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Admira: "Es ist sehr bitter"

Südstädter kämpften lange, wurden aber nicht belohnt. Trainer Herzog unzufrieden:

Lange sah es danach aus, als würde Salzburg auch im vierten Spiel in Folge bei der Admira ohne Sieg bleiben.

Die Herzog-Truppe kämpfte aufopferungsvoll, stand defensiv stark und stellte die Mozartstädter so vor eine scheinbar unlösbare Aufgabe - aber nur scheinbar. Joker Junior Adamu zeichnete sich spät für den Goldtreffer zum 1:0 verantwortlich und sackte den vierten Salzburg-Sieg im vierten Liga-Spiel ein (Spielbericht >>>).

Und obwohl die Südstädter auf ihre Leistung stolz sein durften, ließen viele Spieler nach der Begegnung den Kopf hängen. "Nach 90 Minuten steht eine im Endeffekt bittere Niederlage für uns zu Buche. Wir haben Salzburg das gesamte Spiel über Paroli geboten, einen richtigen Fight geliefert. Wir haben fast alles richtig gemacht, sehr gut verteidigt. Dass wir dann durch einen hohen Ball verlieren, tut sehr weh", meint Stephan Zwierschitz nach der Niederlage gegenüber "Sky".

 

Leitner: "Aufopferungsvollen Kampf gezeigt"

Torhüter Andreas Leitner pflichtet seinem Teamkollegen bei: "Es ist sehr bitter. Wir haben einen aufopferungsvollen Kampf gezeigt, hatten auch die eine oder andere ansprechende Situation. Dann kriegt man ein spätes Tor und steht schlussendlich ohne Punkte da."

Dieses späte Tor fiel auf durchaus spektakuläre Art und Weise. Einen langen Ball von Mo Camara nahm Junior Adamu direkt per Kopf. Dabei überhob er den Admira-Schlussmann, der zu weit vor dem eigenen Kasten stand, die Kugel senkte sich ins unhaltbar ins Eck. 

Leitner spricht dem Salzburger Sieg-Torschützen daraufhin ein Lob aus: "Er (Adamu; Anm.) hat das super gesehen und toll mit dem Kopf vollendet." Eine Teilschuld am Gegentor sieht der Kapitän aber auch: "Ich glaube schon, dass ich höher stehen musste. Sie haben viele Bälle in die Tiefe gespielt, in der Situation war es aber vielleicht so, dass ich einen Tick zu spät reagiert habe."

Admira-Coach Andreas Herzog spricht seinem Goalie die Schuld ab. Leitner habe ein paar Situationen zuvor richtig gut gelöst. "Beim Gegentor ist er rausgekommen, hat vermutlich geglaubt, dass der Ball vor ihm aufspringt. Er ist dann mit dem Kopf überhoben worden. So kurz vor Schluss ist das eine unglückliche Situation", erklärt Herzog weiter.

VAR: Zwierschitz fassungslos, Herzog bleibt ruhig

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Als unglücklich kann auch eine Situation aus der 26. Spielminute angesehen werden. Eine lange Freistoßflanke von Leonardo Lukacevic erreichte Salzburg-Keeper Philipp Köhn nur unzureichend. Zwierschitz war mit dem Kopf dran, netzte daraufhin im Gestocher ein. Schiedsrichter Harald Lechner pfiff die Szene allerdings zuvor ab. Der VAR checkte und verwehrte dem Tor die Anerkennung.

Zwierschitz zeigt sich bei Betrachtung der Szene fassungslos: "Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Torhüter überhaupt berühre oder nur den Ball spiele. Ich habe den Schiedsrichter, während dem Spiel gefragt, er meinte, dass es ein glasklares Foul war. Es soll auch überprüft worden sein."

"Aber wenn ich das in der Zeitlupe sehe, dann berühre ich den Torhüter gar nicht, sondern nur den Ball und es ist daher ein reguläres Tor", ist sich der Verteidiger sicher.

Trainer Herzog will die Situation nicht als Ausrede für die Niederlage hernehmen, meint: "Wenn wir Glück haben, zählt das Tor. Es ist nicht gegeben worden, wir müssen da nicht groß nachhaken. Das sind gegen einen besseren Gegner Momente, in denen alles für dich laufen muss."

Herzog: "Das muss noch viel besser werden"

Das Glück war den Niederösterreichern am Ende nicht hold. Herzog will daher "gar keine Zufriedenheit aufkommen lassen". Es sei klar, dass man gegen Salzburg nicht alles verteidigen könne. "Wir waren im defensiven Bereich sehr stark, das geht dann aber auf Kosten der Offensive", betont der ehemalige Offensivspieler.

Deswegen "waren wir einfach nicht mehr stark genug, den Ausgleich irgendwie zu erzwingen – auch wenn wir es probiert haben." Da hilft es auch nichts, dass die Defensiv-Leistung seiner Truppe "sehr, sehr stark war."

Denn schlussendlich blickt der Admira-Coach mit gemischten Gefühlen auf das Spiel zurück: "Es war brutalheiß, die Mannschaft ist bis zum letzten Zacken gelaufen, dann fehlt aber einfach das klare, saubere Spiel nach vorne. Das muss in den nächsten Monaten noch viel besser werden."


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