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Austria und "Insignia" - die Trennung steht bevor

Foto: © GEPA

„Es herrscht Funkstille“, sagt Gerhard Krisch bei „Sky“. Ob das positive Nachrichten sind, die der Austria-Vorstand über die aktuelle Kommunikation mit „Insignia“ überbringt, darüber kann diskutiert werden.

Am 31. August, dem finalen Tag der Transferzeit, ist es offenbar zum Bruch zwischen der Wiener Austria und ihrem strategischen Partner gekommen. Wenngleich der Beziehungsstatus schon davor irgendwo zwischen kriselnd und kompliziert gestanden ist.

Der „Kurier“ spekuliert damit, dass die Ehe zwischen den beiden Parteien schon bald vor dem Scheidungsrichter landen könnte. Kein Wunder, funktioniert die Zusammenarbeit – wenn man das überhaupt so nennen kann – doch so überhaupt nicht.

Einerseits wäre da der Umstand, dass „Insignia“ die finanziellen Versprechungen bisher nicht eingehalten hat. Laut „Kurier“ sind bisher lediglich 270.000 Euro auf dem Konto der Austria gelandet. Peanuts im Vergleich zu dem, was versprochen wurde.

Rudas vermittelt

Krisch verdeutlicht: „Insignia hat einen einzigen Auftrag: Internationale Sponsoren zu bringen. Das ist bisher nicht passiert.“ Sieben Millionen Euro wollte „Insignia“ aufstellen, sollte das nicht gelingen, müsste das Unternehmen diese Summe selbst bezahlen, so steht es im Vertrag. Geschehen ist davon weder das eine, noch das andere.

Deswegen hat FAK-Präsident Frank Hensel zuletzt Andreas Rudas, Aufsichtsrat-Mitglied der Austria, beauftragt, Gespräche mit dem strategischen Partner zu führen. Der Erfolg dürfte überschaubar sein. „Mein persönlicher Eindruck ist, dass sie etwas machen wollen. Insignia ist keine Fata Morgana. Sie haben klare Vorstellungen, die aber mit den Vorstellungen der Austria nicht übereinstimmen“, sagt Rudas im „Kurier“.

„Insignia“ wiederum scheint unzufrieden mit den Verantwortlichen bei den Violetten zu sein. Der „Kurier“ weiß von einem Schreiben, dass die Absetzung von Krisch fordert.

„Ich stehe als Vorstand hier. Ich denke, das ist Aussage genug“, sagt Krisch dazu. Seine Erklärung: „Ich habe in Verhandlungen immer die Positionen der Austria vertreten, vielleicht ist das da oder dort nicht gut angekommen.“

Ein neuer Vertrag

Zuletzt wurde zwischen der Austria und „Insignia“ ein neuer Vertrag verhandelt. „Da geht es um das Thema Sponsoring. Insignia tritt als Sponsor auf und taucht deshalb am Trikot auf“, berichtet Krisch. Aber so ganz werden sich die Parteien anscheinend auch da nicht einig. Krisch ein wenig kryptisch: „Wenn man unseren Vertragsentwurf für ein Sponsoring nicht akzeptiert, werden wir aus diesem Vertrag aussteigen. Es ist eine Verhandlung von zwei Geschäftspartnern, wenn die unterschiedliche Sichtweisen haben, gibt es halt kein positives Ergebnis. Das muss man so akzeptieren.“

Dass „Insignia“ gerne viel mehr wäre, als nur ein klassischer Sponsor, ist offenkundig. Während der Transferzeit hat Aleksandar Bursac, Geschäftsführer der von Austria und „Insignia“ gemeinsam gegründeten GmbH, mehrere Spieler „angeboten“. So richtig gepasst hat es aus mehrerlei Gründen, oftmals finanzielle, aber nicht.

Krisch: „Insignia ist ein strategischer Partner und ein Sponsor. Man hat ursprünglich eine strategische Partnerschaft abgeschlossen. In dem Fall ausschließlich auf das Akquirieren von internationalen Großsponsoren. Ein Mitreden über andere Themen – sportliche Strategien etwa – gibt es nicht in diesem Modell! Das wäre ein anderes Modell, über das ich permanent mit verschiedenen Gesprächspartnern spreche – da reden wir über Investoren.“

Dass „Insignia“ ein solcher nicht mehr wird, ist inzwischen allen klar. Die Trennung nimmt immer konkretere Formen an. Krisch denkt, dass sich „in den nächsten zwei, drei Wochen eine Entscheidung ergeben“ wird. Die Austria will ihre Pflichten jedenfalls weiterhin brav erfüllen: „Die Zusammenarbeit hat eine Laufzeit, die werden wir einhalten. Ich sehe keinen Grund, die Verträge zu brechen.“

Textquelle: © LAOLA1.at