news

Austria-Krise: Ex-Sportdirektor spricht Klartext

Ex-Sportdirektor gibt interessante Details bekannt.

Austria-Krise: Ex-Sportdirektor spricht Klartext Foto: © GEPA

Die Wiener Austria steckt in der Krise - nur fünf Punkte nach sieben Runden am Konto, Tabellenplatz zehn. Doch die Talfahrt der Veilchen begann eigentlich bereits im Herbst 2017. Damals war noch Franz Wohfahrt Sportdirektor.

Hat der 55-Jährige eine Mitschuld an der aktuellen prekären Lage? "Ich lass' mich nicht für Dinge verantwortlich machen, die nicht auf meinem Mist gewachsen sind. Da muss ich mich entschieden verteidigen, da geht's um meinen Ruf!", erzählt der Kärntner bei "peterlinden". Dass es am Ende seiner Ära bereits bergab ging, gibt er aber zu: "Nicht vergessen, wir hatten damals zehn Verletzte. Das war nicht wegzustecken."

Vereinsführung lehnte Serbest-Transfer ab

Wohlfahrt berichtet, dass zwischen Sommer 2016 bis Jänner 2018 durch die Europa League und die Verkäufe von Larry Kayode an die Organisation von Manchester City, Petar Filipovic an Konyaspor und Jens Stryger Larsen an Udinese brutto 18 Millionen eingenommen wurden.

Und er versichert, dass in seinen dreieinhalb Jahren Spieler zur Austria kamen, die er nicht wollte. Er nennt etwa Mohamed Kadiri und Ibrahim Alhassan. Einer (Alon Turgeman) steht im derzeitigen Kader.

Die Trainerentscheidungen, speziell in der Zeit nach Thorsten Fink, waren nicht seine. Da er aber nur Sportdirektor und nicht Sportvorstand war, stand er in der Hierachie nicht auf Augenhöhe mit Markus Kraetschmer.

Budget wurde immer kleiner

Die finanzielle Bilanz der Transfers seiner Ära sollen ein Plus von sechs Millionen eingebracht haben. Das hätte sogar höher sein Können: Als es im Jänner 2018 ein schriftliches Angebot für Tarkan Serbest von Konyaspor für zwei Millionen Euro gab, scheiterte das Okay von Wohlfahrt am Veto des Vereins. Der rund die doppelte Ablöse kassieren wollte.

Wohfahrt stellt fest, dass vom ersten Budget, das er von Parits übernahm, für die folgende Saisonen jeweils mindestens zehn Prozent abgezogen wurden, er zuletzt nur noch 8,2 Millionen zur Verfügung hatte.

Er sei an Spielern dran gewesen, die jetzt bei Salzburg Erfolg haben oder in der deutschen Bundesliga spielen. Wie Karim Onisiwo, Patrick Farkas, Stefan Lainer, noch zu dessen Ried-Zeit, oder Zlatko Junuzovic: "Ich war bei ihm in Bremen. Aber wir konnten keinen von ihnen finanziell stemmen. Schon damals."

Kommentare