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Bundesliga-Präsident Hans Rinner verstorben

Österreichs Fußball trauert um Bundesliga-Präsident Hans Rinner:

Bundesliga-Präsident Hans Rinner verstorben Foto: © GEPA

Österreichs Fußball trauert um Bundesliga-Präsident Hans Rinner. Der Steirer ist am Freitag im Alter von 54 Jahren verstorben.

Rinner war 2009 als Nachfolger von Martin Pucher zum Liga-Chef gewählt worden, 2013 wurde der Steirer im Amt bestätigt, das er trotz des neuerlichen Krebsausbruches im Vorjahr weiter ausführte.

Nun verlor er aber den langen Kampf gegen die Krankheit. Diese hatte sich zuletzt als metastasierenden Krebs verschlimmert, wie Rinner im vergangenen Juli in einem Zeitungsinterview geschildert hatte.

Trauerminute bei Bundesliga-Spielen

Die Bundesliga würdigte Rinner in einer Stellungnahme als "Initiator vieler Reformen und damit maßgeblich an der positiven Gesamtentwicklung des österreichischen Spitzenfußballs beteiligt. Mit Hans Rinner verlieren wir einen Freund, großen Unterstützer und Förderer des Fußballs."

Der Vorstand der Liga kondolierte den Angehörigen. "In tiefer Trauer spricht der Vorstand der Bundesliga hiermit im Namen aller Klubs, Gremien, Mitarbeiter und Funktionäre der ganzen Familie sowie allen Freunden von Präsident Hans Rinner das aufrichtige Beileid aus. Im Gedenken an Rinner wird am Wochenende bei allen Ligaspielen eine Trauerminute abgehalten.

Trauer bei Sturm

Tiefe Trauer trägt der SK Sturm Graz, dessen Präsident Rinner von 2007 bis 2010 war.

"Hans Rinner war ein ganz Großer der Sturm-Geschichte, ohne dessen Mithilfe Sturm den Konkurs nicht überlebt hätte. Er war der erste Sturm-Funktionär, der Bundesliga-Präsident wurde, eine Auszeichnung seiner Führungsqualität, seiner Durchschlagskraft und Fußballkompetenz. Wir verlieren mit ihm viel zu früh einen Schwarz-Weißen mit Herz und Seele. Er ist einer von uns und wird es immer bleiben. Danke, lieber Hans Rinner", erklärt Präsident Christian Jauk.

Rinner war wie Jauk einer der "Retter" von Sturm. In einer Aussendung erinnern die "Blackies":

Sommer 2006 bis Frühjahr 2007 war für Hans Rinner – ebenso wie für Sturm-Präsident Christian Jauk und weitere "Retter" im Team – das Schicksalsjahr. Die angebahnten Netzwerke und die oft nächtelangen Verhandlungen mit Gläubigern von Rinner, Jauk, Anwalt Michael Drexel und Steuerberater Stefan Fattinger um den Ausgleich und die Rettung von Schwarzweiß gingen an die physischen und psychischen Grenzen. Unvergesslich der 18. Jänner 2007 im für Sturm so traditionsreichen Hubertussaal im Brauhaus Puntigam, als Rinner zum Präsidenten und Jauk zum Finanzvorstand sowie der bisherige Präsident Hans Fedl zum Ehrenpräsidenten gewählt wurden. Noch am Podium mussten Rinner und Jauk die letzten Details mit den neuen Investoren abklären. 170 stimmberechtigte Mitglieder dankten mit "standing ovations".

Am 25.Jänner 2007 trat Hans Rinner mit Konkursrichter Elmar Schneider und Masseverwalter Norbert Scherbaum vor die Presse: „Sturm ist frei“, verkündete er strahlend. Den Sturm-Fans fiel nach dem "Katastrophenjahr" ein Bergwerk vom Herzen. Knapp vor Weihnachten 2017 blickte Rinner, von seiner Krankheit gezeichnet, bei einem Abschiedsbesuch zurück: "Als ich am 18. Jänner 2007 den Klub übernahm, haben wir noch nicht gewusst, wie wir bis zum 15. März das Lizenz-Ansuchen bewältigen sollen. Wir verfügten über 75 VIP-Abos und mussten mit Hauptsponsor Puntigamer erst verlängern. Immerhin haben wir auf Anhieb ein Budget von 9 Millionen Euro zustande gebracht, und die Garantien von Raika, Styria, Grawe und einigen Gönnern sicherten das Überleben. In der Geschäftsstelle in Puntigam war ich ehrenamtlicher Geschäftsführer mit insgesamt fünf Leuten. Aber der Wille und die Begeisterung haben geholfen. Wenn ich vergleiche, wie wir 2007 von Null beginnen mussten, und wie höchst professionell Sturm heute dasteht, kann man das nur als modernes Märchen bezeichnen."

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