dem Feld gestanden. Fast die Hälfte davon, nämlich sieben, steht bei der Wiener Austria unter Vertrag.

Nicht unerwähnt sollte außerdem bleiben, dass Austrias Serbest zusätzlich zwei Mal in der ÖFB-U21 über die volle Distanz im Einsatz war, obige Tabelle also inklusive Länderspiele locker anführen würde.

Und wie sieht es bei der Liga-Konkurrenz aus?

Andere Vereine (vor Runde 14):

(Spieler mit mindestens 1700 Spielminuten bzw. jene mit den häufigsten Minuten pro Verein)

Spieler Verein Spiele Minuten
Stephan Zwierschitz Admira 21 1890
Markus Wostry Admira 21 1859
Thomas Ebner Admira 20 1755
Markus Lackner Admira 20 1752
Lukas Spendlhofer Sturm 16 1470
Michael Huber St. Pölten 16 1470
Thomas Gebauer Ried 15 1350
Thomas Reifeltshammer Ried 15 1350
Özgür Özdemir Ried 15 1350
Jano Mattersburg 15 1335
Lukas Jäger Altach 15 1299
Nemanja Rnic WAC 14 1260
Christian Klem WAC 14 1260

Die sechs Europacup-Spiele, die die Admira zwischen 30. Juni und 3. August bestritten hat, schlagen sich natürlich in der Rangliste nieder.

Die "Dauerbrenner" der Wolfsberger haben nur etwas mehr als halb so viele Pflichtspiel-Minuten in den Beinen als jene der Veilchen.

Eingesetzte Spieler:

Verein Eingesetzte Spieler
Salzburg 30
Rapid 26
Austria 24

Salzburg-Coach Oscar Garcia profitiert augenscheinlich von seinem großen Kader, der einige Spieler beinhaltet, die auch regelmäßig in der Ersten Liga beim FC Liefering Spielpraxis sammeln. Seine Kollegen Mike Büskens und Thorsten Fink müssen mit einem kleineren Spielerkontingent haushalten.

Startelf-Änderungen seit der Länderspielpause:

Verein Neue Spieler in Startelf
Salzburg 33
Austria 18
Rapid 15

Garcia rotiert. In den sechs Spielen seit der letzten Länderspielpause hat der "Bullen"-Coach insgesamt nicht weniger als 33 Änderungen in der jeweiligen Startelf im Vergleich zu jener in der Partie davor vorgenommen. Die Spieler bekommen also regelmäßig Zeit zum Ausruhen.

Die Herangehensweisen von Fink und Büskens unterscheiden sich im Vergleich zu ihrem spanischen Kollegen. Die Trainer der Wiener Vereine rotieren nur wenig - oft auch verletzungsbedingt bzw. wegen Sperren. Das hängt freilich auch mit der eben schon erwähnten Kadergröße zusammen.

Einige Spieler sind für sie aber schlichtweg unverzichtbar. Austrias Raphael Holzhauser spielt etwa seit dem 3:3 bei der Roma mit einem Bänderriss im Sprunggelenk. "Klar sind Schmerzen da. Jetzt heißt es aber noch ein Spiel durchbeißen, dann kann ich mich zwei Wochen erholen. Für Sonntag wird es noch reichen. Aber die Pause wird mir sehr gut tun", sagt der Mittelfeldspieler.

Von großer Müdigkeit will er nicht sprechen: "Man hat in den letzten Wochen gesehen, dass wir körperlich in einem sehr guten Zustand sind."

Über die Länderspielpause ärgern wird sich aber keiner der Europacup-Starter.


Harald Prantl


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